351 Schiffsbewegungen der Deutschen Ostafrika-Linie (Gamburg—Ostafrika). «--«--.- - Reise Letzte Nachrichten Reichspostdampfer · . « von nach bis 12. Juli 1893 „Kaisrer Durban Hamburg am 7. Juli von Mozambique abgegangen. Kanzlerrr Lamburg Durban am 11. Juli von Suez abgegangen. „Bundegrath### Hamb urban am 9. Juli von Sansibar abgegangen. eichstag “ .. ... mr Feit. im Hiesigen Hafen. „Admira. zur Zeit im hiesigen Hafen. Perschiedene Wikkheilungen. Bericht des Asesors Wehlan über die Bestrasung der nausständischen Mabealeute (Südramerun). Kamernn, den 11. Mai 1893. Der im Sübdbezirke des Schutzgebietes, hinter der aus Banokos und Bapukus sich zusammen- sebenden Küstenbevölkerung ansässige volkreiche Stamm der Mabeas, dessen Gebiet im Süden bis zum Campos, im Norden bis zum Lokundjeflusse reicht und im Osten durch das Noumba- und Mbuliland begrenzt wird, begann seit einiger Zeit sich offen gegen die Kaiterliche Regierung aufzulehnen. Behufs Ausdehnung des Handels hatten die europäischen Firmen in Groß-Batanga und den Nachbarstädlen sich eutschlossen, Handelskarawanen ins Innere auszurüsten und auf eitene Hand die reichen Gummi= und Elfen- beinschäbe des Ngiiinbalandes nach der Küste zu schassen. Die Mabeas waren bisher gewohnt ge- wesen, es als. ihr angestammtes Recht anzusehen, von den Arbeitserträgnissen. der hinter ihnen wohnenden Stämme zu leben; die mehr oder minder gewalt- thätige Vermittelung des Handels zwischen Letteren und den Küstenbewohnern mußte sie ernähren. Eigene Produktion, abgesehen von dem Näuberhandwerk, glaubten sie verschmähen zu dürsen. Die Handels- freiheit nahm der Mabea wohl zu seinen Gunsten in Anspruch, vermochte aber nicht einzusehen, daß er die- selbe auch gegen sich gelten lassen müsse, erblickte viel- mehr in dem sriedlichen Vorgehen der Europäer einen widerrechtlichen Eingriff in sein Handelsmonopol. Die Zahl der Unzufriedenen wuchs schnell. King Benga aus Mayesse stellte sich an ihre Spitze, nährte mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln die Unzufriedenheit unter seinen Landsleuten, und bald hatie er sich zum thatsächlichen Herrscher im gesammten Mabealande aufgeschwungen, um den Europäern den Krieg bis auf das Messer zu erklären. Sämmtliche durch das Land führenden Handelsstraßen wurden gesperrt, von der Küste kommende Karawanen mit Wafssen- gewalt zurückgejagt, aus dem Innern zurückkehrende, im Dienste der Weißen stehende Händler überfallen und ausgeranbt. Selbst Europäer, die behuss Re- vision ihrer im Ngumbalande belegenen Handels- niederlassungen den durch das Mabeagebiet führenden Lobefluß passiren wollten, wurden mit Waffen in der Hand zum Rückwege gezwungen. Gegen das Gouvernement führten die Ausständischen eine ver- messene Sprache, die in ihrem Gebiet belegenen Faktoreien der Europäer wurden erbrochen, geplün- dert und in Brand gesteckt. An verschiedenen Orten, insbesondere um King Bengas Stadt, wurden Ver- barrikadirungen hergerichtet. Groß-Batanga ist der bedeutendste Handelsplatz im Kamerungebiete. Infolge der gewaltsamen Ver- schließung des Hinterlandes und der von den Mabeas geübten Feindseligkeiten lag das Geschäft daselbst völlig danieder. Die Interessen des Schutgebietes warcn aufs Aeußerste gefährdet. Es galt, gegen die Mabeas die. Kreft und Macht des Gouvernements aufs Nachdrücklichse einzuseten. Am Morgen ds 15. März d. IJs. brach ich mit Exerzirmeister # Lewonig, dem Gouvernements= beamten Nette, Lazarekhgehülsen Brückner von S. M. Hulk“ „Cyklop“, 85 Mann der. Polizeitruppe und 30 Trägern auf S. M. Fahrzeug „Nachtigal“ von Kamerun nach Groͤß - Baͤtanga auf. Unsere Artillerie bildeten ein 3,7 em Schnellfeuer- und ein Maximgeschütz. Um den Küstenbewohnern nicht die Möglichkeit zu geben, mittelst der Trommelsprache oder auf sonstigem Wege die Mabeas von unserer Ankunft zu benachrichtigen, fuhr ich unmittelbar nach Verlassen des Kamerunästuars weit auf See hinaus, fernab von der Küste. Nachts 113/4 Uhr landete ich völlig unerwartet bei starker Finsterniß in Groß- Batanga, und sofort ging es mit 40 Soldaten zum Ueberfall von Bengas Stadt in den Busch. Im ersten Mabeadorse Ndumali leistete jedoch der Gegner bereits Widerstand, ein Mabea wurde getödtet, zwei verwundet, zwölf gefangen genommen. Das Gewehr- feuer hatte die Buschbevölkerung alarmirt. Ich wartete daher den Morgen in Ndumali ab, ließ früh am 16. März den Haupttrupp folgen, sebte über den Lobefluß und marschirte, nachdem sich mir etwa 600 Banokos und Bapukus zur Hilfeleistung zur Verfügung gestellt hatten, auf Mbekaka los, welches nach schwacher Gegenwehr genommen und zerstört wurde. In Massili, unserem nächsten Ziele, stießen wir auf einen uns an Kopfzahl vielfach überlegenen