à) Die Missions-Gesellschaft (Church Missio- Hur Society).*) Dieselbe ist seit 1844 in Ost-Afrika thätig und ist die größte und reichste der dortigen englischen Missionen. Sie ver- wendet jährlich etwa 400 000 Mark für ihre östafrikanischen Stationen. Von diesen sind innerhalb der dentschen Interessensphäre be— legen Mpuapua (1876) (Zweigstation Kisokwe) und Mamboia (1879), beide in Usagara, lerner Uyni in Uniamwesi (1879), Msalala, nicht weit vom südlichen Ufer des Nyanza, und Moschi am Kilimandscharo (1885). Missionare dieser Gesellschaft waren auch in Uganda thätig, von wo sie sich während der dort herrschenden Wirren auf die Südseite des Nyanza-e den Ausgang des Bürgerkrieges abzuwarten. #n Die Gesellschaft besitzt einen eigenen Tampfer, „Heury Wright“, der zwischen Zan- zibar und Momtbassa, ihrem Hauptsitz, läuft, und hat einen bedeutenden Stab an euro- Missionsgebäude und finden. bo) Die — anglikanische — Universi- täten- Missi on (Universitios Mission).““) Die Universitäten-Mission ist im Jahre 1863 geyründet und hat die Insel Zanzibar zum Ausgangspunkt ihrer Thätigkeit auf dem ost- afrikanischen Festlande genommen. Es befinden Kirchen Verwendung sich daselbst eine Kirche. Kapellen, eine Knaben- und Mädchenschule, ein Hospital für kranle Mitglieder der Mission, eine Ansiedelung be- freiter Sklaven, ein theologisches Seminar und eine englische Druckerei. In dem Eingeborener zu Lehrern ausgebildet worden, welche auf den festländischen Stationen wirken. Auf sprachlichem Gebiet hatte bereits der 1882 verstorbene Bischof Dr. Steere durch Ueber- sehungen und sonstige Arbeiten wichtige Missionsmittel geschaffen. Seitdem hat Archi- diakon Hodgson diese Arbeiten fortgesetzt und kürzlich das letzte Buch einer Suaheli-Bibel vollendet. Innerhalb der deutschen Interessensphäre in Ost-Afrika besitzt die 6n Frsenoh folgende Stationen: Im südlichen Theil des bezeichneten Ge- bietes, im Rovuma-Distrikt, die Stationen Ma- lasi, Newala und Chisanga. In Usambara die Stationen Magila, Umba, Mkuzi, Mi- rr 1. # Aunnnal Report 1889 100 Ghure- Tutelligenter & Rerord (mumhly). London, Chureh icnnary llouse. Julishurr S##r#e Jun brr iss Louch Vwentral African Mission. Report for 1880. ondon, 14 Delahayr Str. Westminster. il Missionar) Seminar ist eine große Anzahl — anglikanische — Kirchen- Sees zurückgezogen hatten, um dort sozwe, Msalakan. Am Ostufer des Nuassa- Sees hat die Gesellschaft fernere fünf Stationen, dieselben liegen indeß nicht mehr innerhalb der deutschen Interessensphäre. Auf dem See selbst besitzt die Mission einen Dampfer, den „Charles Janson“, und zwei Boote aus Deltametall bezw. galvanisirtem Eisen. Die Gesammtaus- gaben der Gesellschaft betrugen im Jahre 1889 etwa 340 000 Mark. Jc)Die — anglikanische — Londoner Missions-Gesellschaft (London Missio- nary Society).“) Diese Gesellschaft legte zuerst im Jahre 1879 die Station Urambo zur Erleichterung des Weges nach dem Tan- ganjika-See an. Auch nach dem Tode des ihr freundlich gesinnten einflußreichen Häuptlings Mirambo machte die Mission auf dieser Station Fortschritte, vbwohl das Land durch Kriegszüge beunruhigt wurde. Am See selbst sind nach mehrfachem Wechsel und nachdem viele Missionare gestorben oder krank heim- ## 9 . gekehrt sind, jetzt zwei Stationen besetzt, Ka— däischen Handwerkern, die beim Bau der Kolg“ Iind, let beht wala (eine Insel nahe dem westlichen Ufer), wo 1885 mit regelmäßigem Unterricht und Predigt begonnen wurde, und Fwambo, etwa 10 Meilen vom Südende des Sees, über 5000 Fuß hoch und besonders gesund gelegen. Fwambo wurde erst 1887 gegründet. Die Mission besitzt einen Dampfer, „Good News“, auf dem Tanganjika. #11) Die Schottische freikirchliche Mission (Mission of the Free Church of Scotland).““) Diese Mission hat zwar ihren Hauptsitz in Livingstonin am Südende des Nhassa-Sees; sie hat indessen auch weiter nach Norden zu ihre Stationen vorgeschoben. Als solche sind zu erwähnen die im gesunden An- goni-Lande (auf dem Westufer des Nyassa- Sees) gelegene Station Chinyera; Chirenji an der Stevenson-Straße zwischen Nyassa und Tanganjika und Chinga im Nordosten. Die Gesellschaft hat an der nahe be- freundceten Handelsgesellschaft, der bekannten „African Lakes Compan)“, welcher jetzt auch der unentbehrliche Dampfer („JIlala“") gehört, einen guten Halt. Katholische Missionen. Die deutsche Interessensphäre in Ost-Asrika gehörte anfangs zum apostolischen Vikariate Zanzibar, welches sich vom Kap Delgado bis zum Kap Guardafui mit unbestimmten Grenzen *) Londion lissimnarr Socictk, Report for tbe veur ending April 300h 188). London. 27 Chan- berr Lane, W. C. &#)Tihe Free Church ot Scotlandl. 1888. Thomas Nelson & Sons. London. Veur Book LEdinburgh &