Dem Bericht über das Jahresfest der Rheinischen Mission · entnehmenwirqurgänznngunfercrlctzten Mittheilungen (S. 375) über die Thätigkeit derselben in den Deutschen Schutzggebieten Folgendes: Von den Stationen in Groß-Namaqua= land ist zu berichten, daß auf Bethanien an Stelle des verstorbenen Bruder Bam, dessen Wittwe inzwischen hierher zurückgekehrt ist, Missionar Heinrichs eingetreten ist, daß auf Berseba der Missionar Hegener einen bösen Unfall durch Sturz mit dem Wagen gehabt hat; daß auf Gochas die junge Gemeinde unter Missionar Rust erfreulich weiter wächst, sowie daß auf den anderen Stationen die Arbeit ruhig und im Segen weitergeführt werden konnte. Im Hereroland sind, wie wir bereits in Nr. 18 erwähnt haben, zwei Stationen, Otyozondjupa und Okombahe, wieder besetzt worden. Auf der ersteren hat Missionar Eich die Arbeit aufgenommen und auch schon ein Filial in der Nähe anlegen und mit dem be- währten Evangelisten Elias besetzen können. Auf Okombahe ist Missionar Schaar von den Leuten mit Freuden empfangen worden. Noch erfreulicher ist es aber, daß der früher 524 Z so ausgezeichnete, dann aber lange Jahre ganz verwilderte Stamm der Zwartbooi-Hotten- totten im Norden des Hererolandes nun wieder auf seine dringenden Bitten in der Person des Bruder Niechmann einen Mis- sionar erhalten hat. Es ist wirllich rührend zu lesen, mil welcher Freude diese Leute ihren sortium abgeschlossenen Vertrages, durch welche die Veräußerung eines Theils der Besitzungen der Gesellschaft hinfällig geworden und der Gesellschaft die auf den Kaufpreis geleistete Anzahlung von 200 000 Mark zugefallen ist. Der Vertrag war bekanntlich in der Absicht geschlossen, durch Verkauf eines Theiles der Besitzungen die Mittel zur Bewirthschaftung des übrigen Theiles zu gewinnen. Die Gesell- schaft beabsichtigt, die Versuche fortzusetzen, ihre Bergwerksgerechtsame durch Uebertragung an andere Unternehmer zu verwerthen. Der Bericht giebt sodann Mittheilungen über die günstige Entwickelung der landwirlhschaftlichen Station ihres Bevollmächtigten E. Hermann in Kubub (Hinterland von Lüderipbucht), über welche auch wir mehrfach berichtet haben.“) Durch seine Erfolge ermuthigt, hat Hermann eine beträchtliche Erweiterung des von ihm in Kubub begründeten Unternehmens ins Auge gefaßt und zu diesem Zweck mit dem Häupt- ling Joseph Frederik von Bethanien einen Pachtvertrag abgeschlossen, wonach ihm eine zur Viehzucht und theilweise auch zur Boden- kultur geeignete Fläche von 1 1/1 bis 1J. Millio- nen Hektlar im nördlichsten Theile des Betha- nischen Gebiets auf 20 Jahre gegen ein entsprechendes Pachtgeld überlassen wird. „In diesem ganzen Gelände“, so berichtet E. Hermann, „befindet sich kein wüstes Land, dagegen besteht ein nicht unbedentender Theil aus steinigen Bergweiden, nur geeignet für Schafe und Ziegen. Wasserplätge sind ver- hältnißmäßig häufig. Der werthvollste Theil des Geländes ist das lange und breite Thal, in weschem der Hauptwasserplatz Nomtsas Lehrer auf der neuen Station Franzfontain 3 liegt, der dem ganzen Gelände den Namen aufgenommen haben und mit welchem Eiser sie sich zu Gottes Wort halten. giebt. Dieses Thal besteht aus schwerem Lehmboden und ist dicht mit melerhohem Grase In Ovamboland konnte die erste Station beslanden. Das Gras giebt, jung abgeweidet, Onudjiva, unter dem Stamme der Ovakuanjama schnell und leicht angelegt werden, da der dortige junge Häuptling Uejulu die Missionare mit Freuden willkommen hieß. Der dortige I Stamm ist ohne Zweifel der mächtigste des ganzen Ovambovolkes. Wahrscheinlich wird bald zu dieser ersten eine zweite Station kommen. Die beiden Brüder in Ovamboland haben übrigens kürzlich ihre Bräute von Walfischbai abgeholt und mit nach der Missionsslation ge- nommen. Der Geschäftsbericht der Deutschen Nolonial= Lesellschast für Südwest-Afrika für die Seit vom 1. April 1397 bis 31. Mävz 1892 bespricht zunächst die Auflösung des unter dem 14. Februar v. J. mit einem Hamburger Kon- ein vorzügliches Fulter und ist ein untrügliches Zeichen für möglichen Ackerbau, so daß sich Viehzucht und Bodenkultur nebeneinander be- treiben läßt.“ Hermann schätzt die Zahl der Schafe und Ziegen, welche in diesem Gebiet ernährt werden könnten, auf 100 000. Auch Hauptmann v. Frangois hat Nomt- sas als das geeignetste Gebiet im Groß-Nama- land für den Betricb von Landwirthschaft und Viehzucht bezeichnet. Die Gesellschaft ist mit Hermann dahin übereingelommen, daß das Nomtsas-Unter- nehmen in Verbindung mit der als Außen- station beizubehaltenden Anlage in Kubub auf F) Vergl. D. Kol. Bl. 1891, S. 105, 378, 487, 1892 S. 213.