Wasser, die Bevölkerung ist außerordentlich gutmüthig, entgegenkommend und arbeitsam. Kpetoe ist überhaupt der civilisirteste Ort des gauzen Schutzgebietes und verdient wegen seiner lebhaften Industrie in Eisen, Weberei und Färberei besondere Beachtung. Nicht weniger erfreut über den Besuch der Expedition zeigte sich der Häuptling Kalate Badagbani in Sugbe (Nord- Agotime) sowie der Oberhäuptling des Agome-Stammes, Gidi-Gidi. Letzterer war dem Koaiserlichen Kommissar bis Sugbe entgegengekommen. Er ist ein großer Freund der Deutschen und ge- nießt wegens seiner sprichwörtlichen Gerechtigkeit und Weisheit beim Schlichten von Streitfällen einen weit über die Grenzen seines Landes hinausreichenden Einfluß. Er weiß wie kein Zweiter seiner Landslente die Vortheile der 94 S— Am 24. April d. J. hat sich Sekondlieutenant Herold mit seiner Karawane, darunter zwei europäischen Kultur zu würdigen und zeigte sich über die Mittheilung von der beabsichtigten Anlage einer Station in der Nähe seines Landes hochersreutl Von Sugbe ging die Expedition über Klonn nach Agome-Palime, wo mit Abgesandten des Atigbe-Stammes, welcher die Sicherheit der Handelsstraße bedroht hatte, längere Palaver abgehalten wurden. Das Ergebniß derselben war, daß die Atigbe-Leute in Gegen- wart der Oberhäuptlinge Gidi-Gidi von Agome und Plaku Nyagbo von Agu das feierliche Versprechen abgaben, hinfort den friedlichen Verkehr auf der Handelsstraße nicht mehr zu gefährden. Von Agome-Palime aus zug die Expedition auf dem steil ansteigenden und über einen Kamm von 2000 Fuß Höhe führenden Wege bis nach Tomegbe weiter, welches in einem anmuthigen Gebirgsthale liegt. Auf diesem Marsche wurde ein geeigneter Platz zum Bau der Station gefunden. Der- selbe liegt etwa 20 Minnten hinter Jo. Das Gebirge streckt dort eine nach allen Seiten ins Thal abfallende Landzunge vor, Plateau. klarer Gebirgsbach über Felsen. Am Fuße derselben fließt ein kühler Unmittelbar Die Geenwärtig ist die Kuppe ist eben und bildet ein genügend großes Pcgenwariig ut die vom Bach aus beginnt der Aufstieg auf den Jo-Pasß. Häuptling von Jo, Tenu, in feierlichem Palaver dem Kaiserlichen Kommissar geschenkt und „Misa-Höhe“ getauft. Der Stationsplatz liegt außerordentlich günstig. Boten erreichen ihn von Lome aus in fünf Tagen auf einem sicheren Wege; nach Kpandu beträgt die Entfernung zwei kleine Der Platz wurde von dem alten Tagereisen, nach Bismarcksburg sieben bis 1 acht Tagereisen über Kunia. Nach Erfüllung ihrer Aufgaben marschirte die Expedition auf demselben Wege zurück und traf am 13. März in Klein-Popo wieder ein. gehörigen nach Zanzibar überzusiedeln. Interessengebiet gehörige Zimmerleute und sechs Arbeiter sowie mit einem Haussah-Detachement nach „Misa-Höhe- begeben, um mit dem Bau der Station zu beginnen. Die Missions-Thätigkeit in den deutschen Schutz- gebieten. v III. 4. Ost- Ajrita. Evangelische Missionen.“) Von deutschen evangelischen Missions— Gesellschaften sind innerhalb der deutschen Interessensphäre thätig: a) Die Evangelische Missions-Gesell- schaft für Deutsch-Ost-Afrika. Dieselbe hat ihren Sitz in Berlin. Sie gründete ihre erste Station im Jahre 1887 zu Darz-es-= Salaam, woselbst eine Anzahl befreiter Sklaven- kinder in Erziehung genommen wurde. Während des Aufstandes wurde die Missionsstation zerstört und der Missionar Greiner sah sich gezwungen, mit seinen An- Gegen- wärtig ist er indessen wiederum mit Aussicht auf Erfolg in Dar-es-Salgam thätig. Eine zweite Missionsstation wird in Tanga ange- legt, wohin sich der Missionar Krämer kürzlich begeben hat. b) Die Evangelische Missions-Gesell- schaft in Neukirchen (bei Mörs). Dieselbe gründete ihre erste Station im März 1887 zu Ngao am Tana-Flusse für das zum deutschen Witu-Land. Auch Ende März 1888 von zerstört, welche damals zum Tana vordrangen. Station in Ngao wieder aufgebaut. Nach den letzten Nachrichten sind daselbst die Missionare Weber, Würtz und diese Station wurde plündernden Somalis von Norden her bis Böcking thätig, während zwei andere in Lamu wirken. Während die vorgenannten deutschen Missionen erst seit Kurzem in Ost-Afrika be- stehen, haben englische protestantische Missionen schon seit erheblich längerer Zeit eine ausge- dehnte Thätigkeit daselbst entfaltet. Von eng- lischen Missions-Gesellschaften, welche auch innerhalb der deutschen Interessensphäre Stationen besitzen, sind anzuführen: d D. N. Grundemann, Die Entwickelung der evangelischen Mission im letzten Jahrzehnt (1878 bis 1888). Bielefeld und Leipzig. Velhagen und Klasing.