das Maul ein, die Flanlen schlagen so, das ganze Pferd sich von vorn nach hinten bewegt. Die Angst des Pferdes nimmt zu, bis cs leine Lust belommt, dann bäumt es sich auf, springt aus dem Kraal oder reißt sich los, rennt nach zelt oder Wagen, stürzt und krepirt in Krampsanfällen. Emm Pferd siel mir einmal ins Zeklt. länft dann noch einc Viertelstunde lang eine gelbe Flüssigkeit aus den Nüstern, der die schaumige Beschaffenheit sehlt. Ueber die Ursachen der Eutstehung lann ich nur Muthmaßungen mittheilen. Die Dicklopssickte entsteht wahrscheinlich durch übermäßigen Genuß von grünem, be thautem Futter. Das Psferd, welches die Truppe daran verlor, war ein slarker, gieriger Fresser, speck- sett und war einige Wochen wegen eines Druckschadens nicht bewegt worden. Die Dünpfserdssickte soll aus demselben Grunde entstehen. Einige belonen die Schäd- lichkeit von wellem, belhautem Grase. Die Unterleibsschmerzen, das schwere Misten scheinen auch auf den Einfluß des Futters zurüdführbar. Daß aber auch große Anstreugungen von Ein- fluß sein lönnen, zeigen die Verluste der Bel schuana Polizei, welche im vorigen Jahre von 590 Pferden nur 31 übrig behielit, und die Verluste Hendril Witboois, welchem von enva :300 Pferden 200 krepirten. Auch bei den Pserden meiner Truppe habe ich diese Beobachtung gemacht: z. B. war das Pferd, welches ich bei Omaruru verlor, am Tage vor seinem Tode stark geritten worden. Eine weilere Entstehungsursache lann auch Erlältung sein. Erlältungen sind die Pferde durch Naßwerden und Zugwind in der nassen Zeil mehr ausgesetzt. Vielleicht wirlen auch die verschiedenen angeführten Ursachen zu- sammen. Zur Verhütung der Sterbesälle erscheint es mir am zweckmäßigsten, die Pserde in der Sterbezeit während der Nachl und eine Stunde noch Sonnenausgang und eine Stunde vor Sonnenuntergang im Stall oder doch wenigstens im geschützten Kraal zu halten, bezw. wenn sic im Freien sind, Decken auszulegen; fünf Pferde habe ich auf diese Weise auf der Olovango-Reise erhalten. Auch trockenes Futter wird vorlheilhaft sein, deswegen sollten die Pferde vor? Uhr Morgens nicht auf die Weide. Flächen mit halbwellem Grase müßten vermieden werden. Ich werde deswegen in der nächsien Sterbe zeit die Pferde in Windhvoek behalten, dorl einen Sltall anlegen und nahrhafte Grasarten schneiden und als Heu aufbereiten lassen. 319 daß Nach dem Tode O Von einem Wegschicken auf die Sterbe- 1 plätze, d. h. Plätze, die von der Sterbe ver- schont bleiben, bin ich zurückgelommen. Ich halte die ganze Geschichte von den Slerbeplätzen jetzt für einen von den Bastlards ersundenen Schwindel. Merkwürdigerweise liegen die Sterbeplätze nauis, Tinkas und Ubib in der Nähe der besten Jagdgebiete. Auch ziehen die passionirtesten Vastard- Jäger, wie Jan van Nels und andere, nach den Sterbeplätzen oder in deren Nähe, sowie die Slierbezeil beginnt und das Kom missariat und die Kaufleute 2c. ihre Pferde dorthin schicken. Merkwürdigerweise sind die Huse der Pferde auf den Sterbeplätzen sehr abgelausen, und die besten Pferde werden lahm, wie augen— blicklich „Reuter“, das beste Pferd des Kom— missariats. Wenn Pferde auf dem Sterbeplatz die Sterbe bekommen, sind es auch meist die besseren, wie in Onanis im vorigen Jahre dic acht besten Pserde der Truppe oder jetzt ein gules Pferd der Bergbehörde. Aufsallend ist auch, daß die Vaslards auf den Sterbeplätzen Gehörne und Fellec zum Verlauf haben, dafür aber leine Reitpserde. Ich sehe um so weniger einen Grund für die Nothwendigleil von Sterbeplätzen, als auf denselben dieselben Gräser und Weidepflanzen wie im übrigen Buschseld der Hochebenc vor- lommen. Daß die trockene, dürfligere Nahrung der Hochebene im Allgemeinen den Pferden gesunder ist, mag sein, daß aber bestimmte Orte dieselben gegen die Sterbe mehr schützen, bezweiste ich. Ich bezweiste dies um so mehr, als auf den Sterbeplätzen Fälle von Sterbe vorlommen, während z. B. die Pferde des Kommissariats in Otjimbingue, welche im Stalle gehalten wurden, nicht von der Sterbe besallen wurden. Das Kameel, welches sich auf der Reise nach dem Olovango gult bewährt hat, hatte von Windhoel am 17. April einen erneuten Fluchtversuch gemacht. In Olapula fand ich dasselbe vor, stroßend von Kraft und Gesund- heit. Am 22. April entlief es in der Nacht von Neuem, wurde Ansang Mai in Tsaobis eingesangen, ist aber von dort nach der Wal- sischbai gelausen. Daselbst wird es durch seinen Ausenthalt am Slrande beim Ausladen der von Tenerissa lommenden Kamcele von Nutzen sein. Die zwei vier Monate allen Strausee, ein Männchen und ein Weibchen, werde ich in Tsaobis großziehen lassen, um sie seiner Zeit der zoologischen Abtheilung des Museums,