— 234 — Schl., Ne.). Die zu einem Schweinschlachten eingeladenen Gäste bedanken sich nicht, damit die Mast des nächsten Tieres nicht gehindert werde (Nd. Seite 31). Junge Schweine werden an den Hinterbeinen ge- hoben, damit sie gut wachsen (Ehr., B.). Redensarten. Das is odder e Tier wie e Tog vor Gohanne ( außerordentlich groß. Kö., A.) Vom Pferd auf den Esel setzen (A.). Der denkt, der große Schloßhund ist sein Pate, derweil ist's Bettelmanns Spitz (v.). Geflügel. Hühner. Ißt man den Haushahn, so ist dem Hause Unglück beschieden (Ge., Be., Ne.). Deshalb verkauft man ihn; er soll von fremder Hand auf fremdem Boden geschlachtet werden (A.). Als Wetter- prophet gilt von ihm: Kräht er am Silvesterabend zwischen 9 und 10, so kommt ein strenger Januar (B. 276*); zu anderer Zeit kurz vor Mitternacht, so tritt schönes Wetter ein (Cr.); so auch, wenn er früh in gerader Zahl kräht (Th.), die Summe seiner Schreie während des ganzen Tages gerad ist (Ge., Ma.). Das Wetter ändert sich, wenn er beim Auffliegen kräht (M., W., Ri.). Der Kindermund spricht: „O dar schiene Gockelhah, Zeigt dar net 's Watter a? Treibt dar net de Leit ra? O dar schiene Gockelhah!“ (A.) Eine im Hause krähende Henne bringt Unglück (Wo., Di., Br., Th., Gey., Ehr., Ra. 276). Ein altes Wort heißt: „Mädchen, die da pfeifen, und Hühnern, die da krähen, soll man den Kopf abdrehen“ (v. — pogl. W. 607). Beim Tode der Hausfrau werden sämtliche Hühner verkauft (A.).. Bruteier werden am besten Sonntags während des Kirchläutens ins Nest gelegt (A. 672). Es werden mehr Hühner als Hähne, wenn die Bruteier in ungerader Zahl untergelegt werden (Ge. 673), die Henne nicht in den zweiten Monat hinüber brütet (Ge.). Spitze Eier enthalten nur Hähne (Di., Ge., A.). Am Karfreitag ausgebrütete Hühner bringen ganz besonderen Segen (A.), sind heilkräftig und schützen vor Krankheiten (Bä.). Wer am Neujahrsmorgen junge Hühner sieht, wird klug (Schö., St.). Damit die Hühner reichlich und an den dazu bestimmten Ort legen, bekommen sie am gr. Donnerstage (M.), am H. Abend in den Internächten das Futter in einen Reifen (Di. 674’) oder in eine kreisförmig gelegte Schnur (Bä.), sollen sie während dieser Zeit nicht gerufen werden (B. 675“) und ihr Futter mit den Gänsen gemeinsam erhalten (Ge.). Um gekaufte Hühner einzugewöhnen, läßt man sie in den Spiegel sehen (676) oder dreimal ums Tischbein gehen (M. 676" 679"). Das erste Ei einer Henne wirft man übers Haus, da- mit sie fleißig weiter lege. Geschieht es nicht, so kommt Unglück ins Haus (Ri. 674"). Ebenso wirft man kleine Eier übers Haus nach der Straße zu, um Unglück fernzuhalten (Ob., W, Mau., Ge. 6747). Eine schwarze Henne soll man nicht essen, weil es Unglück bringt (B., Schl.). Weithin herrscht die Meinung, daß das Tier den Hexen eigen ist oder