dic Missionare Hugov Hahn und Kundsen nach Komaggas zu entsenden, um nach Erlernung der Nama-Sprache in das Land nördlich vom Oranjefluß zu gehen und insbesondere die von Schmelen 1814 gegründete Missionsstation Bethanien wieder zu besetzen, woselbst der Häupt- ling Jan Frederik den dringenden Wunsch zu erkennen gegeben hatte, einen Missionar zu erhalten. Im Jahre 1842 traten Hugo Hahn und Norden an. Seit dieser Zeit I hat die Rheinische S Missions-Gesellschaft ihre Wirksamkeit über das gesammte Groß-Namaland und über Damara-= land ausgedehnt. Trotz der Schwierigkeiten, welche namentlich in dem unbeständigen Cha- rakter der nomadisirenden Bewohner und ihrer schwer zu erlernenden Sprache, in den ewigen Kriegen der Namas untereinander und gegen die Hereros, sowie in den geringen und unent- wickelten Hülfsmitteln des Landes ihre Ursache hatten, ist es der aufopfernden Thätigkeit der Missionare gelungen, gute Erfolge zu erzielen und einen heilsamen Einfluß auf die Sitten der Landesbewohner auszuüben. Namentlich haben die Rheinischen Missionare dazu bei- getragen, durch Gründung von Stationen und Anleitung zur Feldbestellung und zum Garten- bau die Namas und Hereros zu cinem mehr seßhaften Leben zu bewegen. Wenn auch die- selben in Zeiten der Dürre und Noth ge- zwungen waren, sich weithin ins Land zu zerstreuen, um Weide für ihr Vieh aufzusuchen, so bildeten doch die Kirchen und Missions- häuser der verschiedenen Stationen vielfach den Sammelpunkt für die zerstreuten Schaaren, zu welchen dieselben in besseren Zeiten wieder zurückkehrten. Die innerhalb der deutschen Interessensphäre gegenwärtig bestehenden Missionsstationen der Rheinischen Missionare sind folgende: A. Nama-Stationen. 1. Warmbad, im Gebiete der Bondel- zwaarts. Warmbad oder Nisbet Bath ist bereits im Jahre 1805 von Londoner Missionaren gegründet worden. Später in öfterem Wechsel verlassen und wieder ausgenommen, wurde es 1834 von den Wesleyanern übernommen und von diesen nach etwa 30 jährigem Besitz der J aus durch den Missionar Rheinischen Mission angetragen. Die Station wurde unter die Leitung des Missionars Weber gestellt, welcher sie unter den Ober— häuptlingen Abraham Christian (F 1868) und Willem Christian bis zum Jahre 1880 mit Erfolg verwaltete. Nach mehrfachem Wechsel folgte ihm im Jahre 1885 Missionar Wandres, nach dessen letzten Berichten die Missionsarbeit in Warmbad einen guten Fort- gang genommen hat. Ende 1889 belief sich die Anzahl der Gemeindeglieder auf 497. 2. Bethanien, etwa in der Mitte des Groß-Namalandes am Grangib gelegen. Hier hatte sich der Häuptling David Christian niedergelassen, mit etwa 600 Orlams, d. h. mit « . att europäischem Blut vermischten Hottentotten, welche Kleinschmidt nebst einigen eingeborenen Ge- hülfen von Komaggas aus die Reise nach unter dem Oberhäuptling Jager Afrikaner zu Anfang dieses Jahrhunderts aus der Kap- kolonie eingedrungen waren und von den weißen Kolonisten ein wenig curopäische Kultur und etliche Brocken der holländischen Sprache an- genommen hatten. Schon 1814 hatte der bereits erwähnte Londoner Missionar Schmelen in Bethanien eine Station angelegt und von dort aus das Land weit und breit durchstreift, jedoch nach etwa zehnjähriger Thätigkeit das Arbeitsfeld wieder verlassen. Auf Wunsch der Bethanier wurde ihnen im Jahre 1842 von der Rheinischen Mission der Missionar Knudsen gesandt, welcher bis 1851 daselbst wirkte und durch die Missionare Samuel Hahn und Kreft ersetzt wurde. Gegenwärtig ist in Bethanien der Missionar Bam thätig. Die Anzahl der Gemeindeglieder belief sich einschließlich der zur Zeit nicht besetzten Statimm Gibeon Ende 1889 auf 813. 3. Berseba, nordästlich von Bethanien gelegen. Berseba ist im Jahre 1850 durch Samuel Hahn gegründet worden, welcher den Orlam-Häuptling Paul Goliath ver- anlaßte, sich mit seinen Leuten daselbst nieder- zulassen. Ursprünglich nur Filiale von Bethanien, hat sich die Station unter der langjährigen Leitung des auch durch seine Uebersetzung des Neuen Testamentes in die Nama-Sprache ver- dienten Missionars Krönlein zur bedentendsten des Namalandes entwickelt. Krönlein hatte im Jahre 1866 eine Synodal= (Konferenz-) Ordnung für die Nama-Gemeinden mitgebracht und war selbst zum Superintendenten bestellt worden. Gegenwärtig wird die Station vom Missionar Hegener geleitet, welcher zugleich Konferenzpräses ist. Die Anzahl der Gemeinde- glieder Ende 1889 betrug 887. 4. Kectmanushvop (Zwartmorast). Diese Station wurde im Jahre 1866 von Berseba Johann Schröder gegründet. Anlaß hierzu war das dem Prä- sidenten der Rheinischen Missions-Gesellschaft, Kommerzienrath Keetman, gegebene Ver- sprechen, dem dort ansässigen Stamme des Häuptlings Zeib die Predigt des Evangeliums