pipeln, pipelig — ow. piplic, piplec bästeln, Tändliches machen, auch in der Nase bohren, tsch. piplati tändeln, trödeln, zögern, worin wühlen. pimpeln, pimpelig -ow. pimplic, pimplec sehr zärtlich thun, zimper- lich, allzu weichlich sein, kränkeln? kretschen, kratscheln — ow. kraéic schreiten. Außerdem nennen uns gelegentlich Urkunden oder Chroniken den einen oder anderen Ausdruck wendischen Ursprungs, der sonst im Volke üblich war, nunmehr aber aus dem Gebrauche ver- schwunden ist. Dahin gehört, um wenigstens ein Beispiel anzu- führen, jener Ruf des Ortsboten, welcher noch in neuerer Zeit in einigen Dörfern der Meißner Gegend zur Gemeindeversammlung lud: botscherremo, d. i. ow. pôjce hromadu = kommt zusammen! Sind diese sprachlichen Uberbleibsel verhältnismäßig dürftig und entbehren sie, fast nur den niederen Volksschichten eigen, des Bürger- rechtes in der Schriftsprache, so ist bei weitem umfangreicher und ansehnlicher das wendische Sprachgut, welches sich unter unseren Familiennamen erhalten hat. Indes das urkundliche Vorkommen und die gegenwärtig noch in Gebrauch befindliche Masse solcher ursprüng- lich wendischen Personennamen näher zu untersuchen, würde hier zu weit führen und bleibt besser einer besonderen Abhandlung vorbehalten. Somit gelangen wir denn zu dem, was wir uns zur Haupt- aufgabe gestellt haben, zur Vorführung und sprachlichen Erklärung der Tausende von slavischen Ortsnamen, welche sich als festester Niederschlag aus der Vorzeit auf unserem Boden erhalten haben, und verfehlen nicht, sowohl die Benennungen von Ortschaften, welche in wiederholt eingetretenen Kriegszeiten vernichtet worden sind, und deren Fluren als Wüstungen oder wüste Marken bezeichnet werden, als auch wenigstens einen Teil der äußerst zahlreichen Bezeichnungen nicht bewohnter Feld= und Waldstücke, der sogenannten Flurnamen, sowie endlich die Fluß= und Bachnamen ebenfalls in das Bereich unserer Untersuchung zu ziehen. Ouellen und Hilfsmittel. Codex diplomaticus Saxoniae regiae. I. Hauptabteilung Bd. 1. 2. II. Hauptabteilung Bd. 1—9. 11—14. Leipzig 1864—1891. Abkürzung: CS. Köhler, Codex diplomaticus Lusatiae superioris. I. Görlitz 1856. Sachsens Kirchen-Galerie Bd. 1—12. Dresden. KG.