Die Flankenbedrohung wurde von der Truppe rechtzeitig bemerkt, denn wir sahen porlugiesische Soldaten alsbald auf dem Kamm mit der Front gegen die Angreiser erscheinen. Kaum waren jedoch einige Schüsse gefallen, wir die Soldaten Kehrt machen und nach entgegengesetzten Seite feuern sahen. Daraus folgerten wir, daß auch die rechte Flante, wohl in noch größerem Mase, gesährdet wäre. Leider entzog sich dieser Kampf unseren Augen. Daß es als der der Feind fertig gebracht hat, die 356 beiden Flügel sast gleichzeitig zu umsassen, läßt darauf schließen, daß die Schwarzen nach einem gut angeleglen Plan gearbeilet haben und gun geführt worden sind. Daß sie von dem Angriff vorher Lenntniß hatten, ist nicht wunderbar, da derselbe am Tage vorher in der Sladt lein Geheimmiß mehr war und eine Anzahl Gru- metes, äußerlich Freunde der Regierung, in der Siadt geblieben sind. Ueber den Ausgang des Kampses wir nichl lange im Zweifel bleiben. Im Gänse marsch, einigermaßen geordnet, zeitweise im vollen Lauf, ohne Rückendeckung, sahen wir alsbald die geschlagenen Truppen den Weg nach der Stadt einschlagen, gefolgt von den Feinden, die mit dem Säbel in der Faust auf die Flichenden einhieben. Daß bei dem Rückzug nicht noch sehr viel größere Verluste vorgekommen sind, ist meiner Ansicht nach lediglich dem vorzüglichen Schießen der „Mindello“ zu danlen, vielleicht auch einem Flußdampfer, dessen Schüsse wir nicht ein- schlagen sehen lonnten. Gegen 9 Uhr waren die Wälle erreicht, und vor diesen setzten sich die Portugiesen wieder sest. Es entwickelte sich nun ein äußerst lebhaftes Schütengefecht, welches beinahe den ganzen Vormittlag danerte, von dem wir aber wenig sehen konnten, weil sich dasselbe vorzugs- weise nördlich von der Sladt abspuielte. Während der letzten Kämpse wurde sollten auf der Deulschen Faltorei die Flagge halbstocks geholt. Ich schiclte ein Boot dorthin, welches mit den beiden am Ort befindlichen Deutschen und einigen anderen Leuten alsbald zurücklam. Die Deutschen berichteten, daß in der Stadt Panil herrsche und daß die Rebellen dicht davor ständen, die Sladt zu nehmen. Sie hatten die Geschäftsbücher und das baare Geld mitgebracht. Am Nachmitlag war Alles ruhig. Das Schießen hörte aus, obwohl die Rebellen die Stadt umschlossen hielten. Die Deutschen gingen von Vord, um ihre Waaren llar zum Verschissen zu machen. durch die Landungsmannschaften der Der Verlust der Portugiesen in dem Kampse am Vormittage war ungehener. Von acht Ossizieren sind vier gefallen, einer schwer ver- wundet. Von den Soldaten sind 79 Mann gesallen, 32 verwundet. Die beiden Geschütze, elwa 100 Snidergewehre und etwa 10 000 Patronen sind vom Feinde erbeutet. Die meisten Verletzungen sollen durch Säbelhiebe geschehen sein. In der Nacht vom 19. zum 20., kurz nach Untergang des Mondes, unternahmen die Re- bellen den Angriff auf die Stadt, wurden aber zurückgeschlagen. Das Fort war zu dieser Zeit Schiffe besetzt, von denen bei dieser Gelegenheit nur Einer verwundet wurde. Da nach dem Vorgefallenen die Möglichleit der Einnahme der Stadt durch die Rebellen nicht ausgeschlossen war, entschlossen sich die Deutschen, wie übrigens alle Europäer, den Platz so schnell wic möglich zu räumen. Dies geschah mit dem am 22. eingetrossenen Dampfer. Die Rosten der Verwaltung von Britisch- Belschnang Land. Ueber die Kosten der Verwaltung von Britisch Betschuana Land haben wir zuletzt in Nr. 8 (vom 15. April d. J.) berichtet. Wir er- wähnten daselbst, daß als Zuschuß für dieselbe im laufenden Rechnungsjahre 86000 Pfd. Sterl. in das Budget des Mutterlandes eingestellt sind. IJn der That hat Britisch-Betschnana Land bisher siets ein Desizit aufgewiesen. Das selbe belrug nach den gedruckten Answeisen des High Commissioners für das (am 1. April be Ainnende) Finanzjahr 1889.900 78 857 Pfo. Sterl. Für das Finanziahr 1890,0| belies sich der Fehlbetrag auf über 135 000 Psd. Sterl. Der Voranschlag für 1891,92 zeigt einen voraussichtlichen Fehlbetrag von 120 197 Pfd. Sterl., begreist aber nur die ordent- lichen Ausgaben. Dazu treten die recht be- trächtlichen außerordentlichen Ausgaben der Kronlolonie für die britischen Truppen, welche vor mehr als zwei Monaten nach Süd-Afrila und von Kapstadt nach Vryburg und Mascling gesandt worden sind, um Unruhen im Innern zu begegnen und die Betschnang= Land-Polizei gegen etwaige Ausschreitungen von Treckburen verfügbar zu machen. Auch wenn man zwischen dem Schutgebiet und der geringere Kosten verursachenden Kron- lolonie unterscheidet, so bleibt für dic letztere ein Defizit bestehen, welches im laufenden Jahre