—. 439 — schwächten Wurzeln vorziehen und leichter ganz zu vernichten vermögen. 11. Engerlinge. Melolontha und verwandte Gattungen z. B. Leucopholis tc. Es sind dies Verwandte unseres Maikäfers, wovon es in den Tropen eine große Menge Arten giebt, deren Larven häufig ungemeinen Schaden in den Kaffeepflanzungen anrichten. Die durch sie hervor- gerufene Krankheit wird in englischen Kolonien meist als grub-pest bezeichnct; allein von Ceylon werden · sechs Melolontha-Arten und im Ganzen 15 bis 20 Arten der Verwandtschaft angeführt. Nach der Farbe unterscheiden die Pflanzer meist weiße und graue Engerlinge, jedoch sind auch die Größenverhältnisse der Larven wie auch der entwickelten Käser sehr verschieden, und letztere sind ½ bis 1½ mal so groß wie unsere Maikäfer, von ähnlicher Form, und meist bräunlicher oder kupferfarbiger Färbung und häufig gestreift oder gefleckt. Besonders in humus- reichem, nicht allzu bündigem leichten Lehmboden treten die Engerlinge massenhaft auf; die eben aus den Eiern ausschlüpfenden Larven leben längere Zeit von zersetzten Pflanzentheilen, erst später greifen sie die Wurzeln der lebenden Bäume an. Je weniger todtes Holz sie finden, um so mehr wenden sie sich den lebenden Wurzeln zu. Hierdurch werden die Blätter gelb und allmählich sterben erst die sekun- dären, dann die primären Zweige ab, namentlich wenn das Wetter trocken ist; erst nach 3 bis 4 Jahren erholen sich solche Pflanzen, wenn man nicht recht- zeitig gegen die Engerlinge zu Felde zieht. Während der Maikäser bei uns 3 Jahre als Engerling zu- bringt, ist die Enkwickelung der kropischen Verwandten lürzer, einige kleinere Arten leben nur 10 Monate als Engerling, andere entwickeln sich in einem Jahre, eine Art, die 1½ mal größer ist als unser Mai- käfer, braucht aber gleichfalls etwa 3 Jahre zur Entwickelung. Man vernichtet entweder die Engerlinge oder die Käser; dem Puppenstadium ist schwer beizukommen, da die Thiere zu dieser Zeit tief in der Erde ein- gegraben sind. Das Ausgraben der Engerlinge ist zwar eine mühsame Arbeit, aber das einzig wirklich sichere Mittel; während einige Kulis nur vier Bäume pro Tag säubern können, bringen es andere auf 70 Bäume. Man schüttet beim Graben die Erde zu 6 bis 9 Zoll hohen Wällen auf, und durchwühlt letztere mit lanzetlförmigen Holzstäbchen; die Enger- linge wirft man in kleine Körbe und tödtet sie nachher durch heißes Wasser. Man muß das Um- graben, wobei natürlich der Wurzeln wegen scharfe Instrumente zu vermeiden sind, so oft wiederholen, als noch Engerlinge in Menge vorhanden sind. Man hak versucht, durch Kalkdüngung die Thierc zu tödten, was aber mißlang. Dünger in Löcher eingegraben lockt die Engerlinge an, und so kann man sie massenhaft fangen; auch überstehen die Bäume bei guter Düngung besser dem durch die Engerlinge angerichteten Schaden. Pariser Grün tödtet zwar die Engerlinge, jedoch ziehen sie sich meist vorher zurück; es wird empfohlen, dem Dünger etwas Pariser Grün zuzusetzen; auch Karbolsäurepulver, auf den Boden gestreut, vertreibt die Engerlinge ganz oder treibt sie wenigstens in größere Tiefen hinein. Verbrennen von Gras da- gegen hat sich als nußlos erwiesen. Viele Engerlinge werden von Wildschweinen, Spinnen, Eidechsen, Vögeln 2c. getödtet, namentlich ist es gut, Hühner in die Pflanzung zu treiben. — Ferner werden eine Unmasse Engerlinge von zwei Pilzen getödtet, von denen der einc als ein weißes Mveelgeflecht das Thier umzieht, während der andere, Cordiceps Barnesii, von dem Kopfe des Enger- lings aus zu einem langen keulig verdickten Stiele auswächst. Die Käser fängt man am besten, wenn sie schwärmen. Nach ihrem abendlichen Fluge fallen sie mit Vorliebe auf großblättrige oder harzige oder wohlduftende Pflanzen nieder, besonders auf allein- stehende oder die Wege begrenzende Bäume. Namentlich die Bäume von Cinchona succi- rubra, die man häufig in den Kaffeepflanzungen an den Wegen siehen hat, werden bevorzugt, auch Rosen rc. Uebrigens soll es genügen, an den Wegen 5 Fuß hohe Stangen aufzustellen, an denen oben Bündel von Allang-Allang-Gras angebunden sind. Man läßt diese Bäume von den Kulis schütteln und setzt Preise für das Sammeln aus. — Auch während des Tages kann man sie suchen lassen, sie sitzen dann entweder an der Unterseite der Blätter oder namentlich die trächtigen etwas unter der Erdoberfläche. Auch den Käfern wird übrigens von Vögeln und Fledermäusen sehr nachgestellt, jedoch in ge- ringerem Maße als den Engerlingen. Es verhält sich übrigens auch in den Tropen so wie bei uns, daß auf maikäserreiche Jahre wieder solche folgen, in denen sie selten sind; nur daß sich daselbst öfters mehrere solcher Jahre, in denen sie häufig sind, an- einanderschließen, was eine Folge der meist nur ein- jährigen Entwickelungszeit ist, während bei uns ja nur jedes 3. oder 4. Jahr als Maikäferjahr gilt. 12. Rosenkäser. Arten der Gattung Cetonia. Diese meist schön gesärbten, den Maikäfern an Größe nachstehenden, aber an relativer Breite über- treffenden Käfer treten in Ceylon zuweilen ganz massenhaft auf und verursachen viel Schaden. Die graue, mit einem röthlichen Haaranflug bedeckte Larve sieht dem Engerling sehr ähnlich, aber der Kopf ist kleiner und die sechs Beine sind kürzer; auch sie nährt sich von den Wurzeln des Kaffee- baumes; ferner ist auch der Käfer dadurch schädlich, daß er die Blüthen des Kaffees aufressen soll. Da es ein am Tage fliegender Käfer ist, so wird als bestes Mittel empfohlen, durch Knaben auf den Wegen der Plautagen mit Tüchern oder Säcken die