2 —— Todesfälle unter denselben waren daselbst in Folge übermäßigen Opiumgenusses zu beklagen. Unter den neu angeworbenen Sndanesen ist nämlich die Sucht des Opiumessens nicht selten, 58 — sonders in der europäischen Seiden-Industrie erworben hat. und mit Leichtigkeit vermögen sie sich solches bei den gewissenlosen indischen Kaufleuten der Stadt zu verschaffen. Alle Beaufsichtigung und Bestrafung der Mannschaft einerseits und alle polizeiliche Ueberwachung und Bestrafung der indischen Kaufleute andererseits vermochten bisher nicht das Laster ganz zu unterdrücken. In Lindi starb ein sudanesischer Soldat an Malaria. Am 22. Juni d. J. kenterte im Hafen von Lindi eine mit schwarzen Soldaten der Station besetzte Dhau, und 12 Mann (10 Sudanesen und 2 Suaheliaskaris) ertranken, trotzdem das Wasser ziemlich ruhig war und mehrere Boote zur Rettung herbeieilten. In Mpwapwa starb ein Zulu-Soldat am Blutsturz. Von den Angehörigen der schwarzen Sol- daten starben im Ganzen 3 Frauen und 3 Kinder. Wie zumeist bei den Familien der Soldaten, so war auch in diesen Krankheits- fällen ärztliche Hülfe nicht nachgesucht oder direkt abgelehnt worden und war somit die Todesursache nicht festzustellen. Lendung zoologischer Präparate aus den deutschen Schutzgebieten. Von der Barombi-Station im Kamerun- gebiet ist vor Kurzem hierselbst eine Sendung zoologischer Gegenstände eingegangen. Die von Dr. Preuß gesammelten und gut präparirten Naturalien bestehen aus Lepidopteren, Ortho- pteren, Dipteren, Schnecken, Ameisen, Fischen, Krebsen, Reptilien und Würmern. Die wissen- schaftliche Bearbeitung und Vertheilung der Gegenstände wird demnächst erfolgen. Ueber die versuchsweise Ansiedelung und Rulti- virung indischer Spinner-Schmetterlinge bezw. die gewerbliche Verwerthung ihrer Rokons in den Unter den Erzeugnissen, welche in den deutschen Tropen-Kolonien voraussichtlich mit Erfolg gezogen werden können, ist das indische bezw. indo-chinesische Rohseiden= oder Tussor- Kokon noch nicht genannt worden, ein Artikel, welcher, gewerblich weiter verarbeitet, sich während des letzten Jahrzehnts einen achtungs- werthen Platz auf dem Weltmarkte und be- Die in Betracht kommenden Spinner= Schmetterlinge gehören dem Geschlechte „Sa- turnidae“ an und sind in ihren verschiedenen Unterarten über ganz Vorder-Indien verbreitet, dergestalt, daß sowohl in den kühleren Gebirgs- landschaften des Himalaya und der Ghats, als auch in der heißen indischen Ebene Schmetter- linge leben, welche spinnbare Kokons erzeugen. Da die deutschen Kolonien in Ost= und Weft-Afrika sowohl ebene, als Hügel= und Hochgebirgs-Landschaften und ferner Klimata aufweisen, welche denjenigen Vorder-Indiens nahekommen dürften, könnten füglich Zweifel über die Möglichkeit, indische Schmetterlinge im tropischen Afrika anzusiedeln, nur hinsichtlich der Frage erhoben werden, ob der Pflanzen- wuchs in den gedachten Kolonien die Nahrung liefert, welche von den Raupen jener indischen Schmetterlinge verlangt wird. Die endgültige Beantwortung dieser Frage wird Fachleuten zu überlassen sein; immerhin steht bereits fest, daß die in Betracht kommenden Thiere sich auf ungemein zahlreichen, verschiedenen Pflanzen nähren und zum Theil, wie zum Beispiel der nach Antheraea mylitta (Linné) vornehmlich beachtenswerthe Attacus atlas, Omnivoren zu sein scheinen. Die bekanntesten und von der indischen Industrie mehr oder minder erprobten Spinner- Schmetterlinge Indiens finden sich in der nach- stehenden Zusammenstellung verzeichnet: Genus: A. Bombycidae. Bombyzbombrk. 0cinara. Theophila. Trilocha. Genus: B. Saturnidac. Attacus. Caligula. Antheraea. Neoris. Actias. Saturnia. Salassa. Loepa. Rinaca. Coricula. Rhodia. 1 Von diesen Arten sind, abgesehen von den Kokons der bekannten Bombycidae, bie Kokons deutschen Schutzgebieten Ost. und west-Afrikas. der nachstehenden Rohseiden-Spinner oder Sa- turniclae industriell verwerthet worden: Attacus ricini (Eria worm), „ aatlas (atlas worm), edwardsia, selene, Antheraea mylitta (Tussor vorm), assama (Muga worm), perotteti, 7 7 1#