2 — * 1 anbauen oder einen Pflanzung schaffen. Bei dem Wegebau wäre Rücksicht darauf zu nehmen, daß die Straßen möglichst in die Nähe guter Ländereien kommen. Nach den gemachten Beobachtungen besteht der Boden in der Togo-Kolonie aus Laterit, Savanne, Gebirgs= oder Marschboden ähnlich, und dem an einzelnen Flüssen und in Ver- tiefungen zu findenden Waldboden. Den Lateritboden halte ich für ein An- schwemmungsprodukt aus dem Innern, er endet in Adangbe an der einen und in Assahun an der andern Seite meines Weges. Laterit ist, wenn genügend mit vegetabilischen Stoffen und Quarzsand gemischt, fruchtbar und zu jeder Kultur zu gebrauchen, darf aber nicht allzu stark thonhaltig sein. Von Adangbe bezw. Assahun aus bis theil- weise ins Gebirge erstreckt sich das als Savanne verschiedentlich näher bezeichnete Terrain. Es ist nur für flachwurzelude Gewächse, wie Erd- nüsse, Tabak, Maniok und Mais, verwendbar, für Tabak auch nur da, wo genügend Wasser in der Nähe ist. Stellen, die von mir als Marschland bezeichnet worden. Es sind größtentheils Anschwem- mungen, welche sich wegen ihres Reichthums an Humus vorzüglich zu Kakaopflanzungen eignen. Ferner kommen die Ur= oder Hoch- wälder in Betracht, besonders das an den Seiten des Sio-Flusses gelegene Gebiet, wo man sich jedes gewünschte Land aussuchen kann. durch Eingeborenc zu fördern, ist die Anlage guter Wege eine Vorbedingung. Das Ginnen und Pressen der Baumwolle erfordert Maschinen, welche ohne Wege nicht ins Innere geschafft werden können. Werden dieselben an der Küste aufgestellt, so wird der Eingeborene sich scheuen, auf den schmalen Pfaden die großen leichten Baumwollsäcke zur Küste zu bringen, ja es ist theilweise einfach unmöglich, mit einem Sack Baumwolle durch das Gebüsch und Gras hindurch zu kommen. Die Eingeborenen würden veranlaßt werden können, Straßen zu bauen, dann kommt das Uebrige von selbst. Die in Sebbe befindliche Baumwolle hat sich in letzter Zeit sehr erholt. Die seiner Zeit schwächlichen kleinen Pflanzen haben sich zum Theil zu kräftigen Büschen entwickelt. Eine kleine Ernte steht in vier bis acht Wochen in Aussicht. Die in Lome zum Baumwollversuch her- gerichteten 3600 Quadratmeter Land sind in diesen Tagen bepflanzt worden. passirbaren Weg zur Zwischen den Bergen liegen 21 Um die Kultur der Baumwolle im Innern werden. und aus Persien bezieht. Das in Porto Seguro und Klein-Popo für Baumwolle vorbereitete Terrain soll in den nächsten Tagen — sobald es regnet — bepflanzt werden. Der Tabak ist sämmtlich geerntet, befindet sich jetzt in Fermentation und kann demnächst nach Hause gesandt werden. Was dagegen den Kaffec betrifft, so sind die soviel versprechenden Pflanzen zum größten Theil durch Ameisen vernichtet worden. Die Ameisen hatten sich in die Stämmchen gebohrt, das Mark dieser wie der meisten Aeste aus- gefressen und dann ihre Opfer wieder verlassen. Die Norddeutsche Mission im Togo-Gebiet. In Nr. 11 des „Deutschen Kolonial- blattes" vom l. September d. J. war auf die Thätigkeit der Norddeutschen Missions- Gesellschaft im Togo-Gebiet hingewiesen und bemerkt worden, daß nach dem jüngsten Grenz- abkommen mit England zwei Hauptstationen der Mission, Ho und Amedschovhe, in das deutsche Gebiet fallen. Der Vorstand der Missions-Gesellschaft hat nunmehr den Beschluß gefaßt, die Anlegung einer dritten Togo- Station ernstlich ins Auge zu fassen, für welche ein günstig gelegener Ort ausgesucht werden wird. Die für die Erbauung und den Betrieb dieser Station eingehenden Gaben werden unter dem Titel „für die Togo- Mission“ besonders angezeigt und verwaltet Die Mission spricht den Wunsch aus, daß, ebenso wie sich für die Baseler Mission ein besonderer Verein zur Sammlung von Gaben für deren Zweigmission in Kamerun gebildet hat, ebenso sich die Freunde der Togo- Mission zu besonderen Vereinen zur Unter- stützung, Werbung von neuen Mitarbeitern Aufbringung von Mitteln vereinigen möchten. Die Kultur der Dattelpalme in persien. Ueber die Kultur der Dattelpalme, wie sie in Algerien betrieben wird, enthält Nr. 11 des „Deutschen Kolonialblattes“" nähere Mit- theilungen. Es war daselbst erwähnt worden, daß Algerien, welches nur die beste Qualität der „Deglat nour“ zum Export bringt, noch nicht in der Lage ist, den eigenen Bedarf selbst zu decken, sondern hierfür große Quantitäten Es wird nicht ohne Interesse sein, über die Kultur der Dattel- palme in letzterem Lande einiges mitzutheilen.