berg zu einer wissenschaftlichen Erforschung des Hinterlandes Anfangs des vergangenen T Minters von Kamerun nach dem Bali-Lande ausgebrochen. Ihm war eine Handels erpedition der Firma Jantzen & Thor mählen gefolgt. Beide Expeditionen waren in der Station Valiburg liegen geblieben, welche I)r. Zintgraff schon gelegentlich einer alteren Expedition gegründet hatte. Wie früher war der Expeditionsführer mit dem Häupt ling Garega des Bali-Landes in ein freund schaftliches Verhältniß getreten und hatte mit demselben Blutsbrüderschaft und ein Bündniß abgeschlossen. In Folge dessen begannen bereits Handelsbeziehungen zwischen den Balileuten und Kamerun. Der benachbarte, den Valis seindliche Häupt ling der Bafuti trat der Exvedition entgegen. Er ermordete zwei von Iör. Zintgraff an ihn abgesandte eingeborene Friedensboten und widersetzte sich dem weiteren Vormarsch der Eredition. Die triegerischen Valis glaubten die Bafutis mit Gewalt zur Nachgiebigkeit zwingen in können und boten ihre gesammie lriegerische Mannschaft aui, der sich auch Dr. Zintgrajf und die Thormählene'sche Handelserpedition auschloß. Am 31. Januar gelang den vereinigten Krästen, das Hauptdorf der Bafuti, Badanz, zu erstürmen, niederzubrennen und siegreich vorzurücken. Am Nachmilttag jedoch, ale die Balis bereils den größten Theil ihrer Munition verschossen hatlen, drangen die Basutis mit doppeller Ueberzahl gegen die Ersteren vor. Es kam zu einem blutigen Gefecht, bei welchem die Bafutis zwar den stärleren Verlust (mehr als 500 Mann er linen, die Balis aber und die beiden deutschen Expeditionen zum Rückzug nöthigten. Dr. Zin graff verlor von seinen Leuten etwa 170 Ein geborene. Leider fielen aber auch in dem Gesecht der Lientenant von Spangenberg sowic der Expeditionsmeister Huwe und von der Handelsexpedition die Herren Thiede mud Nehber. Dr. Zintgraff verblieb noch 11 Tage mbehelligt in Station Baliburg und tehrte dorauf, um Munition zu beschaffen, da die Basutis sich wieder zurückgezogen hatten, nach Kamerun zurück. Von dort wird er, sobald er die erforderliche Verstärkung erhalten hat, nach Valiburg aufbrechen und die Expedition sortsetzen. Baliburg ist mit einer starken Be- satzung unter dem Expeditionsmeister Carsten sen belegt worden, während ein anderes Mit- glied der Expedition bei Miyumbi im Lande der Banyangs mit einer kleineren Schaar an sässig gemacht ist. ( 189 Errichtung einer botanischen Sentralstelle für die Rolonien. Seitens der botanischen Anstalten in Berlin — des botanischen Gartens und Museums — wird eine Zentralstelle für die Kolonien ein- gerichtet werden, welche die Aufgabe hat, den selben die erforderlichen Sämereien und Pflanzen zur Anzucht zu liefern, den Nutzwerth der daselbst gezogenen Pflanzen und Früchte zu bestimmen und sich überhaupt nach besten Krästen für die botanische Entwickcelung der Kolonien nutzbar zu machen. Es wird zu diesem Zwecke die Bereitstellung eines geeigneten Terrains im hiesigen Kgl. botanischen Garten, sowie die Errichtung eines Vermehrungshauses erfolgen. Auch wird für die erforderliche Ver- mehrung der wissenschaftlichen Hülfsträfte, sowie für die Anstellung der nöthigen technischen Kräfte Sorge getragen werden. Der Verkehr zwischen der botanischen Zentralstelle und den Behörden in den Kolonien hat durch direkte Korrespondenz zu erfolgen. Brilisch-Betschnang= Land. Britisch-Betschunna Land, welches unserem südwestafrikanischen Schutzgebicte benachbart ist, bietet, wenngleich bereils erheblich entwickelter, als Namaqua= und Damara-Land, doch so viele Aehnlichteit mit letzteren Gebieten, daß einige Mittheilungen aus dem Jahresberichte des Administrators von Betschnang Land (für die zeit vom 1. Ottober 1889 bis 30. Sep- tember 189½1 nicht ohne Interesse sein dürften; dies um so mehr, als das Land als Ver- bindungsglied zwischen der Kap Kolonie und Matebele bezw. Maschona-Land, dem von der Britisch-Südafrilanischen Gesellschaft in Aus- sicht genommenen Arbeitssfelde, eine erhöhte Be- deulung gewonnen hat. „Man muß“, so berichtet der Administrator Shippard, „durch Betschnana Land vom Har Fluß bis zum Nolwani und hinab bis zum Limpopo reisen, um die erstannlichen Fort- schritte zu erlennen, welche in der Erschließung und Entwickelung dieses Landes gemacht sind, seil. Ihre Majestät geruht haben, der Britisch= Südafritanischen Gesellschaft einen Schutbrief zu verleihen. Die Vollendung der Eisenbahn bis Vryburg und die Fortsetzung der Linie (bereits vermessen) bis Maseting: der Bau der Telegraphenlinie mit eisernen Stangen nach dem Maklontsi= und Tati-Fluß, das Graben von Brunnen, die Herstellung von Wegen, die Erbauung und Befestigung von Lagern an