Stoles einstellten, um sich zu unterwersen, brach er mit Lieutenant Sigl mit 52 Sol- daten, Lieutenant Langheld mit 63 Soldaten und dem Häuptling Mitinginia mit 700 Waniamwesi auf, um seine Drohung, sie zur Unterwersung zu zwingen, auszuführen. Unter- wegs wurde von Lieutenant Langheld ein Dorf von Wangoni und Rugaruga (Näuber) genommen. In Tindi selbst war der Wider- stand nur gering. Am 4. Jannar d. J. traf die Expedition in Ugera, der Residenz des Häuptlings Kapera ein und wurde außer- ordentlich gut empfangen. Kapera unterwarf sich und erhielt die Flagge. Dieser Häupt ling hatte sich bisher gegen den Oberhäuptling der Urambo-Waniamwesi nur mit Hülfe der Wangoni, des schon mehrfach erwähnten Sulu Slammes, gehalten. Nachdem demselben llar gemacht war, daß er jetzt in seinen Rechten durch die deutschen Behörden geschützt werden würde, gab er das Bündniß mit den Wangoni aui, und schon am 5. Januar zog Stokes mit der ganzen Expedition gegen das Hauptdorf des Oberhäuptlings der Wangoni, Myangolala. Das stark befestigte Dorf wurde nach einem hitzigen Gefechte genommen und die Wangoni in mehreren Gefechten, in denen sie immer die ihnen eigene Bravour beim ersten Angriff be- kundelen, geworsen und verjagt. Mr. Stoles sandte nach Veendigung dieser Kämpse Lieutenant Sigl nach Tabora, um den Aufbau einer Station, für die er ebenfalls 150 Soldaten für nöthig hält, in Angriff zu nehmen, während er selbst Emin Pascha auf- zusuchen gedenkt, um dann gleichfalls nach Ta bora zu gehen. Sicherung der Rarawanenstraße nach dem Rilima-#scharo. Chef Johannes, welcher nach dem Bericht des Majors v. Wissmann vom 28. März d. J. (S. 205 des laufenden Jahrganges) von Masinde aus mit zwei Kompagnien nach Moschi jurückgesandt worden war, ist an der Küste engetrossen. Derselbe hat seinem Auftrage gemäß aber- mals die Sogamoi-Massai an verschiedenen Stellen aufgesucht, geschlagen, zersprengt und ihre sämmtlichen Kraale in der Nähe der Kara wanenstraße zerstört, so daß mit Sicherheil an- mmehmen ist, daß dieselben nicht wieder den Versuch machen werden, sich in der Nähe der Karawanenstraße niederzulassen. Auch von Aruscha dju war seit dem Ab- marsch des Majors v. Wissmann in Maschi 243 1 I die angekündigte Friedensgesandtschaft einge- trofsen; es ist somit auch die letzte noch schwe- bende Fragc an dieser Straße gelöst. Das Hinterland von Tanga und Pangani bis hinauf zum Kilima-NRNdscharo ist unnmehr als vollkommen gesichert anzusehen. Gesundbeits zustand der Deutschen Schutztruppe für Deutsch= Ost. Afrika im März 1891. (Vom 21. Februar bio 20. März.) Das Verhältniß der Erlranlungen über- haupt zur Gesammtiststärke betrug in: 1. Tanga 6,8 pCt., 2. Saadani 8,2 pCt., 3. Milindani 11.1 pCt., 1. Pangani 12,9 pCt., 5. Kilwa 14,0 vCt., 6. Bagamoyo 17,7 pCt., 7. Dar- es-Salagam 19,5 pCt, 8. Lindi 27,1 pCt. Das Berhältniß der Malaria-Ertrankungen zur Gesammtiststärle war auf den verschiedenen Stationen folgendes: 1. Tanga 0,0 PéCt., 2. Pangani 2,1 pCt., 3. Kilwa 2,6 pCt., 1. Dar- es-Salaam 5,7 pCl., 5. Bagamoyo 6,5 PpCt., 6. Saadani 6,6 pCt., 7. Milindani 7,1 pCt., 8. Lindi 20,2 pCt., Für die Europäcr waren die Prozentsätze der Erlrankungen überhaupt folgende: 1. und 2. Pangani und Lindi 0,0 pCt., 3. Darees- Salaam 17,6 pCt., 1. Tanga 20,0 péClt., Bagamoyo 21,9 pCt., 6. Kilwa 33,3 pCt., Saadani 12,9 pCt., 8. Mikindani 66,6 pCt. Mit Bezug auf Malaria gestalteten sich die Prozentsätze für die Europäer folgender- maßen: I., 2. und 3. Tanga, Pangani und Lindi 0.0 pCt., I. Kilwa 11,1 pCt., 5. Dar- es Salaam 11,8 pCt., 6. Bagamoyo 21,9 pCt., 7. Saadani 12,9 pCt., 8. Mikindani 66,6 pCt. 5. 7. Sanatorium in Deutsch- Ost-Afrika. In einer in der Zeitschrift „Unter dem rothen Kreuz“ veröffentlichten Mittheilung er- llärt sich der „Deutsche Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien“ auf viel- seitigen Wunsch schon jetzt bereit, Beiträgc für die demnächstige Errichtung eines Sana- toriums in Deutsch-Ost-Afrika unter der Adresse seiner Vorstandsmitglieder entgegenzu- nehmen.