fliegenden Käfer niederzuschlagen und dann zu fangen; beim Aufgraben der Erde tödtet man die Larven dieses Käfers zugleich mit den echten Engerlingen. Bei Behandlung von Kaffeeanlagen in Missions- gärten 2c. oder in grosßen Plantagen muß selbst- verständlich die größte Aufmerksamkeit auf etwaige Spuren von Schädlingen gewendet werden. Selbst der Kaffeebohrer Xylotrichus quadripes läßt sich bei genügender Sorgfalt, namentlich in den kleinen Be- ständen der Missionsgärten, durch Absuchen der Käfer sowie durch stärkere Beschaktung der Bäume vertilgen. Aber nur, wenn alle Betheiligten sich mit Eifer dieser im allgemeinen Interesse drin- gend nothwendigen Aufgabe zuwenden, kann die weitere Verbreitung, und damit eine größere Kalamität abgewendet werden. ——————————— Titterarische Besprechungen. Reinhard: Ein arabischer Dialekt, gesprochen in Omöän und Sansibar, nach praktischen Gesichts- punkten für das Seminar für orientalische Sprachen in Verlin bearbeitet. Lehrbücher des Seminars für orientalische Sprachen Band XIII. Stuttgart und Berlin, W. Spemann. 1894. XXVI und 428 S. 87, Von den Dialekten des weiten arabischen Sprach- gebietes haben bisher schon die meisten, bald vom wissenschaftlichen, bald vom praktischen Gesichtspunkt ihre Darstellung gefunden, wenn auch in erschöpfen- der Weise erst die Dialekte der am meisten zivilisirten arabischen Länder, Aegypten und Algier, behandelt worden sind. Am wenigsten bekannt geblieben sind bisher die Dialekle der Heimath der Sprache, des eigentlichen Arabiens. Und gerade von diesen letzteren ist es einer, der durch die Ereignisse der letzten 10 Jahre für uns Deutsche eine besondere Bedeutung gewonnen hat. In dem nunmehr deutschen Ostafrika sitzen seit länger denn 1000 Jahren arabische Einwanderer, die infolge der großen religiös-nationalen Bewegung des Islam ihre Heimath im östlichen Theile der Halbinsel, das Hinterland von Maskat, verließen und die bis dahin so gut wie unbekannte Ostküste von Afrika kolonisirten. Nie und nirgends haben Araber ihre Sprache ausgegeben, und so ist auch in Ostafrika der noch gegenwärtig gesprochene Dialekt der seiner Heimath von Omän geblieben; durch den beständigen Zufluß neuer Einwanderer, die in dem gelobten Afrika ihr Glück machen wollen, um dann in ihre arme aber gesündere Heimath zurückzukehren, bleibt er vor Entartungen geschützt. Obwohl nun zwar die Europäer mit den Arabern in Ostafrika schon seit Jahrhunderten bekannt sind, und zumal seit der Loslösung Sansibars von Maskat 440 die Beziehungen sich immer enger gestaltet haben, so hatte sich doch bisher kein Mensch ernstlich um die Sprache der Araber von Ostafrika bekümmert, bis das Bedürfniß nach ihrer Kenntniß plößlich für uns Deutsche akut wurde. Der Verfasser des vorliegenden Werkes, ein Zögling des orientalischen Seminars, der längere Zeit den Posten eines Dragomans in Sansibar bekleidet hat, war von jeher durchdrungen von der Wichtigkeit der philologischen Erforschung des ostafrikanischen Dialekts. Während seines mehrjährigen Aufenthalts hat er sich daher bemüht, diese Aufgabe in möglichst erschöpfender Weise zu lösen. Und er hat sie mit wirklichem Ersolge gelöst. Sein Buch enthält auf 253 Seiten eine durch eine überreiche Fülle von Beispielen illustrirte Darstellung der Formenlehre, auf Seite 261 bis 296 „syntaktische Bemerkungen“, auf Seite 297 bis 418 eine große Anzahl Texte, Erzählungen aller Art, Sprüchwörter und Kriegs- lieder. Manche Aufstellungen des Verfassers, besonders Ertlärungen sprachlicher Formen, werden allerdings auf Kritik bei anderen Sprachforschern stoßen. Der Hauptwerth seiner Arbeit beruht darin, daß sie ein aus dem Leben geschöpftes Material von außer- ordentlicher Reichhaltigkeit und wohl gleicher Zuver- lässigkeit bietet. Einzelne auch von ihm erkannte Mängel wird man dem Verfasser gern zugute halten, wenn man die nicht gewöhnlichen Schwierigkeiten berücksichtigt, unter denen er arbeiten mußte. Hält es in den Tropen schon schwer genug, die nöthige Energie für solche Arbeiten sich Jahre lang zu be- wahren, so kam in diesem Falle hinzu, daß die Arbeitszeit des Verfassers in die Periode der kriege- rischen Ereiguisse (1888/89) fiel, wo seine Leistungs- fähigkeit durch die amtliche Thätigkeit in hohem Maße in Anspruch genommen wurde, und während deren es ganz besonders schwer wurde, Araber zum Eintritt in den Dienst von Deutschen, sei es auch nur als Sprachlehrer, zu veranlassen, eine Schwierig- keit, die auch unter ruhigen Verhältnissen in weniger zivilisirten arabischen Ländern schon groß genug zu sein pflegt. Hoffentlich trägt das Werk dazu bei, dem Studium des Arabischen bei uns mehr Interesse als bisher zuzuwenden. Zwar haben wir kein eigentlich arabi- sches Land unter unseren Kolonien, wie beispielsweise die Franzosen Algier, denn in Ostafrila machen die Araber der Zahl nach immerhin nur einen geringen Theil der Bevölkerung aus, und in den anderen Kolonien giebt es Gott sei Dank gar keine Araber. In politischer Beziehung aber bilden sie in Ostafrika zweifelsohne den wichtigsten Faklor und ihr Einfluß auch in kultureller Hinsicht ist längst bekannt. Ihre Sprache hat als die der ehemals herrschenden Klasse und vermöge ihrer beispiellosen Expansionsfähigkeit durch ganz Ostafrika zumal als Schriftsprache sich eine ähnliche Bedeutung errungen wie das Lateinische im Mittelalter. Bekanntlich ist auch die neben ihr