Anlage. Zur Herleitung der geographischen Länge von Benia om mittleren Sanga sind mir drei Fascikel Originalbeobachtungen übergeben worden. Die Veobachtungen sind in der Zeit vom 4. Jannar ki 14. März 1892 von Herrn de Brazza aus- geführt worden. Zwei Beobachtungsreihen bestehen aus Mondkulminationen, die dritte aus Mondhöhen. Di eine Reihe der Mondkulminationen ist von vorn- terein von der Bearbeitung auszuschließen, da sie b# Vermerk „observations douteuses“ trägt. Eine Pnauere Durchsicht der Beobachtungen ergab, daß de beobachteten Mondkulminationen sich nicht kurzer Hand reduziren lassen. Nördlich und südlich von ker Station war je ein Signal errichtet worden, des als Mire diente. Das Azimuth dieser Miren mabhängig von der Beobachtung der Mond- wulminationen bestimmt. Bei der Beobachtung des Vodes wurden nicht unmittelbare Beobachtungen zu Ermittlung des Azimuthes des Instrumentes mngesiellt, sondern dieses Azimuth immer auf die Miren bezogen. Direlte Bestimmungen der Kolli- nation des Instrumentes scheinen zu fehlen. Die Herleitung einer sicheren Länge aus diesen Mond- keobachtungen hätte vorher eine eingehende Diskussion köunietenmne der Miren erfordert. Hierzu lm noch, doß über die Konstruktion des zu den ierbochlunge benußten Gambeyschen Universal- instrumentes und über die Art der Ablesung der NMideaus nähere Angoben nicht zu erhalten waren. Eine Bearbeitung dieser Beobachtungen würde auf Schwierigkeiten gestoßen sein, deren Ueberwindung zum mindesten einen erheblichen Zeitaufwand erfordert chätte, so daß auch von dieser zweiten, als gut be- zeichneten Serie von Mondkulminationen abgesehen werden mußte. Die dritte Beobachtungsreihe betrifft Wondhöhen, essen in Verbindung mit Jupiterhöhen. Die Methode der Mondhöhen ist für niebere Breiten zur Bestimmung der Länge eine sehr zu empfehlende. hg# Verhältnisse bei den hier in Frage kommenden Beobachtungen sind noch besonders günslige.= Mond und Jupiter hatten einen gegenseitigen Abstand von nur wenigen Graden; ihre Durchgangszeiten durch das nämliche Almukantarat waren im ungünstigsten Falle nur um 2½ 34" von einander verschieden. Es war daher möglich, Mond und Jupiter unmittelbar hintereinander bei unveränderter Einstellung des Instrumentes in Höhe zu beobachten, indem nur kleine Drehungen im Azimuth auszuführen waren. Die Instrumentalfehler und etwaige kleine Fehler in der gemessenen Höhe üben nur sehr geringen Einfluß aus. Eine Kenntniß des Uhrganges ist nicht er- forderlich, da die Zwischenzeit als verschwindend angesehen werden kann und jeder Beobachtungssaß ein unabhängiges Resultat liefert. Die Kleinheit der Zwischenzeit läßt es auch als sehr wahrscheinlich erscheinen, daß zwischen der Beobachtung von Mond und Jupiter keine Veränderungen in der Aufstellung des Instrumentes stattgesunden haben; ein ziffern- mäßiger Nachweis ist in dieser Hinsicht nicht zu führen, da in jeder Fernrohrlage das Nivean nur einmal abgelesen worden ist, häufig sogar nur das eine Ende der Blase. Da über die Art der Niveau- ablesung nichts bekannt ist, auch Zweisel über den anzuwendenden Werth eines Niveautheils bestehen, habe ich die Niveauablesungen nicht berücksichtigt. Die einzelnen Kreisablesungen können dadurch eiwa auf 57“ unsicher werden; diese Größe kommt bei dem differentiellen Charakter der Beobachtungen nicht in Betracht; die einzelnen Resultate werden dadurch noch nicht um 0/.1 geändert. Das Fadenkreuz enthielt 7 vertikale und 7 horizon- tale Fäden; Mond und Jupiter wurden an den beiden äusiersten und dem mittelsten Horizontalfaden beobachtet. Zur Rechnung wurde das Mittel aus diesen drei Durchgangszeiten verwendet, nachdem die Zahlen auf etwaige grobe Schreibfehler geprüft worden waren. Von Jupiter wurden Bisektionen beobachtet; Beobachtungen der einzelnen Nänder sind versucht worden, haben sich aber wahrscheinlich wegen der Kürze der Zwischenzeit als unpraktisch erwiesen. Dle allerersten Beobachtungen habe ich von der