Kachrichten aus der evangelischen Mission. Der Bericht, welchen Missionsinspektor Schreiber zum Jahresfest der Rheinischen Missionsgesellschaft im August dieses Jahres erstattet hat, giebt ein erfreuliches Bild von der Thätigkeit dieser Gesellschaft, welcher ein bedeutender Theil der Missionsarbeit in unseren Kolonien zugefallen ist. zeitig diejenige des Landes und der Bevöl- kerung, wie der Artikel in Nr. 5 des „Deutschen Kolonialblattes“ darthut. Um so bedeutsamer ist es, wenn seitens der Mission anerkannt wird, daß der Segen des deutschen Regimentes sich im Herero= wie im Namaqua-Lande all- mählich fühlbar mache. Die Mission beab- sichtigt eine Ausdehnung ihrer Wirksamkeit nach verschiedenen Richtungen; zunächst auf die den Hereros sehr nahe verwandten Bandern, von denen schon eine ziemliche Anzahl den Ge- meinden auf den älteren Stationen zugetreten ist, die aber nun im östlichen Theile des Landes, im Nosob, ihre eigene Station erhalten sollen, für welche Missionar Eich bestimmt ist. Am geeignetsten hierfür scheint Omataure im Gebiete des Häuptlings Kahimemug zu sein. Auf die Bergdamara-Station Okombahe ist Missionar Riechmann eutsandt. Ihm wird Missionar Schaar folgen, welcher im nörd- lichsten Theile des Landes, dem Hauptsitz der Bergdamara, eine Station anlegen und auf diese Weise ein Verbindungsglied zwischen den Herero-Stationen und der neu anzulegenden Station im Ovambo-Lande herstellen soll. In letzteres Gebiet, woselbst gegenwärtig finnische Missionare arbeiten, wird ein älterer Missionar nebst zwei jüngeren Brüdern gesandt werden. Die Stationen der Rheinischen Missionsgesell- schaft würden sich dann über die ganze Länge der südwestafrikanischen deutschen Besitzungen vom Oranje-Fluß bis zum Kunene erstrecken. Zu erwähnen ist aus dem Herero-Lande ferner, daß das Gehilfen-Seminar Augustineum, einer lange gehegten Absicht gemäß, von Ot- jimbingue nach Okahandja hat verlegt werden können, woselbst es sich unter Missionar Viehes Leitung in einem blühenden Zustande befindet. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, einen Missionsarzt zu gewinnen, für welchen sich ein reiches Feld der Wirksamkeit bieten würde. Mit Bezug auf das Namaqua-Land wird der dringende Wunsch ausgesprochen, daß es bald gelingen möge, dem räuberischen Treiben Hendrik Witbvois ein Ende zu machen. Die Einwanderung holländischer Bauern von Niederlassungen. Süden her nimmt, wie berichtet wird, immer mehr zu. In Kaiser Wilhelmsland besitzt die Nheinische Mission in Bogadjim (bei Stephans- ort) und auf der etwa vier Meilen entfernten kleinen Insel Siar im Prinz Heinrichshafen Die zuletzt hinausgesandten Missionare Claus, Arff und Bösch haben .»,«.»» zwar viel am Fieber zu leiden gehabt, die In unserem süd westafrikanischen Schutz- gebiet bildet seit einem halben Jahrhundert verhältnißmäßig guten Gesundheit; dies erweckt die Geschichte der Rheinischen Mission gleich- älteren Missionare indessen erfreuen sich einer die Hoffnung, daß sich die Missionare all- mählich akklimatisiren werden, wie dies auch bei den holländischen Missionaren im westlichen Neu-Guinea der Fall gewesen ist. Es ist ihnen jetzt gelungen, eine Reise nach zwei etwas größeren Inseln, Rich= und Dampier-Jusel, zu machen und mit den Bewohnern derselben einen freundschaftlichen Verkehr einzuleiten, welcher voraussichtlich bereits zur Anlage einer dritten Station auf der Dampier-Insel geführt hat. Die Reise, welche im offenen Boot unter mancherlei Schwierigkeiten unternommen werden mußte, hat die Nothwendigkeit dargethan, für bessere, seetüchtigere und größere Fahrzeuge der Mission zu sorgen. In Baogadjim ist eine kleine Kirche gebaut worden, woselbst mit dem Abhalten von regel— mäßigen Gottesdiensten ein Anfang gemacht werden sollte. · Auch der Neuendettelsaner Missionsanstalt sind gute Nachrichten über ihre Hauptstation Simbang (südwestlich von Finschhafen), sowie über die Zweigstation auf Tami zugegangen. In Simbang befinden sich die Missionare Flierl, Vetter und Pfalzer. Die Um- gebung der Station wird nach und nach lichter und freundlicher. Zwei Gärten sind mit Mais, Kartoffeln, Maniok und Taro bepflanzt. Das Arbeiterpersonal setzt sich aus 30 Arbeitern, überwiegend Jabim-Lenten, zusammen, welche gleichzeitig von den Missionaren unterrichtet werden. Auf Tami sind die Missionare Bamler und Tremel stationirt, welche da- selbst den Bau ihres Wohnhauses vollendet haben. Vom ostafrikanischen Schutzgebiet ist zu berichten, daß in Tanga Missionar Krämer von der Evangelischen Missionsgesellschaft für Deutsch-Ost-Afrika am 18. August eine deutsche Schule eröffnet hat. Der Anfang wurde ge- macht mit 3 Mädchen und 6 Kuaben, die zumeist gus dem Sudau stammen.