Im Allgemeinen kann man sagen, daß die Lungenkrankheit bei dem Truppenvieh sich mehr dem Ende nähert. Es sind auf den verschiedenen Stationen umge- kommen: 1. Eros (Schlachtochsen) 203 2. Goreangab (Zugochsen) 176 3. Aredareigas (Zugochsen) 88 4. Anukeigas (Kühe) 134 5. Ongeama (Kühe) 90 I Das übrig gebliebene Rindvieh, und zwar 296 Zugochsen und 287 Kühe und Kälber, ist nach landläufigem Ausdruck „durch die Lungenseuche“ und gegen weitere Ansteckungen, wie schon oben er- wähnt, gefeit. Auffallend ist die beträchtliche Anzahl gefallener Schlachtochsen. Es fielen von 360 Ochsen 203, Stück. Dieselben wurden nicht geimpft, weil das meist junge Vieh dermaßen wild war, daß zu be- fürchten stand, daß bei dem Einjangen der Ochse dieselben in großer Anzahl fortlaufen und bei dem nur zwei Stunden entsernten Vieh der Hereros die Seuche dorthin verschleppen würden Bis jeßt ist unter dem Hererovieh noch kein Fall der Lungen- seuche vorgekommen, auch sind die beiden deutschen Stück Rindvieh, die auf dem Platze Gamams, allein isolirt sind, bis jeßt gesund. Absicht der Truppe war, das auf Eros statio- nirte Rindvieh ungesäumt abzuschlachten, was bei der starken Truppe nur kurze Zeit in Anspruch genommen hätte, wenn nicht der größte Theil der Maunschaft in den letzten Monaten von Windhoek abwesend gewesen wäre. Von den auf Aredareigas stationirten Zugochsen ist ebenfalls ein großer Prozentsatz gestorben. Die- selben waren am 29. November v. Is. in Wind- hoek von einer siebenwöchentlichen Tour nach der Bay eingetrossen und sind berelts auf dem Wege dorthin angesteckt worden. Die Krankheit war in 192 den sieben Wochen bereits derartig vorgeschritten, daß nur wenig Ochsen mit Hülfe der Lymphe ge- rettet werden konnten. Es ist Aredareigas zur Zeit noch der einzige Posten, wo Ochsen infolge der Lungenseuche krepiren. Bei sorgfältigerer Herstellung der Lymphe, sowie beim Besihz geeigneterer Instrumente') zum Impfen würde es voraussichtlich glücken, mehr Vieh vom Tode zu errekten. Zunächst ist aus Kapstadt ein vom bakteriologischen Institut in Grahamskown= zubereiteter Virus zur Impfung von Nindvieh bestellt worden, welcher seitens der Kapregierung als bisher bestes Schutzmittel gegen die Lungenkrankheit des südafrikanischen Rindviehs empfohlen wird. Das Beschaffen billigen Schlachtviehs ist jetzt für die Truppc eine schwierige Aufgabe, da unser Schlachtochsen-Bestand sein Ende erreicht hat. Waren früher die Preise der Händler zu hohe, so war die Truppe im stande, dieselben abzuweisen, ohne in Noth zu gerathen. Trot der augenblicklich un- günstigen Verhältnisse ist es gelungen, mit den Händ- lern Voigts aus Okahandya und Schmerenbeck aus Windhoek Lieferungsverträge für die Truppe unter günstigen Bedingungen abzuschließen. Da es der Seuche wegen nicht vortheilhaft ist, große Be- stände, wie dies früher geschah, aufzukaufen, lag es im Interesse der Truppe, Händler zu finden, die größere Vorräthe an Rindvieh besitzen, und die sich zu monatlichen bezw. täglichen Ochsenlieferungen verpflichten. Der Händler Voigts erklärte sich bereit, alle 14 Tage eine bestimmte Anzahl Ochsen zu liefern, während der Händler Schmerenbeck die tägliche Lieferung übernommen hat. Als Preis wurde für 8 Pfund ausgeschlachtetes Gewicht 1 M. angesetzt und für Eintrocknen des Fleisches nach dem Schlachten noch 32 Pfund in Abzug gebracht. *) Solche Instrumente sind der Truppe inzwischen Übersandt worden. "1 ppe inzwisch Uebevslcht über die im deutschen Schutzgebiete von Lüdwestafrika anfässigen Deutschen und Fremden. Januar 1894. a) Nach Staatsangehörigkeit und Stand oder Gewerbe. Stand oder Gewerbe " s s EEEESEE Staobrsssszl28sts angehörigleit 3E□EEE ESEZSEE EIEHEEEIEBLIIIEHEEIEEIIEEIIIIIFEE ——— HIELIEBEEEBIIIE—BEEBIEIEIÒOGOIIuIBUMMUGCSIEEIEHBIILIIE l2ls- 8 — 8S S 8 — HEEIIIDBE l SF SésSSSOPSESKSS EGEESEFSAêEFED.BE Z l Deutsche 614 347 35 L L 1 22 3 18 7 s 212 104 Englinder70 AJLNNSN„2LI6 olländer 7— 1 SG--’N +—— 5 chweden 211½—— 3JI — — 2 —— — 1 11 Norweger 4———2— 1– 1 Finnen 13— 15 +——-EC 51 — —— — 2 Belgier 1 — S 1. H. Schweizer 656 — 1 * 1— 4 Buren aus Transval 241 — 656 44 — — 9 — 1 — 111 — 121 s