10 an die Station bezahlte, eine Geisel stellen soll und verpflichtet wurde, Nachrichten über Bewegungen der Mafiti sofort der Station zu melden. Ueber eine Expedition nach Luatu (Sultan Kossira) berichtet der Chef von Mpapua, Lientenant Elpons, unter dem 24. Februar Folgendes: Der Sultan Kossira, ein Freund und Ver- bündeter der Wahehe in Nondoa (Kiepert'sche Karte ungefähr Kanjenje) ist fünf Tagemärsche westwärts von Mpapna in Ugogo angesessen. (Kiepert'sche Karte zwischen Mapalata und Pembe.) Wiederholt hatte er sich an Einfällen der Wahehe in die Dörfer der Wagogo, sowie an Beraubungen von Karawanen betheiligt. Am 11. Februar d. J. trat ich auf drin- gende Bitten von Abgesandten jener Distrikte mit dem Sergeanten Bloß und 27 Zulus die Expedition an. Am 13. Februar erreichte ich Mwumi, wo die befreundeten Häuptlinge bereitwillig ihre Theilnahme an dem Zuge gegen Kossira, den sie des Menschenraubes bezichtigten, erklärten. Am 15. d. M. traf ich in Luatu ein, be- gleitet von 800 bis 1000 Wagogo. Kossira hatte seine Tembe verlassen und war zu den Wahehe in Nondoa geflüchtet; wie verlautete, die Letzteren um Hülse gegen mich angehend. Ich beschlagnahmte sein Vieh, seine Gewehre, sowie etwa einen Centner Pulver und vertheilte diese an die mich begleitenden Wagogo, während das Vieh unter Bedeckung von sechs Zulus nach Mwumt zurückgetrieben wurde. Die Temben des Dorfes ließ ich un- versehrt, da das Land im vergangenen Jahre schwer unter Hungersnoth, Viehseuche und Pocken zu leiden hatte. Ein Niederbrennen der Temben würde den Leuten die Möglichkeit benommen haben, die Ernte, die bald bevor- steht, unter Dach und Fach zu bringen. Am 16. setzte ich den Marsch gegen Pembe fort. Da Nondoa jedoch, wie ich unterwegs er- fuhr, noch circa zwei Tagemärsche entfernt lag, ich aber zu einer so ausgedehnten Expedition weder genügend Mannschaften, Munition noch Lebensmittel hatte, so beschloß ich, da Feind- seligkeiten zu erwarten waren, nach einer kurzen Rekognoszirung gegen Pembe nach Luatu zu- rückzugehen. Hier am Weslende des etwa drei Stunden langen Dorfes lagernd, hörte ich, daß Kossira seine Leute gesammelt und im Verein mit den 285 — Wahehe aus Nondoa mich am nächsten Tage angreifen wolle. Am 17. d. M. verließ ich um 6 Uhr das Lager, den Marsch nach Mwumi antretend. Kaum hatte ich das mit Gebüsch und Matama dicht bedeckte Gelände betrelen, als von allen Seiten heftiges Feuer und Angriffe von mit Speeren Bewaffneten erfolgten. Ich konnte diese Angriffe jedesmal recht- zeitig durch Salvenfeuer zurückweisen; dennoch versuchte der Gegner während der nächsten fünf Stunden unausgesetzt, in die Kolonne ein- zudringen. Um dem Feuergefecht, welches mit der spärlichen Munition schon sehr aufgeräumt hatte, ein Ende zu machen, ging ich um 11½ Uhr zum Angriff mit Allem, was in der Nähe war, gegen den im Matama sieckenden Gegner vor. Dieser, ohnehin durch zahlreiche Verluste ge- schwächt und entmuthigt, suchte das Weite. Beim Vorgehen wurde Ombascha Blandi durch einen Streifschuß in den rechten Unterarm leicht verletzt. Die vereinten Wahehe und Wagogo, zusammen gegen 1000 Mann, verloren fast 100 Mann. Auf dem Weitermarsch nach Mpapua wurde ich während der nächsten drei Tage nicht mehr angegrisfsen. Bandelsbericht sür Sansibar (1891). Im Februar d. J. ist dem englischen Par- lament der Handelsbericht“) des engl. Agenten für Sansibar, Mr. Portal, für das Jahr 1891 vorgelegt worden. Derselbe enthält viele An- gaben, welche mit Rücksicht auf unsere ostafri- kanische Kolonie von Interesse sind. Er bezicht sich auf die Zeit vom Anfang Oktober 1890 bis Ende September 1891, wobei für die ver- schiedenen slatistischen Posilionen der Anfangs- und Endtermin um einige Tage abweicht. In- dem wir diese geringen Abweichungen hier außier Acht lassen, entnehmen wir dem Berichte Folgendes: Sansibar wurde in dem gedachten Zeit- raum angelaufen von 32 deutschen Schiffen mit 45 663 Tons 4340 41 französischen . 413408 20 portugiesischen 426012 26 englischen - . 10545 4 sonstigen - -22928 - zus. 153 Schiffen mit 195’156 Tons Unter den 70 Küstendampfern mit 11032 Tons befanden sich 20 deutsche mit 5720 Tons. „ r. 982 der eiplomale and Consular Re- borts on Trade and Finan