Waaren, die von da nach Mozambique gehen und kommen, tragen daher den vollen Zoll im anderen Gebiete. Justiäverwaltung in Dabomey. Durch ein Dekret vom 26. Juli d. Is. hat die fran- zösische Regierung die Justizverwaltung der Kolonie Dahomey et Dépendances nnabhängig von Guinea francaise erklärt. Es werden in Porto Növo und Quidah zwei Friedensrichter ernannt und besteht ebenso wie das sonstige Gerichtspersonal aus Beamten des Gouvernements. Sie entscheiden über alle Streite bis zum Betrage von 100 Fr. endgültig, über alle anderen Sachen in erster Instanz. In zweiter In- stanz ist ein Appellhof zuständig, den der Gouverneur mit einigen Beisihern bildet. Die letztere Behörde entscheidet auch in allen Strafsachen. Maßgebend für die Rechtsprechung ist die in der Kolonie Senegal geltende Gesetzgebung. Die eingeborene Gerichtsorganisation bleibt be- stehen, doch können die Eingeborenen in jeder An- gelegenheit die französischen Gerichte aurusen. Eisenbahnkonzession in Loanda. Die portugiesische Regierung hat dem Civil= ingenieur Angelo de Sarrea Prado eine Kon- zession für den Bau einer schmalspurigen Bahn von einem geeigneten Punkte des linken Kongoufers nach Matamba am Cuango ertheilt. Der Konzessionär muß innerhalb 20 Monaten eine Gesellschaft mit dem Sißtz in Lissabon gründen und 6 Monate nach ihrer Konstituirung eine Bürgschaft von 10 Contos de Reis hinterlegen. Die Bahn soll in drei Haupt- abschnitle Madimba, Macuma —Njumba und Finde Matamba zerfallen, von denen der erstc drei Jahre nach Beginn der Arbeiten, die anderen in den fol- genden sechs Jahren zu eröffnen sind. Die Gesell- schaft erhält weder Unterstützung noch Zinsgarantie vom Staate, sondern nur Ländereien und Zollfreiheit für das erforderliche Malerial. Nach 99 Jahren fällt die Bahn ohne Entschädigung dem Staate zu. Rompagnie von Mossamedes. Die portugiesische Regierung hat dem Dr. Jose Pereira do Massimonto eine Konzession für Kolonisirung des südlichen Theiles von Angola er- theilt. Zur Ausbentung des 23 Millionen Hektar großen Gesellschaftsgebietes ist eine Kompagnic mit einem Nominalkapital von 13 750 000 Fr. gebildet worden. Das Geld soll durch Aktien zu 25 Fr. aufgebracht werden und man gedenkt dabei den englischen und französischen Geldmarkt aufszusuchen. Wie weit sich die Hoffnungen der Gründer des Unternehmens erfüllen, dürste abzuwarten sein. 434 — Verschiedene Wikkheilungen. Ueber die wichtigsten Krankheiten des Raffeebaumes und die Mittel dagegen. Von Dr. O. Warburg. Der Kaffeebaum gehört unstreitig neben dem Zuckerrohr und dem Kakgobaum zu denjenigen tro- pischen Kulturpflanzen, bie am meisten ernst auf- tretenden parasitischen Krankheiten ausgesetzt sind. Die Geschichte der Kaffeekultur ist reich an traurigen Erfahrungen, wo die Pflanzer ganzer Distrikte und Länder nicht nur um einen erheblichen Bruchtheil der Ernte geschädigt worden sind, sondern buchstäblich ruinirt wurden; eine Insel wie Ceylon, die früher eine führende Rolle in der Kaffeeproduktion der Welt einnahm, hat die Kaffeekultur zum bei weitem größten Theile ausgeben müssen, und ein für den Kaffeebau so typisches Land wie Java ringt hart um die Aufrechterhaltung dieser für die holländische Herrschaft daselbst eine Existenzfrage bildenden Kultur. Während für die Zuckerkultur aus privater Initiative heraus mehrere wissenschaftliche Stationen auf Java gegründet worden sind, in denen Chemiker im Verein mit Biologen dem Ziele nachzustreben haben, die Ursachen der Krankheiten aufzudecken und die geeigneten Mittel gegen dieselben ausfindig zu machen, ist in Bezug auf die Kaffeekultur relativ wenig geschehen; wohl sind einige Botaniker für wenige Jahre nach Ceylon entsandt, und von den Kolonialregierungen Kommissionen eingesetzt, auch sind am Buitenzorger Garten Versuche angestellt, aber erst ganz neuerdings ist der Leiter dieser Unter- suchungen in den Stand gesetzt, sich dauernd diesen enorm wichtigen Fragen widmen zu können. Die Folge davon ist, daß unsere Kenntniß über die verschiedenen Krankheiten des Kaffeebaumes und deren Abwehr noch eine sehr lückenhafte ist. Da nun aber auch Deutschland jetzt beginnt, durch seine Kolonien in die Reihe der lasfeebauenden Staaten einzutreten, und zweifellos auch dort die keiner Gegend der Welt erspart bleibenden Krankheiten, soweil sie noch nicht vorhanden, sich früher oder später zeigen werden, so dürfte es von allgemeinerem Interesse sein, hier eine kurze Zusammenstellung zu finden von den wichtigeren augenblicklich bekannten Krankheiten pflanzlicher oder thierischer Natur. Da die einschlägige Lilteratur sich zum Theil in kolonialen kaum hier aufzutreibenden Lokaljournalen der Pflanzer 2c. zerstreut findet, so dürste dem Verfasser vielleicht manches entgangen sein, was, wenn von Wichtigkeit, späler nachgetragen werden kann. A. Pflanzliche Parasiten. 1. Der Kaffee = Blattpilz, Hemilein vastatrix, Berk. u. Br., ist unter den Krank- heiten des Kaffeebaumes bei weitem die gefährlichsile; denn dieser Pilz ist es im Besonderen, der die einst so blühende Kaffeekultur auf Ceylon fast vernichtet