den Umstand in Betracht zieht, daß aus Manjema nur wenig Elfenbein eingebracht worden ist, höchstens 2000 bis 2500 Frasila. Durch die Sicherung der Karawanenstraßen im Innern hat sich ein reger Handelsverkehr nach dort in diesem Jahre entwickelt. Es dürften noch bis zu den Monaten April und Mai über 2000 Frasila aus Karagwe nach Tabora gebracht werden. In den letzten zehn Jahren, lant Araber- angaben, soll kein ähnlicher Verkehr statt- gefunden haben, nur im Jahre 1889/90, als nach den Olkupationskämpfen fallend, soll von Tabora aus eine abnorme Quantität Elsenbein nach der Küste gegangen sein; laut Angabe 8000 Frasila, doch ist dies dem Um- stande zuzuschreiben gewesen, daß das Elsen- bein durch zwei Jahre in Tabora rückgestaut worden war; der Handelsverkehr im Innern hal sich demnach in diesem Jahre in erfreulicher Weise gehoben. II. Import von der Küste nach Tabora. 1. Zeuge und Stoffe w. etwa 10 000 Lasten. Preise in Tabora für das Jahr 1891. Merikani (oder Awmerikano, leichter ungebleichter Baumwollstoff) per Gora (ein Längenmaß beim Abmessen von Zeug, 1 Gora gleich 60 Längen des Unterarms bis zur Fingerspite) 8 6½. Membee (weißes, schweres, rohes Baum- wollgewebe) per Gora §s 6. Andas (ebenfalls rohes Baumwollgewebe) per Gora s 6. Gamtee (S Gamti, rohes Baumwoll- gewebe) per Gora s 6. Satini (Satin, gleichfalls rohes Baum- wollgewebe) per Gora 8 5. Dra ht per Frasila 35 “ englisch) #. bis 30 = 5 bis 6 Gora satini. Perlen, voth, per Frasila 3 2 5 Gorga satini. Perlen, weiß, per Frasila s 22½ gleich 4½ Gora satini. 2. Pulver (wenn kein Verbot) 30 000 bis 35 000 7. Preis derzeit per 20 — = #8 45 = 9 Gora satini, ist aber noch im Steigen begriffen. 3. Gewehre (wenn kein Verbot) 10 000 Stück. Preis per Stück 8 7½ = 17., Gora satini. 4. Blei, Bleikugeln und Schrot je 100 Frasila. Preis per Frasila s 15 = 3 Gora satini. 5 neech 165 5. Zündhütchen, 5 Millionen Stück. Preis per 1000 Stück s 1½. III. Innerer Verkehr mit Landes- produkten über Tabora. 1. Negerhacken (Jembes) 150 000 Stück. Preis in Tabora per Stück = 1 Upande Zeug (1 Upande = 4 Längen des Unterarmes bis zur Fingerspitzc). Preis loco Erzeugungsort per 4 Stück = 1 Doti = 2 Upande. Diese Jembes werden größtentheis in der Eisengegend Msalala und Usambiro angefertigt; die ganze Gegend südwestlich vom Victoria-See ist reich an Eisenerzen. Schon seit uralter Zeit findet von dort ein weit verbreileter Handel mit Eisen statt; z. B. das Eisen für die Massai= und Wahumba-Speere wird meist in Form von Jembes aus Usambiro rc. bezogen. Die über Tabora gehenden Jembes werden von allen Karawanen als bestes Tauschobjekt zur Beschaffung von Lebensmitteln durch Ugogo und selbst bis nahe zur Küste mitgenommen. 2. Salz in ziemlich großen Quantitäten. a) Aus Ufinza an der Udschidschi-Straßee, aus Salzwasser destillirt, rein und genießbar. b) Aus Ubagwe bei Urambo und aus Usukuma, aus salpeterreicher Erde; schlecht, für Europäer nicht genießbar. In Usukuma muß, nach den Berichten der Eingeborenen zu schließen, das Salz dort aus vulkanischen Erdspalten gewonnen werden, denn sie erzählen von betäubenden, heißen Nebeldämpfen (Wumbi), von geheimniß- vollem Rauschen, Brausen und donnerähnlichem Gerolle. Ihrer Ansicht nach rührt dies vom bösen Geiste her, der sein Salz bewacht, und sie gehen nur zu 5 und 6 zusammen, hut vermummt und ganz lautlos dorthin, um das Salz gleichsam zu stehlen; nur ganz beherzte Männer getrauten sich, dies Wagniß auszuführen, und viele davon seien schon be- täubt in die Erde versunken. Der Marktpreis für Salz ohne Unterschied der Qualität ist per 1 Mbischi 1 bis 1½ Doti. Ein Mbischi ist eigentlich 2 Hohlhände voll, mit dem für dieses Maß üblichen Holzgefäß gemessen wiegt Salz 10 . 3. Rindvieh, vor der Seuche zum Markt- preise von 3 bis 6 Doli per Stück. Es wurden am Markte täglich 10 bis 12, ja bis 20 Stück ausgeschrotet, und dielten die Fleischer per Stück 4 bis 10 Dot Derzeit hat nalcher Handel mit Rindvieh aufgehört und dürfte wohl für die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht wieder auf dieselbe