An Stelle des Kompagnieführers End, ist, wic sich aus einer späteren Vertheilungs- lisien) ergiebt, Lieutenant v. Zitzewitz getreten. Auch scheinen die Unteroffiziere Bloß und Henschke sowic der Lazarethgehülfe Riehl an der Expedition nicht Theil genommen zu haben bezw. durch andere abgelöst worden zu sein. Herr v. Zelewski beabsichtigte sich zuerst von Kiloa aus in westlicher Richtung auf die Schuguli-Fällc des Rufidji zu bewegen, um dann nach Norden nach Mkondoa am Mulon= dokwa südöstlich Usagara abzubiegen und sich von hier aus nach Mpapna zu wenden. Am 22. Juni brach er von Kiloa auf und traf im Mtembei und Pinda, drei Stunden nord westlich, zahlreiche Mafitilager, welche etwa 2000 bis 3000 Mann Unterkunft gewährt haben mochten und ihrer Beschaffenheit nach zu schließen seit etwa 14 Tagen verlassen waren. Die Umgebung der genannten Orte war verwüstet: die gesammte Einwohnerschaft hatte ihre Wohnplätze verlassen, so daß über das Verbleiben der Mafsiti keine Nachricht zu erlangen war. Zu diesem Zwecke und zum Einkausfe von Lebensmitteln begab sich Herr Zelewski nach der Landschaft Matumbi im nördlichen acht Stunden von Mtembei entfernt. Der dortige Häuptling Abdallah bin Kilambi hatte die Masiti erfolgreich zurückgeschlagen und war nach seiner und seiner Leute Aussage der diesjährige Mafiti-Einfall als beendet an zusehen. Die Näuber hatten sich in der Rich- lung über Mlwenha (38 Grad O Lg.) und die Lulumbiberge (9 Grad S-Br.) nach ihren Wohnsitzen bei Mharuli (10,50 Grad S Br 30,10 Grad O Lg.) zurückgezogen. Da die Eimvohnerschaft von der Straße nach den Schuguli-Fällen sich seit längerer Zeit nach Matumbi gestüchtet hatle und daher keine Aussicht war, in jener an sich armen Gegend Lebensmittel zu finden, sah sich Herr v. Ze- lewsli zu einer Aenderung seines ursprüng- lichen Plaues veranlaßt. Am 30. Juni mar schirte er von Matumbi nach Lorogero am Rufidji, schickte von dort die 8. Kompagnie unter Lieutenant Prince nach Darees-Salam zurück und unternahm dann den bereits in voriger Nummer geschilderten Zug. Im Lande der Wahehe erfolgie dann jener verhängni#volle Ueberjall, von dem die ersie Kunde ein am 11. v. Mis. 5,50 Uhr Nachmittags in Dar es Salam vom Gonverncur v. Soden aufgegebenes Telegramm brachte. Dasselbe lautete (unter Rich- tigstellung der theilweise verstümmelten Namen): *) Vergl. „Deutsches Kolonialblalt“ S. 345. 411 Theil der Mandandn= Berge, „Licutenant v. Tettenborn meldet aus Londoa: Expedition zelewski 17. August Morgens in Uhehe, südlich vom Nuhaha-Fluß, von Wahehe überfallen und gänglich versprengt. Vermißt werden: Offiziere v. Zelewskti, v. Zitzewitz, v. Pirch, Dr. Buschow; Unteroffiziere Her- rich, v. Tiedewitz, Schmidt, Hengel- haupt, Hemprich; 250 Soldaten vermißt. Für Weiste wenig Hoffnung. Teltenborn, Heydebreck, Unteroffiziere Kay und Wutzer wohlbehalten Kondoa. Soden.“ Nachdem der Gouverneur zu weiteren tele graphischen Berichten über den Ausgang der Expedition aufgefordert worden ist, sind bis heute noch folgende zwei Drahtberichte einge gangen. Der erste, ausgegeben in Dar-es. Salam am 15. v. Mts. 8,16 Uhr Nachmittags, lautele: „An der Küste Alles ruhig. Nachrichten vom Innern fehlen bislang. Tettenborn mit Rest der Expedition erwartet.“ Die letzte Nachricht traf am 20. v. Mts. hier ein und lautele: „Expedition zurück. Alles ruhig. Tod von Schmidt und Thiedemann durch Augen- zeugen festgestellt. Tod der Uebrigen zweisel- los.“" Reisebriese aus Oft-Afrika. Ueber eine Expedition, welche der Selond- lieultenant im 2. Garde-Ulauen-Regiment Grafs Götzen (altachirt der Kaiserlichen Botschaft in Nom) in den Monaten Juni bis August nach dem Kilimandscharo unternommen hat, theilen wir die nachstehenden, uns von dem genannten Herrn in danlenswerther Weise zur Verfügung gestellten Briese mil. Juni 1891. Der erste Schritt zu meiner Reise war das Beschaffen der persönlichen Ausrüstung, der zweile das Anwerben von sechs Somalis in Aden als Soldaten und Ausseher über die Trägerlolonne. Der Kontralt wurde von mir schriftlich auf dem Deutschen Konsulat abge- schlossen. Der Führer dieser sechs Mann erhält 10, die anderen 30 Rupies pro Monat, sowie seine Verpflegung. Die Rupie hat momentan den Kurs von 1,15 Marl. Die Somalis, die äußerlich sehr vortheilhaft von den Negern abstechen, die sie überhaupt nur als Sllaven zu bezeichnen pflegen, tragen die bekannten Namen Mohamed, Omar, Ab- dallah, Abubelr, Ali und Hassau. Ich nahm die Leute gleich mit an Bord und ließ mir von Dr. Peters, der unter den Leuten einen seiner Soldaten von der Emin-Pascha- Dar-ces-Salam, den 1.