mangelhaften Erhaltung nicht möglich. Der Sandstein erinnerte aber in seinem ganzen Halitus an ähnliche Sandsleine in Europa und Asien, an welche das Vorkommen von Stein- kohlen gebunden ist. Die im Ukami anstehende Sandsteinformation geht ziemlich weit nach Norden hinauf und wird wahrscheinlich im Bett des Wami anstehend gefunden werden können. Auffallend war weiter das Austreten dunkeler Schiefer, die ebenfalls oft in Beglei- lung von Stceinkohlen austreten. Die Unter- suchung mußte hier infolge des Eintretens der Negenzeit abgebrochen werden. Die Untersuchung der vorgekommenen Kohlen am Ludjende, die im Mai und Juni 1891 erfolgte, ergab Folgendes: Das dort bei Ituli, 60 km oberhalb der Mündung des Ludjende in den Rovuma, mit 4½ m Mächtigkeit zu Tage ausstreichende Kohlenflötz geht nicht auf deutsches Gebiet hinüber. Die dort auftretende Sedimentär- formation wird durch einen mächtigen Gang von Schriftgranit verworfen, sie ist an dem- selben in die Tiefe abgesunken. Nördlich dieses Vorkommens zwischen Itule und dem Rovuma sowie auf drei bis vier Tagemärsche nördlich vom Novuma werden Sedimenlärgesteine über- haupt nicht gefunden. Das Gestein aber, wel- ches das Liegende und Hangende des Kohlen= flötzes am Ludjende bildet, ergab nun bei seiner Vergleichung mit den Gesteinen aus dem Ukami eine sehr weitgehende Uebereinstimmung. Eine zweite Begehung der in Frage kommenden Ge- biete von Ukami und Tshutu, welche im August, September und Oktober stattfand, erweiterte besonders durch die Auffindung von charal- teristischen Versteinerungen die früher gewonne- nen Resultate bedeutend. Leider war es mir hier jedoch infolge der Einfälle der Masiti nicht möglich, das südlichere Tshutu und Ma- heuge zu besuchen, wo an den Wasserfällen des Rudfidji und Nuaha gute geologische Aufschlüsse zu finden sein müssen. Ein angebliches Vorkommen von Kohlen bei der Missionsstation Longa in Usagara, welches von den Missionaren sehr geheim gehalten wurde, hat sich als Lager von Hornblendefels im Gneiß herausgestellt. Die ganze geologische Beschaffen- heit des dortigen Gebietes schließt das Vor- kommen von kohleführenden Gesteinsschichten absolut aus. Als Gesammtresultat der bisherigen Unter- suchungen auf kohleführende Schichten hat sich bis jetzt ergeben: Dem Ostrande des zentralen Gneißgebietes, welches in den Gebirgen von Urugurn, südlich Mrogoro, seine höchste Erhebung erreicht, ist 467 eine Sedimentärformation angelagert, deren unterste Schichten aus Sandsteinen mit Ver- sieinerungen bestehen, welche für das Vorkommen von Kohlen charakteristisch sind. In den höheren Schichten ktreten Oolithe und dichte Kalksteine auf. Die ganze Sedimentärformation fällt mit 10 bis 15° nach OSO ein. Es ist festgestellt, daß für weitere Untersuchungen auf Kohle nur diese Sandsteinzonc in Betracht kommen kann. Aunstehende Kohlenflöße sind nicht gefunden worden, wozu aber bemerkt werden muß, daß das zu Tage Ausstreichen von Kohlenflötzen immer zu den Seltenheiten gehört und auch dann bei der intensiven Vegetationsbedeckung noch den Blicken des Beobachters entgeht. Die weitere genaue Untersuchung wird am besten und sichersten durch Tiefbohrungen geführt, welche übrigens auch bei anstehenden Flötzen gemacht werden müssen; nur die Proben aus größeren Tiefen lassen den Werth des Kohlen= lagers genau erkennen; ohne Vohrungen können genaue Aufschlüsse über die Lagerungsverhält- nisse sowie über die Ausdehnung des Lagers nicht erlangt werden. Die Entfernung des hier in Frage kommenden Gebietes beträgt bis zur Küste 100 bis 120 km. Das Land selber ist änßerst fruchtbar und von einer sehr friedlieben- den Bevölkerung, Wakami, bewohnt, welche bis jetzt von den Masiti allerdings schwer zu leiden gehabt hat. In dieser Hinsicht ist aber durch die Gründung der Station Kisaki, welche Ukami deckt, schon Aenderung geschaffen worden. 2. Eisen. Die Untersuchungen auf nutzbare Erze sind weit mehr Zufälligkeiten unterworfen, als die Arbeiten auf Steinkohle, da das Vorkommen von Erzen nicht an derartig seststehende Regeln gebunden ist. Adern und Gänge werden den Blicken des Reisenden fast immer entgehen, derselbe wird hier seine ersten Anhaltspunkte immer aus der Anfrage bei den Eingeborenen gewinnen müssen, wobei natürlich die Schmiede in erster Linie berücksichtigt werden müssen. Nach meiner Ansicht ist der Eisenreichthum unseres Kolonialgebietes bei weitem über- schätzt worden, der geringe Bedarf der Ein- geborenen wird leicht von einigen kleinen Fa- brikationszenkren gedeckt, wenn nicht das nöthige Material direkt von Karawanen, die von der Küste kommen, gekauft wird. Das im Innern des Landes gewonnene Eisen ist jedoch durchgängig von ganz ausgezeichneter Be- schaffenheit, die einerseits auf den vorzüglichen Erzen beruht (es wird fast nur Maguetkeisenerz verhüttet), andererseils aber ihren Grund in der Niederschmelzmethode hat, die nur mil Holzkohlen arbeitet.