1417 1420 bis 1421 1423 1356 46 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens. tums auch für Süddeutschland herbeiführen helfen. Viel stärker berührte seine Länder die große flawische Reaktion, die im Zusammenhange mit der hussitischen Bewegung von Böhmen aus das östliche Deutschland bedrohte, nachdem das von Kaiser Sigismund zur Reform der Kirche berufene Konzil von Konstanz 1415 Huß zum Feuertode des Ketzers ver- urteilt hatte. Vom König 1417 in Konstanz mit den meiß- nischen Ländern belehnt, leistete Friedrich diesem gegen die hussitischen Böhmen tatkräftige Hilfe, focht 1420 mit am Zizkaberge vor Prag, entsetzte 15. August 1421 das hart bedrängte Brüx und eroberte den Leitmeritzer Kreis. Zum Ersatz für die Kriegskosten und zur Belohnung übertrug ihm Sigismund zunächst 1422 Schöneck und Mylau, dann, wie er schon 1417 in Konstanz den Hohenzollern Friedrich, Burg- grafen von Nürnberg, mit der Mark Brandenburg belehnt hatte, am 6. Januar 1423 das erledigte Herzogtum Sachsen- Wittenberg und damit die Kurwürde, deren Insignien er am 1. August 1425 in Ofen empfing. Seit der Zersplitterung des alten Herzogtums Sachsen nach dem Falle Heinrichs des Löwen 1180 hatte sich der Name auf die kleinen askanischen Grenzgebiete im Osten an der Elbe beschränkt. Daraus entstanden 1260 durch Teilung die Herzog- tümer Sachsen = Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Dieses erwarb 1269 die Burggrasschaft Magdeburg (mit Landbesitz um Gönnern), 1290 das altwettinische Brehna und erhielt 1356 durch die Goldene Bulle Karls IV. die Kurwürde. Mit Albrecht III. starb 1422 die Wittenbergische Linie der Askanier aus. Wittenberg (d. h. Weißenberg), eine Gründung flämischer Ansiedler vor 1180, war erst seit 1273 ihre Residenz. Die ersten Wettinischen Kurfürsten 1423—1485. Mit der Kurwürde traten die Wettiner, fast zugleich mit den brandenburgischen Hohenzollern, in den höchsten Adel des Reiches, in das Kollegium der sieben Kurfürsten, ein, das nach der Goldnen Bulle von 1356 den Kaiser