509 und die Asche mit dem Boden vermischt, nach- dem das Unlraut mit einer Hacke ausgesätet worden ist. Der Boden ist dann zum Be- mflanzen bereit. Letzteres geschieht innerhalb der freien Räumc zwischen den Wurzeln, welche nicht entfernt werden. Etwa nach Monatefrifl findet das erste Ausjäten des Un- krantes statt; dies wird bei Dreimonatspflanzen nach Ablauf eines weiteren Monats wiederholt. Bei Feldfrüchten, welche längere Zeit gebrauchen, wie Jams und Cassada, wird noch öfter in umegelmäßzigen Jwischenräumen gejätet. Die einzigen Werkzeuge sind das Haumesser (von enropäischer Arbeit) und die Hacke (meist im Lande aus importirtem Bandeisen hergestellt). Das Haumesser wird zum Fällen des Busch werls benutzt. Das Ausjäten des Unlrautes das Pflanzen und demnächstige Reinigen des deren Bodens wird mit der Hacke besorgt, Griff 15 bis 18 Zoll lang und deren Schneide ciwa drei FZoll breit ist. Feuer thut das Meiste bei der Beseitigung des Buschwerls und da leine Vorsichtsmaßregeln getrossen werden, um es auf das ausgewählte Stück Land zu beichränten, so wird jährlich viel werthvolles Holz zerstört. Mit solchen Mitteln wird nur die Oberfläche des Bodens nubbar gemacht und da die Eingeborenen den Gebrauch des Düngers nicht tennen, so wird jedes Jahr ein neues Stück Land genommen, es sei denn, daß Hybiscus oder Solanum (für Suppen) gebaut wird, welche zuweilen auf Korn solgen. Pfesfer ((absichm annuum) und die Oelpalme werden niemals angepflanzt: sie wachsen von selbst aus Samen, welcher von den Vögeln 2c. ver- streut wird. Wie man aus dieser Beschreibung entnimmt, ist der Ackerbau von der ursprüng lichsten Art und verdient laum den Namen. Der Boden aber ist so fruchtbar und das Klima so günstig, daß die leichte Arbeit sich bei Getreide 100 bis 200 fach, bei anderen Feldjrüchten in entsprechendem Verhältniß be- zuhlt. Eine zweite Ernte lönnte im folgenden Jahre gewonnen werden, die Ersahrung aber hat den eingeborenen Landmann gelehrt, daß so ausgenutter Voden lange zeit zur Erholung braucht, und da Land iberreichlich vorhanden it, so hat er nicht nöthig, sparsam damit um iugehen. Nach einer Nams-Ernte wird der Voden in der Regel fünf Jahre unbestellt ge lassen, nach anderen Ernten drei i Jahre. Selbst in den lürzeren dieser zeiträume ist der Busch so gewachsen, daß man von der früheren Be bauung nichts mehr bemerlt; die Asche des reichen Buschwerls bildet eine ausgezeichuete Düngung und ist auch, da es der einzige Dünger. An der Küste, Vieh nicht giebt, innerhalb eines Sireifens nach Belgien von etwa fünf Mcilen Breite, wird nur eine Ernte jährlich gewonnen, über diese Grenze hinaus regelmäßig zwei, die zweite Aussaat findet während der späteren Regenzeit statt, aber auf einem anderen Stück Land, als die erste.“ Der Bericht geht dann auf die mangelnde Vorsorge des Eingeborenen ein, welcher keine Vorräthe ansammelt und daher bei Mißernten leicht einer Hungersnoth ausgeset is: darauf werden die verschiedenen Erzeugnisse des Landes besprochen. (Fortsetzung folgt.) Handelsverkehr des Kongo= Staates. Das April-Hest des „Bulletin Ollicich de I Etat lndependant du Congos enthält An gaben über die Ausfuhr des Kongo-Staales, welchen wir Folgendes emnehmen. Vergleichende Uebersicht der Ausfuhr des Jahres l89½0 mit derienigen der Vorijahre. Werthe Produkte, Gesammlauofuhr (unter Hinzurech- nung der aus den Nachbargebieten welche aus dem Gebiete des Zeiträume 3 Kongo-Staate# siammenden siammen Produkte France Cent.]Francs Cent. 880 432 (3 19080 411 15 35 3# 156 050 41 7667 969 41 2. Halbjahr 1886 Jahr 1887 1888 . 609 300 357392348 17 1889 829751, 858572 519 10 1890 . 242 199 43, 109 781 27 Von der Aussuhr des Jahres 1890 war bestimmt: Franco Cent. nach den benachbarten por- ingiesischen Besitzungen nach den benachtorten fran. zösischen Besihungen 1 161 758 81 79 199 60 2217599 01 England 833 911 3 Deutschland 595 983 52 Portugal 938 518 69 Frankreich 106 540 97 Holland 8 073 208 90