lünder übertragen, soweit Garöga selbst zur Zeit über eine solche verfügt, namentlich das Recht über Leib und Leben der Balis, sowie die ausschließliche Entscheidung über Krieg und Frieden. II. Garkga verpflichtet sich demgemäß, den Anordnungen des Dr. Zintgraff, welche derselbe im Interesse der Balis zu treffen für ut befindet, unbedingt Folge zu leisten sowie denselben Geltung zu verschaffen, auch die von I)r. Zintgraff verhängten Strafen entweder selbst zur Ausführung zu bringen, oder deren anderweitige Vollstreckung rückhaltlos anzuer- lennen, sowie endlich gelegentlich der von Dr. Zinkgraff für nothwendig erachteten Kriege seine Mannschaften unentgeltlich zur unum- schränkten Verfügung des Dr. Zintgraff be- reit zu halten, im Uebrigen aber sich selbst aus eigenem Antriebe und ohne Zustimmung des Dr. Zintgraff nicht in kriegerische Unter- nehmungen einzulassen. III. Dagegen wird dem Häuptling Garsga die Begründung, Anerkennung und der Schutz seiner Stellung als oberster Häuptling über die um- wohnenden Slämme des nördlichen Kamerun= Hinterlandes zugesichert. IV. Von den angrenzenden Stämmen wird eine regelmäßige Abgabe, von den binnen- ländischen, durch das Baligebiet ziehenden Handelstarawanen ein bestimmter Wegezoll erhoben, welche Einkünfte zwischen Dr. Zint- graff und Garêöga zur Bestreitung der Ver- waltungsunkosten von Nord-Kamerun getheilt werden und zwar so, daß der Antheil des I)r. Zintgraff als für direkte Verwaltungs. unkosten, wie namentlich, für Wege und Brücken- bau—- Ergänzung von Wassen und Munition, Lebens zunterhalt der Stationen u. s. w. in Verwendung kommt, während der Antheil Garsgas als eine demselben von Reichswegen ausgesetzte Belohnung für treues Festhalten an den geschlossenen Verträgen anzusehen ist. V. Die Festsetzung der Höhe dieser Abgaben, die Anlage der Zollstationen, die Anstellung der Jollausseher und damit zusammenhängende Anordnungen unterliegen in Gemäßheit von I. dem Gutbefinden des Dr. Zintgraff schließlich. 518 aus- Tod des Baninspektors Dochstetter und die Erpedition nach dem Liktoriaq-Lee. Die „Uterewe-Vorexpedition über welche wir auf S. 391 des laufenden Jahrgangs berichtet haben und deren Hauptaufgabe die Feststellung der Tiefenverhältnisse des Viktoria= Sees war, hat durch den nach telegraphischer Meldung plötzlich an Sonnenstich erfolgten Tod des Banuinspektors Hochstetter ihren Führer verloren. Der Abmarsch der Expedition wird durch dieses schmerzliche Ereigniß nicht verzögert. Voraussichtlich wird die Expedition, welche zunächst bis Tabora unter Leitung des Barons v. Fischer gestellt wird, mit derjenigen des Herru Oskar Borchert vereinigt werden. Herr Borchert beabsichtigt von Brindisi aus am 11.5. M. nach O stafrika abzureisen, nachdem Herr Tocppen, sein kaufmännischer Begleiter, bereits früher, um die nöthigen Vorbereitungen (Träger- anwerbung u. s. w.) zu treffen, abgegangen ist. An der Expedition nehmen Theil Sekond- lieutenan: Graf Schweinitz, à la suite des 1. Hannoverschen Feld-Art.-Regts. Nr. 10, Selkondlieutenant L utterroth à la Suite des Nheinischen Ulanen-Regts. Nr. 7 und die Unter offiziere Mundt, Sörensen, Nehlsen, Scharfenberg und B chmel5pfennigtlectztere sind Schiffshandwerker und haben bei der Marine gedient. Die Expedition wird aus 80 Somali- Soldaten und 100 Trägern bestehen. Die Bewassnung besteht aus Repetir-Mauser- büchsen und eima 50 Lancaster-Schrotgewehren Kal. 16, welche, mit Posten geladen, zur Ver- theidigung bei einem etwaigen Angriff im Busch dienen sollen. Ein 3.7 cm Schnellfeuergeschüßz ist der Expedition beigegeben. Die sorgfältige wissenschaftliche Ausrüstung ist mit Unter- stützung der Seewarte erfolgt. Der Haupt zweck der Expedition ist die Anlage einer Bootswerft am Viktoria-See; die Festlegung, Planirung und Verbesserung eines passenden Weges und die Anlegung von Proviantstationen, um das Hinaufschaffen des Dampfers, zu welchen ca. 2000 Träger erforderlich sind, zu ermöglichen. Gegenwärtig führt die Expedition nur ein großes zerlegbares Segelboot mit sich. Nach Einrichtung der Werft beabsichtigt Herr Borchert, zur Küste zurückzumarschiren, um den Dampfer heraufzuholen, auf dessen Transport 120 Tage gerechnet werden. Wangoni-Gesandtschaft in Tabora. Versuche mit der Ausbildung einbeimischer Re- kruten für die ostafrikanische Schutztruppe. » Nach einer Mittheilung des Lieutenants Sigl aus Tabora sandte der Wangoni-Sultan Pangalala eine Gesandtschaft von über