— 251 Sämmtliche Askaris haben sich im Gefecht gut benommen. Besonderes Lob verdient das entschlossene und tapfere Verhalten des Sergeanten Wilhelm, der unter schwierigen Umständen, nachdem zweimal die Führer außer Gefecht gesetzt waren, den Kampf durchgeführt und den Erfolg errungen hat. gez. v. Bothmer, Lieutenant in der Kaiserlichen Schutztruppe. Verlustliste bei der Erstürmung der Hauptlembe des Wagogo-Häuptlings Masenta. Gefallen: . Feldwebel Erttel. Schuß durch die Brust. .Sudanese Mursal Abdel Chader, Schuß in die Brust. Schwer verwundet: Lieutenant v. Bothmer. Schuß durch den linken Unterschenkel. . Sudanese Seliman Sudani. linken Oberschenkel. . Sudanese Sadallah Mohamed. Pfeilschuß in den linken Fuß. · Leicht verwundet: 1. Abd-el-Ger Achmed. Pseilschuß zwei Finger breit links über der rechten Brustwarze (Sudanese). . Beilschauisch Mabruk Risk. Pfeilschuß in die rechte Ferse. . Suaheli Mfutua. Handgelenk. — —— Pfeilschuß in den ## Streifschuß außen am linken Aus dem Wirkungskreise der Missionen in den deutschen Schutzgebieten. Aus dem Bereiche der Berliner Mission (111) ist das erfreuliche Ereigniß zu melden, daß in den letzten Tagen zwei Missionare Holst und Döring, von denen der eine an der Küste, der andere an geeigneter Stelle im Innern wirken soll, in sfeier- licher Weise nach Deutsch-Ostafrika abgeordnet worden sind. Ihnen hat sich der Missionsinspektor Winkel- mann zum Zwecke einer Visitationsreise im Bezirke der genannten Mission in Deutsch= Ostafrika an- geschlossen. Ueber die Lage der am 2. Oktober 1891 von der Berliner Mission in Deutsch-Ostafrika im Norden des Nyasßa-Sees gegründeten Station Wangemannshöh giebt das eben erschienene „Bei- blatt zum Berliner Missions-Freund“ die folgende interessante Schilderung: „Die Station ist schön und gesund, etwa 2600 Fuß über dem Meeresspiegel gelegen und für die Missionsarbeit sehr günstig. Der Hügel Pipagika liegt am Fuß der Livingstone-Berge, welche in einer Entfernung von nur 300 Meter beginnen, bis zu einer Höhe von 8000 Fuß emporsteigen und nach Osten jede weitere Aussicht versperren, aber kühle Luflströmungen entstehen lassen, welche die tropische Hitze mildern. Der Lufirafluß fließt 300 Fuß tieser in engem, steinigem Belt ohne Sumpfbildung an seinen Usern. Ueber ihn hinweg hat man nach Westen eine prächtige Aussicht in das herrliche Thal des Lufira und die Niederung des Konde- landes, wo Dorf an Dorf sich reiht, von grünen Bananenwäldern umgeben. Beim Blick nach Süden kann man bei klarem Welter etwas von der nörd- lichen Spitze des Nyasa sehen, der fünf Meilen ent- fernt ist. Drei Meilen nordwestlich siehr man den Rungwe-Berg, in welchen das Livingstone-Gebirge ausläuft. Jenseits desselben haben die Missionarc der Brüdergemeinde ihre Station Makapalila er- richtet. Da die Gegend rings um Wangemannshöh stark bevölkert ist, so ist die Anlage für die Missions- arbeit äußerst vortheilhaft; auch die starken Ab- theilungen des Volkes, welche in der Nähe des Sees wohnen, können von hier noch erreicht werden. Später werden dort wohl Außenstationen, mit Nationalhelfern besetzt, entstehen, so der Herr Gnade giebt. Die fünf Zelte, welche zunächs auf dem Higel aufgeschlagen wurden und die Station bildeten, waren weithin sichtbar und riefen bald eine Menge von Eingeborenen aus der Nähe und Ferne herbei, mit denen man bald in freundschaftlichen Verkehr trat. Besondere Anziehungskraft übte auf Alle das größte Zelt, der Güterschuppen, aus, in welchem die Tauschartikel sich befanden, nämlich buntfarbige Kalikos (Baumwollenzeuge), Messingdraht, Perlen, Salz, bunte Tücher u. A. M. Um von diesen Schähen etwas zu erwerben, brachten sie Lebens- mittel in Menge herbei; ein lebhafter Tauschhandel entwickelte sich täglich um Alles, was zu des Leibes Nahrung und Nothdurft gehört, als da sind: Bananenmehl, Bohnen, Erbsen, Milch, Honig, Eier, Hühner, Ziegen, Schafe, Ninder u. A. m. Die guten Lebensmittel und die kräftige Kost, welche die Brüder nun genießen konnten, dienten aufs Beste da- zu, ihre durch das Fieber geschwächte Gesundheit wiederherzustellen. Auch das Baumaterial, das zum Vau der Häuser gebraucht wurde, konnte durch die Tauschartikel leicht erworben werden, ebenso wie Arbeiter, welche das Nöthige herbeischafften und soust Hüilfe leistelen. Bald fanden sich auch Kranke ein, welche der Hülfe begehrten, Heilung von allerlei Leiden. Der HErr segnete die Mittel, welche Merensky an- wandte, daß Viele gesund wurden, besonders von äußerlichen Schäden und Wunden, welche mit großer Sorgfalt ausgewaschen und verbunden wurden. Ja selbst ein aussätziges Mädchen wurde erfolgreich mit Kreosot behandelt; eine wunde Stelle zwischen den Fingern und eine an der Nase verheilte, und selbst die gelben Aussatzmale, welche sie reichlich im Gesicht hatte, verschwanden ganz. Bald wurden täglich 15 bis 20 Patienten behandelt. Viele leiden hier an Kropf. Augenentzündung, Ohrenfluß, Hautausschlag (Beulen),