dritten bis zum siebenten Jahre erweist sie sich zu- nehmend ertragsähig, muß jedoch durch Beschneiden niedrig gehalten werden. Vom siebenten Jahre ab ist die Pflanze drei bis vier Jahre lang am ertrag- reichsten, beginnt von da ab spärlicher zu tragen und wird nunmehr abgeschnitten und durch neue Stauden ersetzt. Die Pfefferpflanze ist zweigeschlechtig, und es muß daher für gleichmäßige Vertheilung von männlichen und weiblichen Lianen in der Plantage Sorge ge- tragen werden. Die Beeren sind ansangs grün, färben sich dann roth, endlich schwarzblau. Sobald sich die Rothfärbung zeigt, werden sie abgeschnitten und von Stengellheilen befreit über gelindem Feuer, seltener in der Sonne getrocknet. Um weißen Pfesfer zu gewinnen, lästt man die Beere völlig reif werden, befreit sie dann durch Ein- weichen im Wasser von der äußeren Samenschale und bleicht sic zuletzt in der Sonne oder mittelst Chlorgas. Die Pfefferpflanze, welche auf Sansibar sehr gut wächst (ein kleiner Theil der indischen Importe kommt von dort) dürfte mit der Zeit eine wichtige Kulturpflanze unseres ostafrikanischen Schutzgebietes werden. 2. Der Kardamom. Diese Droge wird im südlichen Indien in Coorg, Malabar, Travanacore und in Kanara im Bombay-= Distrikt produzirt. Die Stammpflanze Elettaria Cardamomum, eine Gewürzlilie (Scitamince), ist ein perennirendes Gewächs mit dickem, fleischigem Wurzelstock, dem der horizontal sich ausbreitende, blüthen= und frucht- tragende Blüthenstengel entspringt. Sie gedeiht am besten in Waldlichtungen auf scttem, lehmigem Boden im Halbschatten von Bäumen. Besonders ertragreich werden die Kulturen an Berg- abhängen, die jedoch den rauhen Winden abgekehrt sein müssen. Gewöhnlich wird durch Fällen von Bäumen der Wald gelichtet und so ein geeignetes Kulturfeld für die Pflanze geschaffen. In seltenen Fällen wird der Same zur Fortpflanzung benutzt, man vermehrt vielmehr die Kardamompflanze in der Regel durch Segmente des Wurzelstockes, die in fuß- liefe Löcher ausgepflanzt werden. Nach etwa drei Jahren beginnt die Pflanze Früchte zu reifen und wird nach jeder Ernte umgepflanzt. An Stelle der alten absterbenden Stengeltheile schießen dann neue hervor, jedoch kann so nur jedes zweile Jahr ge- erntet werden, weil die Pflanze im Jahre des Umpflanzens nicht zur Blüthe gelangt. er geerntete Kardamom, die Samenkapseln der Pflanze, wird auf Matten an der Sonne getrocknet und in manchen Gegenden noch häufig einem Bleichungs- prozeß unterworfen (z. B. in Kanara), oder es wird der Droge durch Behandlung mit Stärkemehl eine weiße Färbung verliehen. Der Export an Kardamom zeigt eine entschiedene Abnahme; der Import dagegen aus Ceylon nach 461 Bombay und Madras nimmt zu. Der Grund hierfür scheint in der Abnahme der Waldungen zu liegen, welche die eigentliche Heimath der Kardamom- pflanze bilden, mehr und mehr aber in Kulturland verwandelt werden. Kardamom-Ausfuhr aus Indien. (Indisches Produkt.) k QuantitälenWerthe Jahre in Lbs. in Rupien. 1888 —89. 377 241 400 333 1889—-90. 145 607 183 854 1890—91 175 638 189 277 1891—92. 278 309 318 957 1892—93 304 527 296 969 1893—94 39 O 269 758 Ausfuhr im Jahre 1892/93. Quantitäten Werth Nach in Lös. in Rupien Englannd 55 972 61 670 Frankreich 1 792 1792 Deutschland 23 490 23747 Spanien 81 168 Türkei 580 870 Aegypten 14 439 18 937 Aden, Arabien 81 117 86 056 Persien 26 667 32 550 der asiatischen Türkei 15 269 22 168 Singapore . 72871 34 603 Sansibar 8 308 10 569 Australtlkin 406 516 anderen Ländern 3 532 3 325 zusammen 304 527 296 969 V Quantitäten Werth on in Lbs. in Rupien Kalkutta 2 536 3251 Bombay 166 817 194 606 Madras 62 967 65 738 Rangoon 71946 33 096 Kurrachee 261 278 zusammen 304 527 296 969 Der sogenannte „lange Kardamom“ stammt von einer anderen Pflanzengattung, von Amomum subulatum. Es steht diese Handelssorte dem echten kleinen Kardamom ihres wenig angenehmen kampher- artigen Aromas halber nach. 3. Ingwer. Die Ingwerpflanze, Zingiber olläcinale, ist eben- falls eine Gewürzlilie und zeigt denselben Habitus