— 184 und Newala nebst den umliegenden Distrikten s. Zt. der deutschen Interessensphäre einverleibt worden seien und daß in dieser Hinsicht eine Grenzberichtigung (7) nicht eingetreten sei, an- dererseits aber spricht er doch seine Befriedi- gung darüber aus, daß die genannten Stationen unter dem Schutze einer befreundeten Macht stehen, und erkennt die entgegenkommende Hal- tung der deutschen Beamten an. Er empfiehlt uns, das im Nordwesten des Nyassa-Sees klimatisch günstig gelegene Hochland zu einem Central= und Ausgangspunkt der Kultivirung des Innern zu machen und den kriegerischen Neigungen der daselbst ansässigen Magwang- wara entgegenzutreten. Zu erwähnen ist ferner die Nachricht, daß der Weg von der Küste nach der Rovuma- Station Newala gegenwärtig sicher und gang- bar für Träger ist. Aus dem Jahresbericht der Jaluit-Gesellschaft für 1889. » Der Jahresbericht der Jaluit-Gesellschaft für 1889 hebt hervor, daß seit Uebernahme der Verwaltung des Schutzgebietes der Marschall- Jnseln durch Reichsbeamte die Verhältnisse da- selbst sich erheblich gebessert haben. „Sicherheit des Eigenthums, Recht und Gesetz traten von da ab an Stelle der früheren Gesetzlosigkeit, und die steten Kämpfe der Ein- geborenen hörten vollständig auf. Die allge- meine Geschäftslage darf als eine gute be- zeichnet werden, denn die Kauffähigkeit der Eingeborenen hat ganz bedeutend zugenommen, was nicht zum wenigsten in indirekter Weise dem Verbot der Waffeneinfuhr und des Ver- kaufes der Spirituosen an Eingeborenc zuzu- schreiben ist; mangels Munition haben die Kämpfe der Eingeborenen aufgehört, bei denen regelmäßig eine große Anzahl von Kokospalmen zerstört zu werden pflegte, und mangels Spiri- tuosen sind die ausschweifenden Gelage ver- schwunden, durch welche die Koprabereitung und jegliche nützliche Thätigkeit der Einge- borenen häufig wochenlang unterbrochen wurde." Dagegen wird darauf hingewiesen, daß die Erziehung der Eingeborenen noch ganz dar- niederliegt und auch keine Fortschritte machen werde, so lange nicht an Stelle der einge- borenen Zöglinge der Boston Mission Society europäische Missionare träten. Die Gesellschaft ist bemüht, eine deutsche Missionsgesellschaft für das Schußgebiet zu gewinnen. eu-Guinea-Schutzgebiet. Auf der zu Neu-Pommern im Bismarck- Archipel gehörigen Gazellen-Halbinsel hat ein von den Eingeborenen verübter Mord zu Kämpfen Veranlassung gegeben, welche mit einer Züchtigung der Schuldigen und deren förmlicher Unterwerfung geendet haben. Am 28. März d. J. wurde zwischen der Pflanzung Ralum und der neuen, von der Neu- Guinca-Kompagnie angelegten Station Herberts- höhe der von den Philippinen gebürtige Auf- seher Moses von Eingeborenen, welche sich der dort beabsichtigten Anlage eines Weges aus Aberglauben und anderen Gründen widersetzten, erschlagen. Der von seinem Amtssitz Kerawarra her- beigerufene Kaiserliche Kanzler Schmiele be- schloß, mit den zu Gebote stehenden Kräften sofort eine Bestrafung der Schuldigen eintreten zu lassen, und stellte sich in Gemeinschaft mit dem ortskundigen Pflanzer Parkinson an die Spitze einer kleinen, aus 5 Weißen, 6 farbigen Polizisten und 80 bewaffneten farbigen Ar- beitern bestehenden Kriegsmacht. Auf zwei Zügen in das Inland gegen die mit den Mördern ge- meinsame Sache machenden Stämmc wurden einige Dörfer zerstört und einc Anzahl der Ein- geborenen getödtet. Es gelang dem Kanzler, die Räuber in wenigen Tagen derart einzuschüch- tern, daß sie um Frieden baten und zum Zeichen ihrer Unterwerfung und als Sühne größere Mengen des dort gebräuchlichen Muschelgeldes im Werthe von über 1600 Mark darbrachten. Die Einbringung der Mörder des Moses scheint ferner gesichert, da beim Abgang der Post nach Europa mehrere größerc Partien von Eingeborenen dieselben verfolgten, um die auf ihren Kopf gesetzte Prämie zu verdienen. Der Vorfall ist ein erfreuliches Zeichen für die fortgeschrittene Organisation der Poligzci- truppe der Kompagnie, welcher es gelungen ist, ohne Beihülse eines Kriegsschiffes mit den an Ort und Stelle zu Gebote stehenden Mitteln die gestörte Ruhe und Sicherheit der Ansiedler in der kurzen Zeit von einer Woche nach dem Morde wiederherzustellen. Deutscher Srauenverein für Krankenpflege in den Rolonien. Dem deutschen Frauenverein für Kranken- pflege in den Kolonien ist, wie dessen Zeit— schrift „Unter dem rothen Kreuz“ meldet, ein Telegramm zugegangen, wonach ein neues großes Lazareth in Dar-zes-Salaam errichtet worden ist. Der schleunigst zusammenberunfene