Gondja, den 9. Juli 1891. Der Weg an den Nordrand der Usambara- Berge war sehr beschwerlich. Ich bedaure es aber nicht, ihn gemacht zu haben, lerntc hier den üppigsten Urwald kennen mit seiner bedrückenden, feuchten Luft und mit einer Vegetation, welche der Sonne kaum einen Durch- blick gestattet. höhe des Schagain-Gebirges erreicht hatten, lichtete sich das Blätterdach ehwas und wir sahen ab und zu in die Ebenc hinaus. Als wir gegen Mittag die Kamm- 444 und das Vieh kamen nur langsam vorwärts; ich ließ stündlich Nast machen und bedauerte, die Ruhepausen aus Mangel an Licht nicht zur photographischen Aufnahme der wunder- vollen Farren-Gruppen benutzen zu können. Mbaramu heißt der O bezogen wurde. Der Dorschef lam mit einem Ochsen und einem Schaf von seinem Felskegel herunter und zwang mich so zu Gegengeschenken, dic in einem rothen Sonnenschirm, Zeug und Perlen bestanden. Am solgenden Tage sollte der Marsch durch die 10 Km lange wasserlose Steppe angelreten werden. Beim Ausbruch hatte ich einige Schwierigkeiten mit einigen furchtsamen Trägern zu bestehen, die wieder Furcht vor dem räuberisehen Stamm der Mas- sais hatten. Wille sestsland, verschwand jeder Widerstand. Wir marschirten dann noch bis Anbruch der Dunlelheit in die Steppe hinein und lagerlen zum ersten Male ohne Wasserplatz. Am sol geuden Mittag erreichten wir Gondja und damit die Parc-Berge. Ich hatte gehosft, hier die große Peterssche Expedition zu treffen. Dieselbe war aber noch nicht da, und somit beschloß ich, ein auch zwei Tage auf sie zu warten. Kam sie nicht, so war meine Absicht, auf den Jipe See zu weiter zu gehen. (Fortletzung solgt.) F.. S. S. S. ...E. A. S. S. S. E.S.. ..G. S.,. S. 4. S..S . .S. S . S. S. Titterarische Besprechungen. Afrila. Professor I)r. Wilhelm Sievers. Mit 154 Abbildungen im Text, 12 Karten und 16 Taseln in Holgschnitt und Chromodruck. Leipzig und Wien. Bibliographisches Inslitut 1891. Preis in solidem Halbfranzband 12 M. Wir haben bereits in Nr. 10 des l. J. auf das Erscheinen dieses Werkes hingewiesen und den Plan desselben besprochen. Dasselbe liegt jetzt vollständig vor und erfüllt in hohem Maße die Erwartungen, welche das Probeheft recht- Als die Leute sahen, daß mein .. . ’)«I« Bevölkerungstypen ein durchaus naturgetreues rt, an dem Lager wünschenswerth .1 « Länder! « denn ich gemeinen Länderlunde“. . » doloni Die Träger Kolonien: fertigte. Das Werk bildet den ersten Theil der von dem Bibliographischen Institut ge- planten alle fünf Erdtheile umfassenden „All- Die Anordnung des Werkes ergiebt sich aus der nachfolgenden Uebersicht: Erforschungsgeschichte; 2. All- gemeine uchericht 3. Oberflächengestalt 4. Das Klima; 5. Die Pflanzenwelt: 6. Die Thierwelt; 7. Die nicht staatenbildende Be- völkerung: 8. Die Staaten; 9. Die europäischen 10. Verkehr und Verkehrsmittel. In jedem Abschnitt ist aus der so um- fangreichen besonders in letzter Zeit ange- wachsenen Litteratur das Wichtige meisterhaft zusammengestellt und durch Karten und bild- liche Darstellungen erläutert. Jedem Abschuitt ist eine graphische Darstellung in übersichtlicher Form beigegeben: so finden wir eine solche der verschiedenen Forschungsreisen, politische, geo- logische, metcorologische, pflanzen= und thier- geographische Karten, eine Karte der Karawanen= und sonstigen Verkehrsstraßen. Was die bildlichen, sehr gut und zweckentsprechend aus gewählten Darstellungen betrifft, so- wurde da, wo möglichste Genauigkeit der Darstellung erschien, meist die Photo- graphie zu Grunde gelegt, sodaß die Portraits der hervorragenden Afrikasorscher sowie die Bild bicten. Auch die landschaftlichen Ansichten sind zum Theil nach Photographien in Holz- schnitt, zum Theil ebenso wie die Darstellungen von Thieren und Pflanzen in Chromodruck ausgeführt: dic Verlagshandlung hat in dieser Beziehung teine Kosten gescheut, sodaß im Ver- hälluiß des Umfanges und der Neichhaltigkeit des Buches der Preis als ein niedriger be- zeichucet werden muß. Das Werk wird auch denjenigen, welche sich bereits eingehendere Kennt- Eine allgemeine Landeskunde von . hältnissen nisse über Afrika erworben haben, eine will- lommene Quelle der Belehrung sein. Trausvaal. Die Gesetzgebung über den Bergbau auf Edelmetalle und Edelsleine, das sogenannte Goldgesetz. Uebersetzt und erläntert von B. Knochenhauer, König- licher Bergreserendar. Abgedruckt in der Zeitschrift für Bergrecht. Band XXMXlI. Der Verfasser hat bereits im Jahre 1890 noch einem längeren Aufenthalt in der Süd: afrikanischen Republik eine Schrist über „die Goldselder in Transvaal mit besonderer Berück- sichtigung der de Kaap Goldfelder“ veröffent- licht und in derselben auf die Wichtigleit einer näheren Belanntschaft mit den dortigen Ver- überhaupt hingewiesen. Er be-