Eisen und Wellblech — innen Holzverschalung und der Zwischenraum mit Sand ausgefüllt — war auch bald so weit fertiggestellt, daß es bezogen werden konnte. Neben dem Wacht- lokal, 5,4 m P A4mm, enthält dasselbe noch zwei Zimmer für den Gefängnißwärter von derselben Größe und zwei Gefängnißräume, von denen einer für Weiße und der andere für Schwarze bestimmt war. Da die Halbinsel Suellaba, auf welcher sich der Gouverneur eine Privatwohnung er- baut hatte, mittlerweile von der See immer mehr abgespült wurde, so daß sämmtliche dortigen Bauten, welche aus den Anlagen der Firma Woermann, dem Lootsenhause und dem Wohnhause des Gouverneurs bestanden, ab- gebrochen werden mußten, verlegte derfselbe sein Quartier abwechselnd in das Wachtgebäude und in den Salon des Fahrzeuges „Nachtigal“, bis das Hauptgebäude fertiggestellt sein würde. Ver- schiedene Umstände verzögerten die Fertigstellung bis in den Sommer 1887. Das Hauptgebäude (Ia, b, c) ist ganz aus Ziegelsteinen erbaut und ruht auf einem 1 m hohen Sockel. Die Fußböden sind aus Mettlacher Platten hergestellt, die Decken sind aus Wellblech zwischen Eisenträgern gemacht und mit einer Cementbeton= schicht überdeckt. Das Dach besteht aus Holz mit Dachpappe. Der Hauptflügel hat elf Räume, auf einem soliden Cementboden aus Holz auf- der Dienerflügel vier, und die Küche c besteht * aus einem Raume. Die Palaver-Halle, welche gleich nachher fertig gestellt wurde, war aus ausgekochtem Buchen- holz erbaut, welches sich als so wenig haltbar Große Mühe und viele Arbeit kostete das Klären und Ebnen des Grundstückes, von dem Gärtner F. Gechter geleitet wurde, der mit der Zeit das vorher wüste und un- gesunde Land in den heutigen schönen und freundlichen Park umwandelte. Um die Beamten, sowie auch die Besatzungen der in Kamerun stationirten Kriegsschiffe mit frischem Fleisch versorgen zu können, wurde ein Theil des Grundstückes zu einem Viehparke ein- gerichtet und in diesem ein langer Schuppen für das Vieh, wie auch eine Wohnung für den Wärter desselben gebaut. Zu gleicher Zeit mit diesen Arbeiten gingen Wege= und Brückenbauten rüstig vorwärts. Vom Strande nach dem Platcau wurde eine Treppe nus Ziegeln und Cement erbaut (20) und am Strande selbst eine 30 m lange Landungsbrücke mit einem Bootshause (1XP) hergestellt. Sämmtliche Wege und Pfade wurden miteiner Kiesschicht versehen und ein 6 m breiter Ver- welches beiden Seitenräume wurden nach Art der Militär= 230. — bindungsweg von der Joß-Platte bis nach dem Dorfe des Häuptlings Akwa gebaut, welcher in der Schlucht zwischen Muskoke und Bell eine Brücke erforderte. Dieselbe wurde aus amerikanischem Tannenholz (Pechtanne) von 30 cm Stärte, in einer Höhe von 5 m, bei einer Länge von 12 m und einer Breite von 4 m ausgeführt (27 der Karte). Der von dem Lehrer Christaller in einer Eingeborenenhütte eröffneten Schule war von dem Oberhäuptling Bell ein Grundstück zur Errichtung einer Wohnung und Schule ge- schenkt worden, und wurde dieser Bau, nach- dem das Material Anfang 1888 eingetroffen war, im März vollendet (Xlla, by. Unten ist die Schule und oben die Wohnung des Lehrers. Das Gebäunde aus Holzfachwerk mit Ziegel- manerung ruht auf eisernen Pfeilern 0,75 m über dem Boden und ist mit Dachpappe ge- deckt. Auch zu diesem Bau wurde das Material von der Firma F. H. Schmidt geliefert und das Holzwerk in Altona zusammengezimmert. * ., .,» ,,.«...Luft3nscl)affen. erwies, daß das ganze Bauwerk nach Jahresfrist Theile getheilt, von denen der mittelste nach zusammenstürzte und nicht erneuert worden ist. den beiden Läingsseiten offen gelassen wurde Schon lange war die Hütte für die auf dem Gonvernement beschäftigten Kru-Arbeiter viel zu klein geworden, verschiedene kleinere An- bauten erwiesen sich als nicht hinreichend, und wurde dieserhalb zum Bau eines größeren, festen Hauses geschritten. Auf der Karte ist dieses Haus mit VIII bezeichnet. Dasselbe wurde gebaut und mit Wellblechplatten bekleidet, das Dach, von Brettern mit Dachpappe bedeckt, wurde möglichst hoch genommen und an den Giebelseiten offen gelassen, um eine gute, frische Der ganze Raum ist in drei und den Arbeitern als Speiseraum dient. Die wachtstuben mit hölzernen Pritschen versehen, auf denen die Leute ihre Decken zum Nachtlager aus- breiten können. Diese Wohnung erwies sich als gut und praktisch für die Arbeiter, und wurde im Jahre 1889 ein zweites Gebäude in gleicher Weise, im Abstande von 7 m von dem ersteren errichtet und beide durch cine offene Halle ver- bunden, welche später zur gemeinschaftlichen Küche für sämmtliche Arbeiter eingerichtet werden soll. Ferner hatte sich der hinter dem Gebäude lla befindliche Vorrathsraum ebenfalls als zu klein erwiesen, derselbe wurde daher abgebrochen und an seiner Statt der Schuppen Ilc auf solidem Cementsockel aus Holzwerk mit Well- blechbekleidung und Theerpappendach aufgebaut. Derselbe hat drei geschlossene Abtheilungen von 8 mers m, 8 mP#Sm und 8 m4m. Das Dach steht an der hinteren Seite um 3m über und dient als Aufbewahrungsort für Bau-