große Zukunft und fügt hinzu, sachverständiger Seite versichert worden, 106 daß ihm von das « Ricinusöl werde, wenn die Preise erst niedriger geworden seien, mit der Zeit alle anderen Oel- pflanzen verdrängen. Anleitung zur Anpflanzung und Behandlung von Dattelpalmen. Ueber die Kultur und die Anpflanzung von Dattelpalmen gehen uns von einem Kenner nähere Mittheilungen zu, welche wir im An- schluß an unseren früheren Artikel über die Kultur dieses Baumes (S. 202 bezw. 321 des vorigen Jahrgange) nachslehend veröffentlichen. Die Anpflanzung geschieht durch Wurzel- schößlinge, welche am Juße des Mutterstammes zahlreich sprießen und Geschlecht und Spiel- art des letzteren fortpflanzen. Die Anpflan= zung durch Kerne empsiehlt sich nicht, da die- selben merkwürdiger Weise weder Geschlecht noch Qualität der Mutterfrucht vererben. Die aus ihnen gewonnenen Bäume zeigen Neigung zu degencriren und im Allgemeinen nur geringe Fruchtbarkeit. Jec länger der Wurzelschößling am Mutter- stamme bleibt, desto größer wird seine Anwart- schaft auf späteres gutes Fortlommen. Doch dars man nicht so lange warten, Blüthen treibt, was etwa im sünften Jahre geschieht. Am besten wird er etwa nach drei Jahren vom Stamme getrennt und verpflanzt. Soweit die zahlreich vorhandenen Schöß- linge nicht zur Fortpflanzung dienen sollen, thut man gut, den Stamm davon zu säubern, um seine Kräfte und Säste nicht zu vergeuden. bis er selbst wird sie mit einem Holzgestell umgeben und über dieses eine Strohmatte gebreitet. Die Bodenbeschaffenheit ist von unter- geordnecter Bedeutung. Es genügt, wenn sie der Palme nur gestattet, Wurzel zu fassen. Ist hierbei lockerer Boden wohl günstiger, so kommt sie doch auch auf steinigem Boden fort. Selbst die chemische Beschaffenheit des Bodens ist ziemlich gleichgültig. Die besten und feinsten Früchte reifen in gleicher Weise in guter Garten- erde, wie im Wüstensande und auf steinigem Grunde. Immerhin kann der Fruchtertrag durch Düngung jedweder Art gesteigert werden. Heißer Dünger (von Pferden, Kamcelen 2c.) darf jedoch nicht direkt mit den Wurzeln in Berührung kommen, und bei jungen Pflan- zen wird in den ersten drei Jahren überhaupt von der Düngung abgesehen, da die zarten Wurzeln sehr empfindlich sind. Im Flußgebiet des Rhir erhalten die Bäume Dünger in etwa zehnjährigen Zwischen- räumen, doch ist es besser, wenn dies öfter geschehen kann. Eine Versetzung der Pflanzen istthun- lichst zu vermeiden, da sie ohne Beschädi- gung der weit verzweigten Wurzeln nicht aus- führbar ist. Es empfiehlt sich deshalb, die Schößlinge nicht zu nahe bei einander anzu- pflanzen. Eine ausgewachsene Palme erfordert mit ihren weit ausgedehnten Zweigen großen Spielraum. Das Astwerk einer Palme darf nicht wie bei anderen Baumarten in den Nachbar- bamm hineinwachsen, sondern Luft und Sonne müssen freien Zutritt zu jeder einzelnen Baum- krone haben. Deshalb müssen die Bäume etwa fünf bis sechs Meter von cinander ent- sernt bleiben, so daß ungesähr 300 Bäume auf cinen Hektar zu stehen lommen. Dies gilt besonders für die nur in geringer Anzahl ersorderlichen männlichen Bäume, von welchen je einer mit seinen Blüthen zur Be- fruchtung von eiwa hundert weiblichen Bäumen ausreicht. Der abgetrennte Schößling erhält sofsort seinen dauernden Plaß. Die Ein- pflanzung, bei welcher reichliches Wasser zu verwenden, geschieht gegen Sonnenuntergang, oder wenigstens bei bedecktem Oimmel. Sie lann zu jeder Jahreszeit erfolgen, doch sind die Monate zu bevorzugen, in welchen der Boden (nicht die Luft) die meiste Feuch tigkeit aufweiist. Die Anfangszucht in Töpfen oder Mist- beeten bietet eher Gefahr als Vortheil. Schuhvorrichtungen gegen Sonnenbrand und Witterungsunbilden sind nicht erfor- derlich. Nur wo die Palme später als Zier- p#flanze in geschlossenen Räumen dienen soll, In den Oasen der Sahara, wo die Nebenkulturen, Oliven 2c., eine große Rolle spielen, rechnet man auf einen Heltar nur 100 Palmen mit einem Durchschnittsertrag von 7000 kg Datteln. Die weite Entsernung der Bäume unter einander erheischt besonders in den ersten Jahren, wo die Pilanzen noch wenig Raum einnehmen, die früher erwähnten Nebenkulturen, für welche später die pflanzen Datteltronen zugleich wohlthätigen Schutz gegen Sonnenbrand bieten. Als Nebenkulturen sind möglichst solche Pflanzen zu bevorzugen, welche den Voden beschatten und Feuchtigteit ver tragen. Sie dürfen niemals die jungen Dattel- überragen! Feigenbäume, Oliven, Bananen 2c. dürfen deshalb erst gepflanzt werden, wenn die Dattelkronc einc gesicherte Höhe erreicht hat. Bis dahin muß man sich mit niederen Pflanzen (Melonen 2c.) begnügen. Bei aller sonstigen Bescheidenheit verlangt die Palme doch sehr viel Wasser, große