Kursachsens Machthöhe und Kulturblüte. 81 umgestalteten Bistümer stehen; da indes dieser Plan (namentlich Georgs von Carlowitz) am Widerstande der Prälaten scheiterte, so übernahmen die landesherrlichen aus gelehrten Juristen und heologen gebildeten Konsistorien in Wittenberg, Merseburg päter Leipzig) und Meißen (1545) die Leitung der Kirchen- verwaltung und die geistliche Gerichtsbarkeit. Um für die künftigen Diener der Kirche und des Staats die jetzt unentbehrliche wissenschaftliche Vorbildung zu vermitteln, stattete Moritz 1543 1543 die Universität Leipzig durch Überweisung des Dominikaner= klosters zu St. Pauli (Kaspar Börner) und andrer Güter reich- lich aus und gründete aus den Mitteln früherer Klöster als Vorbereitungsanstalten die drei Fürsten= und Landesschulen, Pforta und Meißen 1543, Grimma 1550. Auch die alten geistlichen Schulen in den Städten traten jetzt überall unter das Patronat des Rats und wurden oft mit eingezogenen Kirchen- gütern dotiert. Auf diese Weise wurde auch in Kursachsen eine geistige Aristokratie herangebildet, die tatsächlich die Schranken der alten Stände durchbrach und mehr und mehr die Regierung in die Hände nahm. Gemäß der neuen Auffassung Luthers vom Staate, der ihn grundsätzlich aus der mittelalterlichen Abhängigkeit von der Kirche löste und diese als weltliche Institution ihm unterordnete, übernahm so in Deutschland der fürstliche Territorialstaat neue große Kulturaufgaben und gewann damit eine verstärkte sittliche Berechtigung. Kursachsens Machthöhe und Kulturblüte 1553—1611. #e August (1553—80), Moritzens Bruder und Nachfolger bis (geb. 1526), führte das Werk seines Vorgängers auf dem lsss Gebiete der Kulturentwicklung mit glänzendem Erfolge, in der Politik dagegen ohne rechten Nachdruck fort. Von seinem monarchischen Gesetzgebungsrechte machte er in seinen Konstitutionen von 1572, einem der ersten Landes= 1572 gesetzbücher in Deutschland auf Grund des Sachsenspiegels und römischer Rechtsbestimmungen, und in der Kirchen- und Schulordnung von 1580 einen wohltätigen Gebrauch, 1580 Kaemmel, Säachsische Geschichte. 6