hindurch ganz massiv erbaut ist. Durch den parkähnlichen Busch sind breite Reitwege her- gestellt, welche dem Reiter die in jener Gegend Afrikas so seltene Möglichkeit eines Morgen- galopps gewähren. Auf halbem Wege zwischen Lagune und Kommissariatsgebände schimmert zwischen grünen Blaktpflanzen hindurch, von Akazien und Mimosen beschattet, einsam ein weißer Stein. Wie die goldene Inschrift verräth, ist es das Grabdenkmnal des am 22. Februar 1885 dort verstorbenen Sergeanten Bilke, des ersten Polizeimeisters von Togo und des ersten Opfers, welches das Klima des westafrikani- schen Schutzgebiets von uns forderte. von der Station Bismarckburg (Togogebiet). Die von Dr. Büttner auf der Station Bismarckburg Anfang v. J. angelegte Kolanuß-= baumschule hat sich bisher gut entwickelt. Die kröftigen jungen Stämme, gegen 1000 an Zahl, von denen eine ganze Anzahl bereits die Höhe von 1m erreicht, bieten einen erfreulichen Anblick. Feinde der Anlage, Wild= oder Insekten- fraß, sind nicht bemerkt worden und auch nicht zu befürchten. Auch die sonstigen Anlagen, als die Bananen- plantage, Papayas, Alleebäume, Schmuck= und Schattenbäume, befinden sich in befriedigendem Zustande. Das durch Insektenfraß zum Theil zerstörte Balkenwerk der beiden Wohnhäuser, die Veranden und Treppen sind in gutem Holz erneuert und mit Oelfarbenanstrich versehen worden. Anzahl der Deutschen und Fremden im Schutz- gebiet Togo, sowie Schätzung der schwarzen Be- völkerung der Rüfle.“) Die Anzahl der im Schutgebiete ansässigen Nichteingeborenen beträgt zur Zeit 50 (gegen 35 im Anfang vorigen Jahres). Darunter befinden sich 40 Deutsche (5 Frauen), 6 Fran- zosen, 2 Engländer, 1 Schweizer und 1 Schwede. Von diesen wohnen 19 in Klein-Popo, 8 in Lome, 4 in Sebbe, die übrigen in anderen Ortschaften zerstreut. Die Schätzung der schwarzen Bevölkerung der Küste ergab: *) Vergl. D. Kol. Bl. 1891, S. 264. 143 Klein-Popo mit Einschluß von Degbenn, Abjido, Batji.. . 10000 Einw. Gum K Roff. 8000 Gridii 8000 Lome (lloo Erwachsene, 418 Kinder)h 1518 Bagida (170 Erwachsene, 98 Kinder)h. 268 Amutive, Groß- und Klein- Be. . 3000 Togo 8000 Kpne 8000 Außer den vorgenannten liegen nochB eine Reihe reich bevölkerter Plätze in der Nähe der Küste, deren Schätzung mit 10 000 Seelen nicht zu hoch gegriffen ist. Bezüglich Lome ist ein stetiges Wachsthum bemerkbar, was nicht nur eine Folge der verschiedenen, neu etablirten Firmen ist, sondern auch der Billig- keit des Terrains, des Holzes, des Wassers, sowie der gesundheitlichen Lage des Ortes, wo Epidemien unbekannt und Todesfälle selten sind, zugeschrieben werden muß. Tod des Dr. Wilhelm Junker. Dr. Wilhelm Junker ist am 13. Februar in Petersburg, kaum 51 Jahre alt, gestorben. Junker hatte soeben den dritten und letten Band seiner Reisen in Afrika (1875 bis 1886) vollendet, über welchen wir in der Nummer vom 1. Februar berichtet haben. Das An- denken dieses hervorragend begabten, gewissen- hoften und bescheidenen Mannes wird in der Geschichte der Afrikaforschung ein bleibendes sein. Das Rommissariat in Windhoek (Südwestafrika). Ueber den Fortschrikt der Bauten und An- lagen in Windhoek liegen folgende Mittheilungen vor: An Banlichkeiten sind fertiggestellt: Das Kasernement, das Kommissariatshaus, die Kan- tine, das Arrestlokal, ein großer steinerner Viehkraal. Das Haus für Offiziere der Truppe ist bis auf die Bedachung aufgeführt worden. In Arbeit befinden sich: Das Proviant= haus und die Wagenremise. Zu bauen beabsichtigt wurde noch die Küche und der Speiseraum für die Mannschaften. Am Kasernement haben nur Mannschaften der Truppe die Arbeiten verrichtet.