troffen und hatte dann Ugogo durchzogen, wo- rauf sie sich in zwei Kolonnen theilte. Die eine Kolonne, für den Nyanza bestimmt, be- stand aus 8 Patres, 14 Brüdern und den beiden schwarzen Aerzten. Sie traf am 30. November unter Msgr. Hirth in Bukumbi ein, und fuhr dieser von hier aus mit einem Theile derselben über den See nach Uganda, um dort neue Stationen zu errichten. Leider kenterte bei dieser Fahrt ein Boot und wurden drei andere vermißt. Von Bukumbi war auch Pater Schynse am 28. Januar d. J. aufgebrochen, um die Landschaften auf dem südlichen und westlichen User des Sees behufs Anlage von Missionsstationen zu erforschen; er traf, von Bukoba kommend, am 9. März wieder wohl- behalten ein, nachdem er verschiedene Plätze 377 auf deutschem Gebiet zur Anlage von Stationen ausgesucht und bei dieser Gelegenheit auch das vielsach salsche Kartenmaterial über den See ergänzt hatte. Die zweite Kolonnc, bestehend aus den Patres Pruvot, vom Oost und Dechaillat, für den Tanganjika bestimmt, traf am 15. November v. J. in Kipalapala (bei Tabora) ein, welches sice 1889 vor den Drohungen des Sultans Sike und der Araber hatte räumen müssen. Auf dem ganzen Marsche (östlich vom Kilima-Ndscharo), wagten die Eingeborenen-Häuptlinge aus Furcht vor den Deutschen keine Wegegelder mehr zu erheben, brachten vielmehr slets Geschenke, und Sile ließ auf die Aufsorderung der Missionare deren Haus sofort wieder in Stand setzen: auch gab er das den Missionaren früher ge- raubte Gut durch nicht ngerade Uneigennützige Vermittelung Tippo Tips wieder heraus. Da die Anwerbung von Trägern sich ver- zögerte, mußte diese Expedition zwei Monate in Kipalapala liegen bleiben, wird aber in zwischen wohl am Tanganjila-See eingetrossen sein. Endlich haben die weiseen Väter im ver- gangenen März noch eine neue Station in Uschirombo gegründet, einem Lande, in welchem die Deutschen im vergangenen Jahre durch ihren energischen Zug gegen die räuberischen Wagoni ein gutes Andenken hinterlassen und senem Gesindel einen heilsamen Schrecken ein- gehabt, Afrika-Vereins deutscher Katholiken hat in seiner Sitzung vom 13. Juli für diese Stationen die Summe von 20 000 Mark bewilligl. Dem Berichte, welchen in dieser Sitzung Kanonikus Hespers über die Thätigkeit der katholischen Missionen in den deutschen Schutz- gebieten erstattele, entnehmen wir serner, daß die im apostolischen Vilariat von Nord-San- sibar unter Bischof de Courmont wirlenden Väter vom heiligen Geist außer Sansibar folgende Stationen unterhalten: Bagamoyo 3 Patres, 8 Brüder, 10 Schwestern von der Kongregation der Töchter Mariä; Mhonda 3 Patres, 1 Bruder; Mandera, Mrogoro, Tunungno, La Buga und Kilema je 2 Patres und 1 Bruder. Die letzterwähnte Station, jetzt Windthorst genannt, wurde vom Paler August Gommenginger am 9. Februar ge- gründetl. Der Pater, welcher am 14. Jannar von Pangani aus mit der Expedition Wiss- manus gegen Sinna ausgebrochen war, gab seine ursprüngliche Absicht, sich in des Letteren Gebiet niederzulassen, wegen der Unsicherheit der Verhältnisse auf und folgte einer Ein- ladung des Häuptlings Fumba von Kilema welcher der Mission ein mit Vananen bepflanztes Feld schenkte, wozu Major v. Wissmann noch eine Heerde Kühe fügte. Eine zweite Karawanc, welche den Pater Nohmer und Bruder Blauchard am 20. Februar von Pangani aus dorthin führle, hat darunter zu leiden daß von 150 Trägern nur 51 aus- harrten, so daß Major v. Wissmann der- selben, als er sie am 10. März auf seinem geflößt haben, so daß jetzt an Stelle der sort- währenden Eingeborenenkämpfe Ordnung ge- treten ist. Die zehnte Missionsexpedition, welche sich am 12. Juni in Marseille einge- schifft hat, beabsichtigt, noch drei weitere Stationen zu bauen, eine in der Nähe der- jenigen, welche Emin Pascha im näördlichen Theile der deutschen Besitzungen gegründet hat, eine zweite südwestlich vom Viltorin-See zwischen diesem und dem Tanganjika-See im apostolischen Vikariat Unianiembe und eine dritte im Vi- lariat Tanganjika. Der Centralvorstand des Marsche tras, eine Anzahl Sudanesen unter dem Kommando des Chefs Johannes mit- geben mußte, mit deren Hülse sie am 21. März am Kilima Rdscharo eintraf. Um die ver- lassenen Gepäckstücke, welche gerade für den Bau des Missionsgebäudes nöthig waren, zu sammeln und weiterzuschaffen, wurde hierauf eine Trägerabtheilung zusammengestelll, welche aber der bloße Gedanle an die Massais als- bald zum Auseinanderlausen veranlaßl hat. Eine vierte Karawane ist nunmehr am 20. Juni von Pangani abmarschirt. Die Thätigleit der Missionare in Kilema wird auch von der be- nachbarten prolestantischen Station in Taveta als eine solche von Leuten anerlannt, die ihr Werk ganz thun. Bischof de Courmont beabsichtigte, An- sang Juli eine Reise von etwa drei Monaten ins Innere anzulreten. Ihm wurden in der erwähnten Vorstandssitzung des Afrika Vereins für seine Missionen 15.000 M. bewilligt. Die St. Benedillus-Mission unter dem apossolischen Präsekten von Süd Sansibar Pater