— 523 Das vorerwähnte Lungasiland liegt in der Mitte zwischen den Edea= und Dibambafällen. Zu Seiten der Letzteren wohnen die Duallahändler, hinter den- selben die Dibambaleute und ein paar Meilen hinter diesen im Busch die Lungasis. Togo. Bandel des Togogebiets. Der Handel des Schutzgebiets von Togo hat im ersten Quartale des Etatsjahres 1893/94 einen er- freulichen Aufschwung erfahren. Während die Aus- und Einfuhr im gleichen Zeitraume des Vorjahres 1 436 634 Mark betrug, hat sie diesmal die Summe von 1 865 970 Mark erreicht. Dieses Ergebniß ist durch einen starken Aufschwung der Ausfuhr erzielt worden. Von 688 958 Mark im ersten Quartal des Vorjahres ist sie jehzt auf 1 182 023 Mark ge- stiegen. Palmöl war mit 780 132 Mark der wich- tigste Exportgegenstand. Es folgen Palmkerne mit 376 753 und Gummi mit 24718 Mark. Die Ein- fuhr weist gegen das Vorjahr einen kleinen Rückgang auf. Es sind statt für 747 676 nur für 685 947 Mark Waaren gelandet worden. Aber die Einfuhr- ziffern des ersten Quartals im Jahre 1892/93 war außergewöhnlich hoch, infolge eines sehr starken Spirituosenimports, welcher angesichts einer geplanten Zollerhöhung stattfand. Statt für 205 669 Mark sind diesmal nur für 114 880 Mark Spirituosen eingeführt worden. Die Abnahme dieses Imports ist an sich schon erfreulich und wird überdies beinahe aufgewogen durch starkes Anwachsen der Zufuhr anderen Kulturzwecken dienender Gegenstände. So sind an Salz für 28 929 statt für 18 804 Mark, an Perlen für 10 032 statt 5483, Tabak für 51 079 statt 28 644, Provisionen 11 700 statt 10 736 Mark eingeführt worden. Alz günstig ist auch der erhebliche Rückgang des Imports von Ge- wehren von 26 188 auf 17 740 Mark zu bezeichnen. Es dürfen natürlich überhaupt nur unschädliche Vorderlader verkauft werden. Die Zolleinnahmen im behandelten Zeitraum be- trugen 46 265 Mark, d. h. 12 000 Mark mehr als der Voranschlag. Allerdings bleibt diese Summe hinter den Einnahmen des gleichen Quartals im Vorjahre zurück, wo 66 775 Mark erzielt wurden. Diese Summe war aber lediglich die Folge der damals, wie erwähnt, außergewöhnlich großen Branntwein- einfuhr. Im ersten Quartal 1891/92 gingen nur 19724 Mark ein, und der Durchschnitt der Ein- nahmen hat auch im Vorjahre nur 48 000 Mark betragen. Deutsch-Südwelktafrika. Die deutsche Kolonialgesellschaft hat den Marine- Stabsarzt Dr. Sander, der schon seit geraumer Zeit eingehende Studien über die in Afrika wüthen- den Viehseuchen gemacht und erst jüngst bei der letzten Tagung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte in Nürnberg einen sehr belehrenden Vor- trag darüber gehalten hat, dafür gewonnen, sich be- hufs Untersuchung der dortigen Pferdeseuche und der sonstigen Viehseuchen auf etwa 9 Monate nach dem südwestafrikanischen Schubgebiete zu begeben. Dr. Sander wird mit dem am 30. November von Hamburg abgehenden Dampfer nach Sübdwest- afrika abreisen und an verschiedenen Punkten unter Anlehnung an die Missionsstationen pathologische, anatomische und bakteriologische Untersuchungen aus- führen. Marlkall-Inseln. Einem in Dr. A. Petermanns Mittheilungen 1893 (Hest 10) veröffentlichten Aufsatz von Paul Langhans über die Marshall-Inseln entnehmen wir Folgendes: Das Handelsgebiet der Jaluit-(Dschalut-) Gesell- schaft in Hamburg begreift die Karolinen, sowie die Marshall= und Kingsmill= (Gilbert-) Inseln. Die Hauptstation der Gesellschaft befindet sich auf dem „Jabor“ genannten Nordende der Hauptinsel Dschalut des gleichnamigen Atolls. Jabor ist zu gleicher Zeit Sib des Kaiserlichen Kommissars für das Schutgebiet der Marshall-Inseln, sowie Postagentur, welche von dem Hafenmeister verwaltet wird. Die Jaluit-Gesell- schaft ist aus einer Vereinigung der Handelsinteressen der Firmen „Deutsche Handels= und Plantagen- Gesellschaft der Südsee-Inselu“ und „Hernsheim & Co.“ auf obengenannten Inselgruppen hervorgegangen, wäh- rend im Bismarck-Archipel die beiderseitigen Interessen getrennt blieben. Handelsstationen unterhält die Jaluit-Gesellschaft nach den neuesten Nachrichten im Marshall-Archipel auf den Inseln Dschalut, Namorik, Ebon, Mille, Majuro, Ailinglab, Kili, Aur, Maloe- lab, Lib, Kwadjelinn, Ujae, Lae, Ligieb, Ailug, Mejit, Rongelab, Ujelang, Nauru; außerdem in den Karolinen auf den Inseln Jap, Palaos, Ouleai, Farauleb, Ifalik, Lamotrek, Satawal, Onolne, Ollap, Truk, Losap, Satoan, Lukunor, Nuknor, Pakin, Ant, Ngatik, Po- nape, Mokil, Pingelap, Kusaie und auf den Gilbert- Inseln: Butaritari, Makin, Maraki, Apaiang, Tarawa, Maiana, Apamama, Aranuka, Nonuti, Tapituea, Peru, Nukunau, Onvatoa, Tamana, Arorai, zusammen auf 55 Inseln (auf manchen sind mehrere Stationen vorhanden). Die Inseln Kili und Ujelang sind Eigenthum der Jaluik-Gesellschaft, welche auf ihnen wie auf den drei kleinen Inseln Diar, Diewet und Bogelab des Dschalut-Atolls Kokospflanzungen angelegt hat. Die Insel Ligieb gehört der Firma Capelle & Ingalls;