— 289 Rrankenbaus in Ramerun. Das während der Unruhen beschädigte Kranken- haus zu Kamerun ist am 21. Februar wieder eröffnet worden. Togv. Sollunion zwischen dem deutschen Schutzgebiete Cogo und der britischen Goldküstenkolonie. Das im amtlichen Theil abgedruckte Abkommen mit Großbritannien über eine Zollunion zwischen dem deutschen Schutzgebiete Togo und dem ästlich vom Volta belegenen Theile der britischen Goldküsten- kolonie ist abgeschlossen worden, da es sich beiderseitig als nothwendig herausgestellt hat, die ungeachtet der politischen Selbständigkeit wirthschaftlich zusammen- gehörigen Gebiete unter die Herrschaft desselben Zoll- tarifs zu bringen. Es ist zu hoffen, daß die höhere Besteuerung der Spirituosen, des Pulvers und der Gewehre die beiden Regierungen obliegende zivili- satorische Thätigkeit in jenem Theile Afrikas fördern wird. Der Wegfall des Salzzolles wird dem Handel zu statten kommen. Die Erhöhung des Tabokzolles und die Einführung einer kleinen Abgabe vom Werth bei einigen wenigen Waaren sollen dagegen der Kolonialverwaltung neue Mittel zuführen, um die begonnenen und allseitig als die wichtigsten Miltel zur Stärkung des Handelsverkehrs dienenden Wege- bauten mit größerem Nachdruck weiterzuführen. Besuch des Generals Dodds. General Dodds, der bisherige Kommandeur der französischen Truppen in Dahome, hat vor seiner Nückkehr nach Europa dem Kaiierlichen Landes- hauptmann v. Puttkamer zu Sebbe einen Besuch in Begleitung des französischen Residenten von Grand Popo abgestattet und mit ihm die Angelegenheiten der beiden Nachbarkolonien eingehend erörtert. Deutsch-Südwelkafrika. Susammentreß#en des Majors v. Francois mit Major Leutwein. Nach eben eingetrosfenen Berichten des Majors v. Frangois hat Hendrik Witboi in einem Briefe an ihn um Frieden gebeten. Er hat später den Brief allerdings abgeleugnet, aber die Aussage des Unterkapitäns Adam Lambert in Bethanien, dem Witboi selbst erzählt hat, daß er um Frieden gebeten, bestätigt die Echtheit des Brieses. In Berseba hat der Major v. François den Major Leutwein gelroffen und sich mit ihm über das weitere Vorgehen verständigt. Nach Angra Pequena, Bethanien, Gubub-Aus, Keetmanshoop, Rietfontein, Warmbad, Gibeon und Uhabis sind Militärposten gelegt worden. Von Bethanien, wo er Anfang April war, ist Major v. Frangois nach Uhabis gezogen und dort am 19. April eingetroffen. Von da ist er am 23. nach Warmbad gegangen. Die Heran- führung des Proviants für die Truppe wird von Bethanien und Keetmanshoop erfolgen. Rus dem Brreiche der Missionen und der Antisklaverei-Bewegung. Thätigkeit des Frauenvereins für Krankenpflege in den Rolonien. Schwester Margarethe in Kamerun wird auf Anrathen des Arztes die Heimreise nach Deutschland antreten. Zu ihrem Ersatz ist Schwester Marie Bauschlicher aus Baden am 10. Mai von Ham- burg abgereist. Eine weitere Pflegeschwester, Wilhel- mine Hagißt, ist am 18. März in Kamerun ein- getroffen. — Die Schwester Emma Kubanke zu Beliao in Kaiser Wilhelmsland, welche viel vom Fieber zu leiden gehabt hat, ist auf der Heimreise begriffen. « In Tanga ist auf einer zu wissenschaftlichen Zwecken unternommenen Reise das Vorstandsmitglied der Berliner Gesellschaft für evangelische Mission in Ostafrika, Dr. A. W. Schleicher, gestorben. Der Verstorbene hat sich durch afrikanische Sprach- forschungen, unter denen „Afrikanische Petrefakten“ und „Grammatik der Somali-Sprache“ hervor- zuheben sind, hervorgethan. Am 4. Februar d. Is. ist auf der Station der norddeutschen Mission Amedschovhe im Togogebiete der seit einem halben Jahre dort thätige Missionar D. Bavendamm am Gallenfieber verstorben. Die unter Mitwirkung der Herren Superintendent Merensky und D. Grundemann herausgegebene Zeitschrift „Afrika“ bringt in ihrer Mainummer einen Aussatz des Regicrungsraths Dr. Jacobi über „Mission und Kolonisation“, welcher geeignet ist, dem großen Publikum einen richtigen Einblick in die civilisatorische Bedentung der Missionsbestrebungen zu gewähren. Nach einem Hinweis auf den Einfluß der Mission auf die Einschränkung des Sklaven- unwesens und die Förderung der Sprachkunde sährt der Verfasser fort: In ganz unmittelbarer Weise aber fördert die Mission die Kolonisation durch die aus der ganzen Art des Missionsbetriebes sich von selbst ergebende Thätigkeit der Missionare als wirthschaftlicher Pio- niere. Jede Missionsstation ist ein Centrum für die wirthschaftliche Erforschung und Erschließung des in Angriff genommenen Landes. Da der Missionar von vornherein auf längere Zeit auf der Station