— 203 magazins in die Luft gesprengt. Beim Eindringen fanden wir den Sultan noch am Leben. Um ihn dagegen herumgeschleudert lagen seine durch ihn selbst abgeschlachteten Frauen. Er wurde hinaus- geschafft und in der Barasa, in der er Sigl hatte antichambriren lassen, aufgehängt. Alsdann ordnete ich die Zerstörung des Qui- kurn an, das planmäßig in vorläufig hinreichendem Maße ausgeführt wurde, und trat schon um 8 Uhr wegen der großen Erschöpfung der Europäer und Soldaten den Rückmarsch nach Tabora an. Erbeutet wurde: Ein mit Arabesken schön gezierles bronzenes Geschütz, Geschenk des Sultan Said von Sansibar an den alten Sike nebst vieler Munition; Sämmtliche Kriegstrophäen der beiden Sike aus den zahlreichen früheren Kriegen, sowie den drei letzten mit der Stiation, darunter verlorene Gra- naten der Antisklaverei-Lotterie; 12 Sike-Flaggen; Mehrere Frasilah wenig verletztes Elsenbein (das weitaus Meiste war durch die Explosion vernichtet): 60 Stück Rindvieh und Esel, eine große Menge Ziegen (Lettere überließ ich den Soldaten). Eine Menge Sachen und Briefe, der Mission und der Antisklaverei-Lotterie gehörend, wurden ge- funden. Der Verlust auf feindlicher Seite ist nicht fest- zustellen, aber mit nicht unter 250 todt und ver- wundet anzugeben; an Stelle X, wo auch wir viele Verluste hatten, lagen 15 Todte. Verlust unsererseits: Polizeihauptmann Mihran Effendi, Manyena= Askari Katambn, :Mambo, Msuluma- Muniakassi. Schwer verwundet: Sudanese: Abdel Hafif Mohamed, - Mohamed Achmed Selim, Suaheli-Askari: Jitihadi, Manyema = Simba, - -WUledi, 10. - Janaheri, 11. o3 Askari: Manankea, 12. Miirima, 13. - Kakema. Leichter verwundet: 14. Mganda-Askari Juma II. 15. Manyema-Askari Kibana. Leicht verwundet: 16. Suaheli-Askari Simba I. 17. Mgonda-Askari Sake. 18. Manyema-Askari Manaunku. Todt: 1 — - — So 19. - - Munimwua 20. Mnyamwesi Ferusi. 21. Möukuma Abdalla. Außerdem sieben zur Station gehörige Schwarze und mehrere Nyassoleute. In den drei vorhergegangenen Gefechten (#cht Gefechtstage: 6. Juni, 5. und 6. August, 13., 14., 15., 16. und 17. September): Verluste der Schutztruppe: Todt: 1 Europäer, 6 Sudanesen 2 Wanyamwesi. Verwundet: 2 Europäer (darunter Lazareth= gehülfe Jurock zweimal), 7 Sudanesen, 3 Balu##n, 2 Waga Ferner von denw lua cverei-Oeiellch und Verbündeten: 2 Curopäer 1 Araber Sewa Hadjis we, eine sehr beträchtliche Anzahl Schwarzer todt und verwundet. Beim Abmarsch kam uns eine große Menge schon am Quikuru beglückwünschend entgegen, halb- wegs schlossen sich einige Araber mit ihren Leuten an. Beim Einzuge in Tabora, wo die Missionare von Ushirombo (darunter der einst aus Kipalapala vertriebene Pater Lombard), der Wali, die Araber und die übrige Bevölkerung unter Freudenschüssen und Weibergeschrei uns empfingen, ging es ganz anders zu als am 14. Dezember. Der Wali hatte schlachten und kochen lassen und verpflegte die ganze Besatzung umsonsl, desgleichen die Agenten Sewa Hadjis, zwei vortheilhaft aus der Art geschlagene Inder, die sich auch bis auf den Sturm am Kampfe betheiligt hatlen. Schon am Nachmitlage erfuhr ich, daß Kasni und Snektu geflüchtet, das ganze feindliche Gebiet um Tabora geräumt sei. Am nächsten Morgen zog ich nach dem Quikuru und zündete es gründlich an (es brannte vier Tage). Unterwegs hörte ich, daß die Araber Kwiharas geflüchtet seien. Am Nachmittage kam der Wali mit einer Friedensbotschaft von den- selben. Ich gab ihnen bis zum nächsten Morgen Zeit. Als sie erschienen, erklärte ich ihnen, falls sie nicht innerhalb zwei Stunden 25 Frasilah Elfenbein siellten, würde ich sie augenblicklich aufhängen und Kwihara vernichten. Die durch den Wali und andere gebotene Bürgschaft schlug ich aus. Die Ent- fernung Tabora—Kmwiharg ist fast anderthalb Stunden. In rasender Eile holte ein Araber das Elfenbein und brachte es mit schweißtriefender Karawane noch rechtzeitig an. Darauf ließ ich sie die nach- folgende Erklärung unterzeichnen und stellte ihnen einen Friedensschein aus. Die Araber Kapini von Tabora und Ali Bin Sultan von Ngambo hätten noch bestraft werden sollen, ich hielt es aber für an- gezeigt, da die Macht der Araber nummehr gebrochen war, Milde walten zu lassen. Am 14. äscherte ich Kasui ganz und Snetu theilweise ein.