giere, von welchen der Londoner Missionar Southwell später umkehrte, bot. Von Chi- rome an der Ruo-Mündung ging die Reise in drei Booten weiter bis Katunga, von wo am 7. August der Marsch über das Schire Hochland nach Vlantyre angetreten wurde. Hier mußte man vom 8. bis 31. August liegen bleiben, weil das einzige Schiff der „Alrican Lakes Compan)“, welches damals den See befuhr, die „Domira“, im oberen Schire festsaß. Nachdem dann nach längerer Fußwanderung Matope erreicht war, gelangle man in achtlägiger Boots- fahrt am Südende des Nyassa-Sees an und hoffte am 20. Seplember im Norden in Ka- ranga zu landen. Auf der jüngsten Station der Evangelischen Missionsgesellschaft für Ostafrika, Hohenfriede= berg bei Mlalo, wurde am 30. Juli v. J. das gut ausgetrocknete Haus bezogen, am 30. An- gust die neuerbaute Kapelle eingeweiht und im Ollober noch mehrere Oekonomiegebäude voll- endet. Nachdem mit Predigen begonnen worden war, untersagte der Häuptling Si Kin iasi, um das Werk zu fördern, am Sonntage das Ackern. Infolge dessen kamen an diesem Tage jedesmal durchschnittlich 50 Männer und Knaben zur Andacht. Die Wambugu, aus einem etwa 3⅛ Stunden entfernt gelegenen Orte, baten die Missionare, für sie ebenfalls Glaubensboten aus Europa kommen zu lassen. Auch in Tanga nimmt die Missionsthätigkeit unter Mitwirkung eines einheimischen Gehülsen ihren Fortgang; ein Sklavenknabe wurde losgelauft und sollte demnächst getauft worden. Missionar Greiner ist am 19. Oktober von Urlaub nach Dares- salam zurückgelehrt und hatte die Absicht, Anfang Januar ins Innere von Usaramo zu gehen, um sich zu orientiren, da man von dort aus um Lehrer gebeten hatte. Mit ihm sind zwei neue Diakonen, Gerdes und Brockmeyer, dort eingetroffen, während Schwesler Amalie in die Heimath zurückgekehrt ist; auch Missionar Krämer in Tanga wird demnächst wegen ge- schwächter Gesundheit auf Urlaub gehen. Im Hospital in Daressalam waren vom Juni bis 4. Dezember v. J. 40 Kranke gepflegt worden, dagegen hatte sich die Poliklinik nicht günstig entwickelt; es wurde deshalb eine Stube in der Stadt zu politlinischen Zwecken gemiethet. Bischof Smythies von der Universitäten- mission traf im August am Nyassa-See ein, taufte daselbst mehrere Eingeborene und ge- langte am 16. Dezember wieder glücklich nach Sansibar zurück. Archidiakon Maples wollte am 24. September mit 29 Trägern ebenfalls zum See von Masasi aus aufbrechen. Er nahm von dort den an das Klima gewöhnten 138 — Missionar Wilde mit und ließ den erkrankten Missionar Atlay einstweilen an dessen Stelle. Aus dem nördlichen Wirkungskreise der Mission liegen folgende Meldungen vor: Missionar Lister von der neugegründeten Station Korogwe hat sich auf einem am Luvu- Flusse gelegenen, die Umgebung beherrschenden Hingel niedergelassen, woselbst der Voden zum Gartenbau sehr gecignet ist. In Magila hatten sich die Eingeborenen gegen ihren Häuptling, von dem sie bedrückt wurden, cmpört. Die regierungsseitig erfolgte Absetzung des Häupt- lings verhinderte, daß es zum Gesecht kam. Die Bemühungen der Missionare, die Eingeborenen zum Bau von Schulhäusern zu bewegen, waren bis jetzt erfolglos, dagegen brachten die Ein- geborenen im Oktober bei der Ernte eine Menge Getreide. Letzteres war auch in Mkuzi, wo eine neue Kirche eingeweiht wurde, der Fall. In Misozwe starb der Häuptling Sembando, welcher der Mission sehr gewogen war. Auf der Station Kilonguli der Londoner Missionsgesellschaft, drei Meilen von Urambo entfernt, wirkt seit Mai v. J. Dr. Wolfen- dale als Arzt und wird täglich von 10 bis 15 Kranken besucht. Das unter seiner Leitung gebaute und vorläufig von ihm als Wohnhaus benutzte Gebäude ist so eingerichtet, daß später der Mittelraum als Krankenzimmer zu sechs Betten benutt werden kann und an den Seiten ein Apothekenzimmer und ein Privatzimmer zur Verfügung bleiben. Einstweilen wurden zwölf neuerbaute Eingeborenenhütten als Ho- spital benutzt. Dr. Croß von der Schottischen Freikirche ist zum Nordende des Nyassa-Sees gegangen, um dort den Platz zu einer neuen Ansiedelung zu suchen. Er und Missionar M'Gregor haben die Eingeborenen zum Garten= und Kaffeebau angehalten und znnächst versucht, ihren Schülern das Lesen beizubringen. Der katholischen Mission der algerischen weißen Väter wurden in der lehten Sitzung des Central-Vorstandes des Afrika-Vereins deutscher Katholiken vom 25. Januar d. J. 15000 Mark bewilligt, um einc neue Station im Apostolischen Vikariat des Viktoria-Nyanza an der Westseite des Sees im Lande der Baziba anzulegen. Aus dem Provikariat Unyanyembe liegt ein Brief vom 19. Juli v. J. aus der Station Uschirombo vor, wonach die Wangoni die Ver- mittelung der Mission angerusen hatten, um sich dem Kommandanten der Kaiserlichen Schutz= truppe in Tabora zu unterwersen. In dem Apostolischen Vikariat des Tau- ganjika hatten die weißen Bäter nach einem Briefe des inzwischen zu Kamerun verstorbenen