— 47 hier an Stangenmaterial*) mangelte, so ist vor allen die Buschbohne zum Anbau gelangt. Kortoffeln sind bisher nur in wenigen Sorten angchaut worden, es ließ sich aber zur Genüge fest- sten, daß gerade ein lohnender Anbau von der rihigen Auswahl der Sorten abhängt. Bedingt tuh eine kurze Wachsthumsperiode, verlangt die K##offel eine reichliche Bewässerung. Eine Be- acbeitung während der Kultur ist nicht nöthig. Man pflanzt die Kartoffel (von September lin Zwischen- rumen] bis Januar) auf schmale Beete, zwischen welche Wasser geleitet werden kann. Auf jedes Beet legt man zwei Reihen Kartoffeln und zwar so dicht an die Ränder, daß die Pflanzen möglichst nahe dem Basser stehen. Zwischen beiden Reihen in der Mitte des Veetes baut man eine Reihe Buschbohnen oder Popfsalat. Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß auch die neisten Gewürzpflanzen hier wie in jedem deutschen Gemüsegarten gedeihen. Leider scheint die Zwiebel eine Ausnahme davon zu machen. Es sind hier schon die verschiedenartigsten Anbauversuche aus Samen mit ihr gemacht worden, aber leiner führte z dem erwünschten Erfolge. Die Zwiebeln, trotzdem Mrislens große Sorten zur Aussaat gelangten, blieben sies sehr klein. Die Pflanzen neigten sehr früh zur Samenbildung. Tuch Sellerie, krotz der reichlichsten Bewässerung, lä#t bezüglich der Knollenbildung zu wünschen übrig. Di Pflanzen gehen sehr ins Kraut und bilden früh Semen. Bei einer Bepflanzung sämmtlicher Gemüse- sorien, mit Ausnahme der Kartoffeln, muß man buptschlich sein Augenmerk darauf richten, daß die Iere genügend beschattet werden, da andernfalls die lagmude Sonne die kleinen Pflänzchen verbrennt. In diesem Jahre sollen Aupflanzversuche mit kxr zahmen Kastanie und einer Akazienart (Acacia malissima) gemacht werden, die in Transvaal sehr ##t gedeiht, und deren Rinde als Gerbstoff theuer bezahit wird. der Garten steht unter Aufsicht des Unteroffiziers Vvohr, der im Zivilverhältniß Gärtner ist. Ihm beingeben sind bei Bedarf 2 bis 3 Mam der Truppe. Ueber das südliche Damaraland b# Dr. Karl Dove einige interessante Mittheilungen md#en Vorsigzenden der Gesellschaft für Erdkunde ge- lugen lassen. Wir entnehmen daraus das Folgende: .Es ist bekannt, daß es hier eine Reihe von wormen Quellen giebt, welche in einer von Süden nach Norden streichenden Zone liegen, und von denen ich einige der bekannteren gemessen habe. Die Tem- beralur der heißesten Wasserbecken in den einzelnen Dn#en betrug an der Ausflußstelle des Wassers aus )Jegzt ist Arundo d t ein starkwüchsiges Schilf, besen - * —*— - zu Schau#- Zre angepflanzt worden. dem Boden in Rehoboth 52,5°, in Windhoek 77,5° und in Otyikango-katiti (Klein-Barmen) 68°. Das Klima der im Innern gelegenen Strecken ist nirgends das einer Wüste, und nur an wenigen Stellen, außer in der Nähe der Küste, darf man von demjenigen einer Wüstensteppe sprechen. Als wichtigstes Ergebniß meiner Temperaturmessungen habe ich eine Bestätigung der Ansicht des Freiherrn v. Danckelman erhalten, daß nämlich der Schutz der Thermometer bisher durchaus nicht genügte, um die Einwirkung der furchtbaren Strahlung auszuschließen. Nach meiner sesten Ueberzeugung sind die wenigen aus diesem Lande bisher bekannten Temperaturmittel zu hoch. Sind auch die Mittel dieses Sommers abnorm geriug (wegen der außergewöhnlich reich- lichen Niederschläge), so bestätigen sie doch die hier ausgesprochene Ansicht. Interessant ist, daß hier wie im Innern des Kaplandes eine Differenz zwischen dem Mittel aus 1. (7# + 21-+ 2 9#) und dem (höheren) Mittel aus 1 (Max. + Min.) bestand, welche 1,0° betrug. Die Regenmessungen, welche bisher im Lande angestellt worden sind, habe ich in möglichst voll- ständigen Reihen zu sammeln gesucht. Außerdem ist es mir gelungen, den schon beobachtenden Stellen fünf neue hinzuzufügen, nämlich Otyimbingwe, Olu- konda, Waterberg (Otyosondyupa), Heusis und eine Station am Schafsfluß. Diesen soll späterhin noch Keetmanshoop im südlichen Namaqualand hinzugefügt werden. Es lag mir bei dieser Anordnung haupt- sächlich daran, eine nordsüdliche und eine möglichst vollständige westöstliche Reihe von Stationen zu er- halten, um den Einfluß der Breite und der Ent- fernung von der Küste auf die Niederschläge feststellen zu können. Die diesjährige Regenzeit bot Gelegenheit zu mannigfachen sehr interessanten Beobachtungen. Die Niederschlagsmenge war abnorm hoch, die Bewölkung im südlichen Damaraland entsprach zwei Monate hindurch derjenigen eines nordeuropäischen Regen- himmels. Die Niederschlagsmenge des Januar betrug in der Nähe der höheren Gebirge (in Windhoek und am Schafsfluß) über 30 cm und war selbst in den trockneren westlichen Gegenden sehr bedeutend (Tsaobis Januar 6,5 cm, Februar 12,8 cm). War die Regen- zeit 1892/93 auch nicht geeignet, um Schlüsse auf die mittlere Regenvertheilung irgendwie zuzulassen, so konnte ich die Ergebnisse der damals angestellten Beobachtungen gut benutzen, um mir ein Urtheil über den Gang der Niederschlagszeiten in den ver- schiedenen Gegenden zu bilden. Auch habe ich mir aus älteren Beobachtungen über die wahrscheinlichen mittleren Regenmengen in unserer Gegend durch Vergleich ein Bild machen können, welches einiger- maßen zutreffen dürfte. Von besonderer Wichtigkeit erscheint mir die Thatsache, daß die Regenmenge