dieses Metalls zusammengefaßt beläuft sich auf S 7317. Nur noch 40 Goldgräber befinden sich in der Kolonie, welche nur unter großen Schwierig- leiten sich zu halten vermögen. Die Quelle, aus welcher weit mehr als die Hälfte des Werths der Aunsfuhr bisher geflossen ist, ist mithin dem Versiegen nahe. Nicht minder schlecht sind die Aussichten für Trepang= und Perlmutterfischerei. Die Leßtere hat sich zwar gegen das Vorjahr gehoben, bleibt aber weit hinter den Erträgnissen der Jahre 1888/90 zmück, wie die folgeude Uebersicht zeigt: 1888/80 1889/90 1890/91 1891/92 F 1510 P 1050 8 85 S542. Allein die Kopraerzeugung wächst nicht unbe- beutend: 1888/89 1889/90 1890/91 1891/92 76 Tonnen 43 Tonnen 198 Tonnen 340 Tonnen * 550 K 250 1 333 F 2 084. Die Verwaltung scheint dieser Kultur große Aufmerksamkeit zuzuwenden und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen, indem auf den verschiedenen Regierungsstationen im Ganzen 25 000 Stück Kokos- polmen ausgepflanzt sind. Auch im deutschen Schutzgebiet ist die Kopra- ausfuhr in stetigem Wachsen begriffen. Sie betrug fürs Jahr 1891, für welches statistische Erhebungen vorliegen, 2 478 Tonnen also mehr als das Sieben- sache der Produktion Britisch-Neuguineas. Außerdem sind Produkte landwirthschaftlicher Kultur, welche in Britisch-Neuguinea ganz fehlen, ous dem deutschen Schutzgebiet schon seit Jahren zur Ausfuhr gelangt. Die Produktion von Tabak, welche im Jahre 1891 28 078 Pfund betragen hatte, hat sich fürs Jahr 1892 auf nahezu das Vierfache, nämlich 109 000 Pfund bgehoben. Die Ernte des Jahres 1893 wird auf 180 000 Psund geschätzt. Die mit Baumwolle bepflanzte Fläche ist auf mindestens 400 Hektar anzusprechen und in rascher Zunaohme begriffen. Das Produkt ist von ganz #nbterer Güte und hat besonders hohe Preise erzielt. Es ist daher wohl das Urtheil gerechtfertigt, daß dos deutsche Schußgebiet die englische Nachbarkolonie n Bezug auf wirthschaftliche und kommerzielle Ent- wickelung weit hinter sich läßt. VI. Finanzverhältlnisse. Die Einkünfte der Verwaltung haben im Ganzen +F 4783 sh 16 5 d betragen, wovon allein rund 7* 4429 oder 90 352 Mark aus Zöllen herrührten, sie decken nicht ein Drittel der verauslagten Gelder ( 15.000 . Im deutschen Schutzgebiet haben trotz größerer Emfuhr die Einnahmen der Verwaltung im Etats- jahr 1891/92 (1. April 1891 bis 31. März 1892) sich nur auf 58 063,29 Mark belaufen, wovon auf Zölle nur 20 689,88 Mark entfielen, d. i. nicht 23 einmal ein Viertel des in Britisch-Neuguinea ein- gegangenen Betrags an Zöllen. Aus dieser Vergleichung ergiebt sich augenfällig, daß die Lasten und Abgaben, welche auf dem Handel und den Plantagenbetrieben im deutschen Schutzgebiet ruhen, bei Weitem leichter sind als die in Britisch- Neuguinea zu zahlenden Gefälle. VII. Missionswesen. Für die Missionirung der Kolonie ist das Be- richtsjahr insofern ein besonders bedeutungsvolles gewesen, als zwei Missionsgesellschaften, die wes- leyanische und die anglikanische, in Britisch-Neuguinea ein neues Feld ihrer Thätigkeit eröffnet haben. 1. Die wesleyanische Mission, welche auch im Bismarckarchipel des deutschen Schutgebiets seit Mitte der siebenziger Jahre mit guten Resultaten thätig ist, hat als Wirkungskreis den Inselarchipel östlich des Festlandes von Britisch-Neuguinea zu- gewiesen erhalten. Im Juni 1891 ist das erste Personal einge- troffen und ohne Verzug an die erste Einrichtung herangetreten. Das in der Kolonie thätige Personal besteht aus vier weißen Missionaren und zwei Dutend Lehrern (Südseeinsulaner). Für die Ersteren ist je eine Station auf den Inseln Dobu (Wohnsitz des leitenden Missionars) und Pannaetti gegründet. Lehrer sind außer an jenen beiden Stellen auf den Inseln Moratau (Fergusson), Duan (Normanby), Pannapompon, Misima, Wari und am East Cap (Festland) placirt. Mit der äußeren Einrichtung, insbesondere dem Aufbau der Häuser, ist man schon sehr weit vor- geschritten. Die Aufnahme der Missionare bei den Eingeborenen ist eine freundliche gewesen, und die Erfolge sind so groß, wie sie in der kurzen Zeit unter wilden Eingeborenen nur erreichbar waren. Der leitende Missionar Rev. Bromilow hat ein Volabularium der Dobusprache zusammengestellt. Man beabsichtigt, diese Sprache zur allgemeinen Verkehrssprache zwischen den Angestellten der Mission und den Eingeborenen zu stempeln. 2. Die anglikanische Mission hat ihren Wirkungskreis an der Nordostküste von Neuguinea vom Kap Ducie bis zur deutsch-englischen Grenze. Der Fortgang dieses Missionswerks ist durch den Tod des Rev. Maclaren an Malaria erheblich gestört. Der verbliebene Missionar Rev. King hat in Wedau ein Haus errichtet und erwarlet die An- kunft neuer Gehülfen, um die Mission wieder auf- zunehmen. 3. Die ältesle, d. i. die Londoner Missions- gesellschaft hat sich im Berichtsjahr durch Ein- setzung einer Anzahl von Lehrern und Gründung neuer Stationen ausgedehnt. Für den ästlichen Theil ihres Gebiets ist auf der Insel Kwato eine neue Station eingerichtet und mit zwei Missionaren besett.