geraubt hatte. Dr. Lieder, der sich in Tu- nunguo noch einige Wochen aufzuhalten beab- sichtigte, hoffte auf diese Weise, das Gewehr zurückzuerhalten. Am 12. September traf die Expedition wieder in Bagamoyo ein. Nach Ansicht der Missionare in Tununguo wird die Expedition dazu beitragen, die Raubzüge der Masiti zu beschränken. Weitere Uachrichten aus Ost-Afrika. Lieutenant Stentzler, welcher nach Bondei behufs Verhandlungen mit eingeborenen Häupt- lingen entsandt war, ist Ende September zur Küste zurückgelehrt, nachdem er die zwischen den Eingeborenen schwebenden Streitfragen zu deren Befriedigung erledigt hatte. Die Besitz- ergreifung von Vondei durch die Deutsch-Ost- afrikanische Gesellschaft scheint zu keinerlei Be- schwerden Veranlassung gegeben zu haben. Ankauf eines als Nohlenhulk für Dar##e-Salam bestimmten Fahrzeuges. Die Zahl der dem Kaiserlichen Gonverneur von Deutsch-Ost-Afrika zur Verfügung siehenden Fahrzeuge ist durch Ankauf des Vollschisses „Favorika“, bisheriger Heimathshafen Bremer- hafen, vermehrt worden. Dasselbe wird in diesen Tagen, unter Führung des Kapitäns Schacht, mit einer Ladung Kohlen die Reise nach Ost-Afrika antreten und ist bestimmt, beim Kaiserlichen Gouvernement als Hulk zu dienen. don der Planlage Lewa. In neuester Zeit engagirte die Deutsch Ostafrilanische Plantagengesellschaft für ihre Pflanzungen in Ost-Afrila den Herrn John Schröder, einen ersahrenen und als Sach- verständigen geschätzten Pslanzer aus Sumatra. Derselbe hat günslig geäußert und sich dahin ausgesprochen, daß er niemals in Sumatra einen so gut ge- wachsenen und tadellos gezogenen Tabak gesehen habe. Gesundbeitszustand der Deutschen Schutztruppe für Oft. Afrika. Im Monat August 1891 gestalteten sich die Gesundheitsverhältnisse auf den einzelnen Stationen folgendermaßen. Das Verhällniß der Erkrankungen überhaupt zur Gesammtsstttärte betrug in: 1. Lindi 12,3 pCt.; 2. Bapamoh 13,2 pCt.; 3. Pan- gani 14,5 pct. Dar-cs-Salam 14,9 pCt.; Saadani 17.5 e 6. Mikindani 20,3 pCt.; Kilwa 21,5 pCt.; 8. Mpwapwa 22,6 pCt.; 9. Tanga 54,7 pt. — t Das Verhältniß der Malaria-Erkrankungen zur Gesammtiststärke war auf den verschiedenen Stationen folgendes: 1. Kilwa 1,5p Ct.; 2. Dar- es-Salam 2,0 pCt.; 3. Lindi 3,1 pCt.; 4. Mi- lindaui 5,1 pCt.; 5. Pangani 5,1 pCt.; 6. Ba- gamoyo 6,3 pCt.; 7. Saadani 7,5 PéCt.; 8. Mpwapwa 13,1 pCt.; 9. Tanga 28,3 pCt. Für die Europäer waren die Frzentsäte der Erlrankungen überhaupt folgende: I., 2., und J. Pangani, Kilwa, Lindi und Mpwapwa 0,0 pCt.; 5. Darzes-Salam 24,0 pCt.; 6. Mi- lindani 25,0 pCl.; 7. Bagamoyo 50,0 pCt.; 8. Saadaui 60,0 pCt.; 9. Tanga 66,6 pCt. Mit Bezug auf Malaria gestalteten sich die Prozentsätze für die Europäer folgender- maßen: I., 2., 3., 1. und 5. Pangani, Kilwa, Lindi, Mikindani und Mpwapwa 0,0 Pét.; 6. Dar-es-Salam 12,0 pCt.; 7. Bagamoyo 50,0 pCt.; 8. Saadani 60,0 pCt.; 9. Tanga 66,6 pCt. Ueber die bei der NRaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ost-Afrika vorgenommenen Schutzpocken. impfungen.?) Ueber Impfversuche bei der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ost-Afrila berichtet der Oberarzt derselben, Dr. Becker, wie folgt. Mit einer im Königlichen Impf= und Lymphe-Erzeugungs-Institut in Berlin herge- slelllen 10 prozentigen Glucerin-Thier-Lymphe- sich über die Plantage Lewa Emulsion sind bei der Kaiserlichen Schutz- truppe für Deutsch Ost-Asrika Versuche *) Vergl. hierzu den Bericht über die Blattern= Erkranlungen an der Westlüste von Afrika, speziell im deulschen Togo-Gebiet, von Negierungsarzt Wicke („Mittheilungen von Forschungoreisenden und Er#teheien aus den deutschen Schutggebieten“ 1891, Heft 4)