werden kann. Zum Schutze der Mannschaften gegen Vergewaltigungen, insbesondere gegen Zurückbehalten nach vollendeter Dienstzeit, sind Strafvorschriften gegeben. Spirituosenbandel im Gebiete des unteren Rongo. Das „Bulletin Ollicick“ des Kongo- Staates Nr. 8 vom August d. J. enthäll auf S. 233,234 ein vom König-Sonverän er- 373 den Acker- lassenes Kurt wodurch die durch Dekrei vom 16. Juli v. („Bulletin Officic“ Nr. 8 vom August 1590 S. 106 bis 112) ergan- genen Vorschriften wegen Lösung eines Ge- werbescheines zum Handel und Ausschank von geistigen Getränken im Gebiete des unleren Kongo wieder aufgehoben werden. Die Regierung hat sich zu dieser Maß- regel im kommerziellen Interesse veranlaßt ge- sehen, da auf dem linlen Kongo-User im por- tugiesischen Gebiete eine solche Abgabe nicht besteht, was zur Folge hatte, daß die Einge- borenen ihre Waaren dorthin brachten und die Faltoreien vom rechten Kongo-User nach dem linken übersiedelten. Deutsche Schule in Togo. sprechung der einschlägigen Verhältnisse nach- stehend ihre Begründung finden soll. Die von einer Lagune vom Hinterlande ge- treunte und daher eine Nehrung bildende, aus Sandalluvium bestehende Küste sowie der nöärd- liche gebirgige Theil des Landes werden aller: dings vor der Hand nur in beschränktem Masse für und Plantagenbau in Frage lommen können, wogegen der südliche, ein welliges Hochplateau bildende Theil des Gebiets ent- schieden alle Eigenschaften besitzt, welche ihn als Ackerbau Kolonie als geeignet erscheinen lassen. Unmittelbar hinter der Lagune besteht der Boden aus tiefroth gesärbtem, laterithaltigem Lehm, während weiter im Innern ein auf grauem Thon oder gelbem Lehm lagernder duntler Humus vorherrscht. Hellsarbigen Sand- boden hat Verfasser nicht bemerkt. Nicht allein diese gedachten Eigenschaften, sondern auch das in überraschender Ueppigkeit wachsende, eine Höhe bis zu 15 Fuß erreichende Savannengras, sowie eine üppige Urwald- vegetation sind jedenfalls geeignet, von Hause aus auf eine hochgradige Fruchtbarkeit des Bodens schließen zu lassen. Der weitaus größere Theil der Bodenfläche ist mit Gras. und Baumsavanne bestanden, welche jedoch mmeistens nur in schmalen Streisen von Urwald Zum Zwecke der Errichtung einer deutschen Schule in Togo ist seilens des Häupllings Almeida und seiner Familic dem Kaoaiser- lichen Gonvernement ein Beilrag von 1000 Mark zur Verfügung gestellt worden. Der Ackerbau im Togo-Gebiel. Von Hermann Nacow.“) Wenngleich die ersten Versuche zur wirth- schaftlichen Ausbeulung unserer Togo-Kolonie durch den Ackerbau auch noch leine greifbaren Erfolge ergeben haben, so sind sie doch teines- wegs resultat= und werthlos geblieben, insosern, als sie eine beweisführende Bedeutung und die Möglichleit eines nutbringenden Planlagen- baues in diesem Tropenlande außer Frage gestellt haben; — eine Behauptung, welche durch Anführung von Thatsachen bei Be- *) Der Verfasser ist längere Zeit in Togo wirth- schaftlich thätig gewesen und besindet sich zur Zeit in Kamerun. durchschnitten wird. Durchzogen wird der hier in Frage stehende südliche Theil des Landes von zwei, jedoch nicht schiffbaren Flüssen, — dem Ziov und dem Hiüho, sowie von mehreren Bächen. Die Mehrgahl der letzteren ist während der Trockenzeil, also des größeren Theils des Jahres, ohne Wasser. Was das Klima aubelangt= so isl dasselbe zwar der geographischen Lage entsprechend und nach europäischen Begriffen ein ziemlich heißes, indeß für den Europäer bei verständiger Lebens- weise und einer nicht anstrengenden Thätigleit ein wohl erträgliches. Die Temperatur wird durch die Scebrisen bis zu acht Meilen ins Innere hinein, je nach Stärke und Richtung des Windes meistens bedeutend herabgemindert, so daß das Thermomcter selbst während der Miltagszcit selten 27° N. übersteigt und des Nachts bis auf 15° herabsinkt. Die Bevöllerung des Gebietes die Ewe-Neger — sind als ziemlich friedsertig und harmlos zu begeichnen. Die Arbeitsamleit ge- hört zwar nicht zu ihren slarlen Seiten, indeß treiben sie Ackerbau mit ziemlich gutem Er- solge; wenn auch nur in einer Ausdehnung, daß sic ihre ohnehin nur geringen Bedürsnisse dadurch gerade befriedigen und sich nur in unmittelbarer Nähe der Wohnstätten Flächen von ganz geringem Umfange unter Kultur be-