Die Askanier. 11 II. Die Herrschaft der Askanier 154—|8.0. Lothar von Sachsen 1125—1137. Die Hohenstaufen 1138—1254. Das Interregnum 1256—1273. Könige aus verschiedenen Häufsern 1273—1438. Albrecht der Bär 1134—1168. [Erwerbung der Mark Brandenburg.] Albrecht besaß also außer seinen Allodial- gütern 1) zunächst nichts weiter als die auf dem linken Elbufer gelegene Nordmark; er nannte sich damals Markgraf von Soltwedel. Dieses kleine Gebiet wußte er aber durch Tatkraft und Klugheit zu vergrößern, indem er 1. die Priegnitz auf dem rechten Elbufer eroberte und 2. das Havelland mit dem Haupt- orte Brandenburg (1150) durch Erbschaft erwarb. Der Hevellerfürst Pribislaw war nämlich zum Christentum über- getreten und hatte, um sein Volk für immer dem Heidentume zu entfremden, seinen Freund Albrecht den Bären zum Erben seines Landes eingesetzt; zwar machte Pribislaws Schwestersohn?) noch einen Versuch, sich Brandenburgs zu bemächtigen, allein die Stadt wurde wieder eingenommen und ging hinfort nicht mehr verloren. Albrecht konnte sich seitdem mit Recht Markgraf von Brandenburg nennen. Es ist bekannt, daß König Konrad III. (1138—1152) dem Markgrafen Albrecht auch das Herzogtum Sachsen zugedacht hatte, daß es jedoch schließlich 1142 dem Welfen Heinrich dem Löwen überlassen wurde. Für die Mark Brandenburg war dieser Verlauf sicherlich ein Glück; denn sie behielt dadurch ihre volle Selbständigkeit. [Ansiedelungen in der Mark.] Albrechts neuer Be- sitz wuchs rasch und glänzend empor. Er zog Ansiedler, meist Sachsen und Niederländer, herbei, die namentlich den Boden der sumpfigen Niederungen anbauen sollten; er gründete Dörfer und Städte:; er verbreitete deutsches Wesen unter der wendischen Bevölkerung und betrieb die Wiederherstellung der Bistümer Brandenburg und Havelberg, welche die Be- 1) Vgl. Teil 1 § 18: Allodien sind Güter, die jemand als un- beschränktes Eigentum besitzt, im Gegensatz zu Lehen, die ihm zur Nutz- nießung nur bedingungsweise verliehen sind. 2) Jacko ljazko] von Köpenick 1157. 9L 3.