— 16 — des Handels auch für sie durch meinen Dolmetscher mann sowie einiger Soldaten von Singanone zu in längerer Rede auseinandersetzen ließ, und nahm'Fuß nach dem Abogebiet und besuchte dort eine als Unterpfand des Friedens im Dibombelande den Anzahl Dörfer wie auch die Missionsstation Man- ältesten Sohn des Banseng-Oberhäuptlings Nyakaf gamba, welche wir nach etwa fünfstündigem Marsche und den Bruder des der Aboniederlassung in Nkum erreichten, und woselbst wir von den dortigen Baseler vorstehenden Häuptlings Mbase Loa fest. Ich er= Missionaren auf das Liebenswürdigste aufgenommen öffnete den Häuptlingen Nyaka und Mbase Loa, daß wurden. diese Geiseln, falls die Abo= und Bansengleute ihr Gestern bin ich hierher an Bord des „Soden“ mir soeben gegebenes Versprechen, von der ferneren zurückgekehrt, nachdem ich von Mangamba nach Bo- Störung des öffentlichen Friedens abzustehen, in Zu= nako am Wuri marschirt und dort mich wieder ein- kunft halten würden, ihnen unversehrt nach einigen geschifft hatte. Der Handel auf dem Dibombe und Monaten zurückgegeben würden, andererseits aber Wurt ist jeßzt wieder vollkommen frei für Jedermann. jegliche von Abo= oder Bansengleuten verübte Ge- Häuptling Msomu-Ngale hat mich bereits bitten waltthat büßen müßten. Die von mir bei meinen lassen, ihm den Gouvernementsdolmetscher Metom mehrjährigen Palavern gemachte Erfahrung, daß zu senden, damit er mir seine Ergebenheit belunden Neger eine wirklich verdiente Strafe willig hin= lassen könnte. Metom wird übermorgen nach Bu- nehmen, bestätigte sich auch hier. Als ich einen Tag diman aufbrechen und versuchen, Häuptling Msomn-= nach der Festnahme der Geiseln die gedachten Di= Nagale nach Kamerun zu bringen. bombedörfer mittelst der Stationspinasse besuchte, wurde ich mit großer Ehrerbietung ausgenommen. Die ganze Bevölkerung war in den Dörfern an- wesend, das beste Zeichen, daß an die Stelle der Furcht vor dem Gouverneur das Vertrauen in seine Rechtspflege getreten war. Auch war die Handels- Im Anschluß an die vorige Nummer unseres sperre bereits völlig beseitigt, indem die bisher ge= Blattes theilen wir die von Lientenant v. Doering sperrten Kanoes jebt wieder frei passirten und die aus Bismarckburg eingegangenen Berichte mit. Er Kanoeführer mir auf meine Frage, ob sie sich noch schreibt unter dem 2. August v. Is.: fürchteten, zuriefen: Solange ich Nyakas Sohn und Ich fand die Station bei meiner Uebernahme Loas Bruder als Geiseln in Händen hätte, wäre in vortrefflicher Ordnung, Viehstand und die Aus- zur Furcht kein Anlaß. Auch höre ich soeben, daß dehnung der Felder und Gartenaulagen ließen auf Mbase Loa in RNkum seinen bisherigen Feinden, den Fleiß, Sorgsalt, Mühe und Verständniß des bis- Bansengleuten, ein „big dioner“ mit zehn Ziegen herigen Leiters schließen. Leider bin ich zu wenig ausgerichtet habe, bei welchem den Gästen viel Zeug landwirthschaftlich gebildet, um den Werth aller geschenkt wurde. dieser Pflanzungen beurtheilen zu können, jedenfalls Die Häuptlinge Msomu von Budiman und Etola aber war Herr Conradt ganz entzückt von den von Wuri waren trotz üblicher Vorladung zum Pa= bisherigen Erfolgen seiner Anbauversuche und ganz laver nicht erschienen, obwohl ich selbst ohne Waffen erfüllt von Zukunftsplänen. Er ist der festen Hoff- in ihre Dörfer gegangen war und den wenigen nung, und auch ich glaube, daß es hier, wo Alles Leuten, welche sich von Weitem schen blicken ließen,) so prächtig gedeiht, nicht schwer sein würde, bald durch Dolmetscher hatte zurufen lassen, sie sollten von dem Zwange loszukommen, von den Einge- sich nicht fürchten und zu mir kommen. Da Msomun borenen durch den nothwendigen Einkauf von sich trotzdem nicht stellte, und bewiesen wurde, daß Lebensmitteln abhängig zu sein, und daß hier in er die Handelssperre auf dem Dibombe veranlaßt diesen weiten Grassavannen unter geschickter Leitung und selbst auf dem Wuri durch Ausraubung der riesige Viehherden ohne Kosten gezogen werden sein Gebiet passirenden Kanoes den Handel gehindert können. Wasser ist genügend vorhanden und ein hätte, so war eine Bestrafung nothwendig. Dieselbe paar Schattendächer sind unschwer herzustellen. konnte nach Lage der Sache in nichts Anderem als Was meine bisherige Thätigkeit anbetrifft, so in der Niederlegung der der Familie des ungehor- samen Häuptlings gehörigen Hütten, sowie dem Erlaß Togo. von der Station Bismarckburg. W7 wurde meine Zeit reichlich ausgefüllt durch Führung der vielen Bücher, Abrechnungen mit den Lenten, gines einstweiligen Vicderansiedelungsverbotes be- Ausgabe von Gebenständen aus dem Fiprenhthur stehen. Der Häuptling Eloka von Vonandolo, und dem Bearbeiten meines Marsches Popo — welcher zur Handelssperre ermuntert, aber selbst noch mlbekähu Dazu kamen noch die meteorolo- nicht den Handel gesperrt hatte, kam mit einer Ver= gischen Beobachtungen — der Barograph wurde, da warnung mittelst Palavertrommel davon. er beständig vorging und kein Langsamerstellen half, Nachdem ich dem Führer des „Soden“ den mit Herrn Hille zur Küste geschickt, — Aufnahmen Auftrag gegeben hatte, sich vor dem Dorfe des ge- einiger Wege in der Umgegend, einige Fiebertage züchligten Hänptlings Msomu-Ngale vor Anker zu und Whbichüch auch das Auspacken meiner Sachen legen, begab ich mich in Begleitung des Premier= und Einrichten meiner Wohnung. Vor Allem aber lieutenants Haering und Büchsenmachers Zimmer- nehmen mir hier die vielen Palaver die Zeit weg