in Dar-es-Salaam getroffen, zwei Häuser, eines für die Brüder, das zweite für die Schwestern, eingerichtet hatte, konnten die für Dar-es Salaam bestimmten neuen Missionare, sechs Brüder unter Führung des I’. Mayr und neun Schwestern unter Führung der Oberin Agnes Zirden, am 12. Juni 1890 von Marseille abreisen. Sie kamen Anfang Juli in Dar#es-Salaam an. Die Brüder, mit den bereits früher Anwesenden im Ganzen neun, bezogen das fertig gestellte Kloster Joseph, die Schweslern das zweite Haus St. Maria. „Die Brüder, so berichtet der Präsekt, ianden bei ihrer Ankunft eine Menge Arbeit vor. Zwei bis drei sind fast immer in der Schreinerei, die bereits recht hübsch eingerichtet üt, beschäftigt. Auch den Schmied freut seinc, wenn auch nicht sehr große, doch gut einge richtete Schmiede. Ein Bruder und eine Ab lheilung Schwarzer sind mit dem Formen von Figeln beschäftigt, dic jetzt an der nicht allzu heihen Sonne getrocknet, später aber noch ge braunt werden sollen. Jedermann, insbesondere jeder Europäer, ist gespannt, ob es gelingen wird. Das Gelingen würde nämlich die hiesigen Bauten wesentlich verbessern und in dieser Be ziehung einen großen Fortschritt veranlassen. (Der Versuch ist inzwischen gelungen.) Das Schwesternkloster erweitert sich gegemvärtig um ein Beträchtliches, indem es einen Anbau von 18 Meter Länge und 5 Meter Breite erhält. Ein ziemlich großer Garten, welcher der Pflegenden Hand der Schwestern anvertraut ist, würde Ihnen bei einem Besuche mit dem nächsten deutschen Postdampser europäisches Gemüse, wie Salat, Monatsrettige und mehrere andere Sorten dieser Art, Kohl, Gelbrüben, Kohlrabi, schöne Stangenbohnen u. s. w., in Menge und Beschassenheit Genügendes bieten. Ananas, Palmen, Orangenbäume und Papaien bilden den Hauptschmuck des Gartens. Kürz: lich stattete uns der stellvertretende Reichs lommissar, Dr. Schmidt, einen Besuch ab: er war zufrieden mit all dem, was er bei uns sehen konnte. „Wes die Lage hier in O St. Ich machte kürzlich eine kleine Reise ins Innere von neun bis zehn Stunden mit meinem Spazierstock und einem einzigen Schwarzen, der meinen Mundvorrath trug; ich sand überall das freundlichste Entgegenkommen.“ Nachdem nun die Station in Dar es- Salaam sest begründet war, konnte der aposto lische Präselt den schon lange gesaßten Ent schluß ausführen, eine größere Forschungsreise ins Innere anzutreten, einerseits um geeignete Pläte für neine Missionsposten auszusuchen, 39 . Ost Afrila betrifft, so halte ich die Schwarzen für ruhiger als je. andererseits um Zöglinge für die beiden Häuser in Dar es Salaam zu holen. Am 9. September verließ P. Bonifatius in Begleitung des Bruders „Michael und zwölf seinert treuen Pugu Leute Dar#es Salaam. Am ersten Tage besuchten sie ihre frühere zer störte Station Pugu, um an den Gräbern der dort ruhenden Gesährten zu beten. Hierauf ging die Reise weiter ins Innere. Leider wurde Le. Bonisatius von einem Fieber- anfall heimgesucht, so daß er längere Zeit in Tunungno, einer Station der Bäter vom heiligen Geist, verweilen mußte. In diesem Jahre wird es der St. Venediktus Genossen- schaft hoffentlich gelingen, eine zweite Station im Innern zu gründen. Das Muuerhaus in St. Ouilien erfreut sich wachsender Blüthe. Die Mitglieder der Missions Gesellschaft zersallen in drei Abthei lungen: Priester, Latecheten, welche als Lehrer in den Missionsschulen eine wirtsame Stütze der ersteren sein sollen, und Arbeiter. Die weibliche Abtheilung zerfällt in letztere zwei. Dazu lommen die entsprechenden Kandidaten und Vorbereitungs Klassen. Die gesammte Aus bildung der Insassen ist auf die Missions thängleit berechuet, die Stiudien erstrecken sich auch auf das dem Priester nöthige Gebiet in Sprachen, namentlich auch auf das Franzöfische, Englische und Suaheli. Die Priester und Katecheten üben sich auch neben dem Studium läglich im Handwerk oder Feldbau, und die Arbeiter Hülfsmissionare werden in den Werl- stätten, im Hansdienste, im Felde und Garten beschäftigt. Handwerker aller Art finden sich bereils im Kloster: Buchdrucker, Mechaniler, Schreiner, Schlosser, Schuster, Schneider, Zimmerleute, Gärtner, Landwirthe, die sich auf Bodenkultur und Viehzucht versiehen. Der Personalstand in den beiden Klöstern von St. Ottlilien zählt augenblicklich 130 Mitglieder. Eine ganze Gruppe von Gebäuden bildet die Klostergemeinde: Kirche, Schwesternhaus, Haus der Kleriker und Brüder, große Oekonomie= gebände mit 80 Stück Vieh, die verschieden- artigsten Werklstätten, darunter eine Buch- druckerei und eine Buchbinderei, Studienhaus der siundirenden Brüder, Postulantenhaus u. s. w. Gegenwärtig wird ein neues Missionsseminar gobaut. Zugleich wird ein neues Schwestern- haus errichtet, da die ursprünglichen Räum- lichleiten nicht mehr ausreichten. Wenn man bedenkt, daß das Missionshaus erst 1885 gegründet, daß die apostolische Prä- seltur Süd Sansibar erst 1887 vom heiligen Stuhl errichtet und der St. Benedillus Missions Genossenschaft übertragen wurde, so muß man anerlennen, daß in dieser verhältniß-