rinnen widmen. Leider ist nach einer Mit- theilung des Apostolischen Präfekten P. H. Winter aus Kribi vom 17. August der dort thätige Br. Esterbauer verstorben. Von der Expedition des Majors v. Wissmann. Major v. Wissmann beabsichtigte gegen Ende August sein Lager vom Sambesi nach Chiromo am Einfluß des Ruo in den Schire zu verlegen. Für das Wohlbefinden des Füh- rers spricht, daß er Mitte August eine vier- tägige Jagdtonr südlich des Sambesi unter- nahm, durch deren Ergebniß die Karawanc für mehrere Tage mit Fleisch versorgt wurde. Er fand dort ausgedehnte Urwälder vor, wie sie in Deutsch-Ostafrika nirgends vorkommen. Die Vorschiebung des Lagers bis nach Chiromo hofste Major v. Wissmann etwa Mitte Ok- tober beendet zu haben. Von hier bis Katunga müssen die Leichter, jeder für sich, durch Ziehen, Schieben und Segeln vorwärtsgebracht werden. Während dieser Zeit und während des Land- trausportes beabsichtigt Major v. Wissmann vorauszumarschiren und die Station am Nyassa zu gründen. Sollstation am Kampofluß in Kamernn. Nach einem Bericht des Kaiserlichen Gou- verneurs ist der Bau des Beamtenhauses am Kampofluß im Wesentlichen sertiggestellt. Auch hat der auf der Station mit der zollamtlichen Kontrole betraute Zolleinnehmer Spaete mit dem Bau eines Arbeitshauses begonnen und hofft dieses, sowie ein Gesängniß und eine Werlkstätte binnen Kurzem herzustellen. Kendungen Emin Paschas und Dr. Stuhlmanns. Von den Expeditionen Emin Paschas und Dr. Stuhlmanns sind 15 Kolli ein gegangen, welche zum größten Theile werth- volle naturwissenschaftliche und ethnologische Ge- 550 genstände enthielten, deren Vertheilung an die betressenden Institute bereits stattgefunden hat. Ueber den Gemüsebau auf der Missionsstation do im Innern des Togogebietes theilt Herr Missionar Spieth Folgendes mit: Der europäische Gemüsebau auf der Sllaven- lüste ist so alt als unsere Stationen. Sobald irgendwo der Aufbau einer Missionsstation in Angriff genommen wurde, pflegten die Missionare l auch zugleich einen Gemüsegarlen anzulegen. Diesem dient häufig der Busch als Zaun, aber in der Lichtung waren wohlgepflegte Beete mit allerlei europäischen Gemüsearten zu sehen. Späler wurde der Gemüsegarten unmittelbar beim Wohnhaus angelegt und mit einem guten Zaun umgeben. Die Zäme wurden haupt- sächlich aus Stecklingen der Brechnußstande oder auch der sogenannten Granatäpfel ange- fertigt. Diese beiden Straucharten besitzen die Eigenschaften, daß sie sehr leicht Wurzel treiben und bei der trockensten Witterung im Sast bleiben. Soll der Zaun eine schöne Form ge- winnen, so müssen die Schößlinge mehrmals im Jahre beschnitten werden. Neuerdings haben wir auch angefangen, Versuche mit Li- monen zu machen. Diese sind mit scharfen Dornen versehen und treiben aus der Wurzel- gegend immer neue Schößlinge nach. Es ist zu hoffen, daß diese Limonengehege eine größere Dichtigkeit (bei guter Pflege) und damit auch Undurchdringlichkeit gewinnen, als die beiden erstgenannten Zaunsträucher. Das früher bei unseren Zäunen zur Verwendung gekommene wilde Zuckerrohr ist zwar sehr leicht erhältlich, muß aber mindestens alle zwei Jahre erneuert werden, giebt also weit mehr Arbeit als ein lebender Zaun. Mit dem besten Erfolge wurden bis jetzt folgende Gemüsearten gepflanzt: 1. Die verschiedenen Salatarten: Pflück- und Kopssalat und Endivien u. s. w. 2. Verschiedene Rettigarten: Monat Mai und Winterrettige. Letztere brauchen eine lange Wartezeit und lassen sich nicht außerhalb des Bodens aufbewahren. 3. Rüben: Gelbe Rüben (Möhren) und rothe Bohnen. Beide brauchen eine lange Wachszeit und gedeihen nicht so gut als in Enropa, erreichen aber immerhin auch in Ho eine schöne Größe. 4. Bohnen: Stangen= und Buschbohnen. Stangenbohnen jeder Art sind den Buschbohnen vorzuziehen; letztere werden bei starken Ge- wittern allzuleicht völlig auf den Boden gelegt. Bei nasser Witterung saulen die Bohnen gerne. 5. Kohl: Grün-, Weiß und Rothkohl — diese drei Arten gediehen vorzüglich. Mit Rosen= und Blumenkohl wurden meines Wissens in Ho noch keine Versuche gemacht. 6. Suppengrün: Petersilie und Sellerie. 7. Gurken: Alle Arten gediehen vortress- lich. Werden die Ranlen auf ein, einen halben Fuß über dem Boden ausgebundenes Stab- gerüst gelegt, daß sie sich daran festklammem können, so ist das sehr im Interesse einer guten Ernte. Die Gurke kommt sehr rasch