Personal-Nachrichten. Deutsch-COstafrika. Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne= ments von Deutsch-Ostafrika getretene Feldmesser Lammert ist am 26. August d. Is. in Dar-es- Saläm eingetroffen. Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne- ments für Deutsch-Ostafrika getretene Vermessungs- gehülfe Leopold ist am 20. September d. Is. in Dar-es- Salam eingetroffen. Der in den Dienst des Kasserlichen Gouverne= ments getretene Rechnungsbeamte Spieth ist am 20. September in Dar-es-Saläm eingetroffen. Die Verwaltung der am 10. August d. Is. zu Kribi errichteten neuen Postagentur ist dem Polizei- meister Thoms übertragen worden. Der Arzt der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika Dr. Arning hat am 24. Septem- ber d. Is. sich mit Urlaub nach Europa begeben. Der Unterossfizier Oppermann und der Zahl- meisteraspirant Mühsam von der Kaiserlichen Schutz- truppe haben am 24. September Dar-zes-Saläm mit dem nach Deutschland sälligen Reichspostdampfer verlassen. Vogo. Der in den Dienst der Kaiserlichen Landeshaupt- mannschaft zu Togo getretene Feldwebel Gerlach ist am 3. September in en Klein- Popo eingetroffen. Südwestafrika. Nach einem über Kapstadt eingegangenen Tele- gramm des Majors Leutwein sind Lieutenant v. Erkert, zuletzt Sek. Lt. der Res. des 1. Garde- Drag. Regts., sowie die Reiter Pohland und Bör#ßtz von der südwestafrikanischen Schutztruppe infolge eines Unglücksfalles ums Leben gekommen. Nähere Nach- richten über den betrübenden Vorfall stehen noch aus. Die Verunglückten sollen privaten Meldungen zusolge bei einem Flußübergang ihren Tod gefunden haben. Neu-Guinea. Der Gerichtsassessor Mellien, welcher zum Richter erster Instanz in Herbertshöh ernannt worden ist, hat mit dem am 22. Oktober d. Is. von Genna abgehenden Dampfer des Norddeutschen Lloyd die Reise nach seinem Posten angetreten. 569 Nichtamtlicher Theil. Lucas. Gebiete, ihun des Bnolonialraths. Die Herbstsihung des Kolonialraths ) wurde am 18. Okkober, vormittags um 10 Uhr, in den Räumen des Auswärtigen Amts im Beisein sämmtlicher Mit- glieder der Kolonial-Abtheilung von dem Direktor der Kolonial-Abtheilung, Wirklichem Geheimen Lega- tionsrath I)r. Kayser, eröffnet. Von den Mitgliedern waren entschuldigt: die Herren Oberstlientenant v. Palc zieux, v. d. Heydt und Direktor der Ostafrikanischen Veschsicest Assessor Anwesend war noch als Vertreter des Reichs-Schatzamtes Geheimer Ober-Regierungsrath Dr. v. Glasenapp. Als Berathungsstoff sind dem Kolonialrath außer den Entwürfen der Etats für die einzelnen Schut= gebiele und einer Denkschrift, betreffend die gesepliche Regelung des Grunderwerbs der Bericht des im Juni d. Js. eingesetzten Ausschusses über die Ver- besserung der Verkehrsverbindungen mit dem deutsch- südwestafrikanischen Schutzgebiete und die Resolutionen des Ausschusses zur Berathung der Frage der Aus- wanderung nach den Schutzgebieten zugegangen. Außer- dem wurde eine Deukschrist des Herrn v. d. Heydt über die ostafrikanische Eisenbahnfrage vorgelegt. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit einem Ueberblick über die leßten Ereignisse auf lolonialem unter denen besonders die Unterwersung Witboois freudige Hoffnungen zu erwecken geeignet ist. Er hob serner hervor, daß die Gerüchte über den Rücktritt des Kaiserlichen Gouverncurs von Deutsch- Ostafrika, Oberst Freiherrn v. Schele, unbegründet seien. Freiherr v. Schele hege lediglich den Wunsch, nach Beendigung seines jehigen vierten großen Zuges ins Innere den ihm zustehenden Erholungsurlaub zu genießen. Es wurde darauf in die Berathung des Etats von Kamerun eingetreten, wobei seitens der Herren Fürst zu Hohenlohe-Langenburg und Stau- dinger die Belästigungen der Nigerschiffsahrt durch die Noyal Niger Company zur Sprache gebracht wurden, welche für Deutschland bei der Wichtigkeit dieses Wesserweges nach dem Hinterlande von Kamerun gegemwärtig eine besondere Bedentung ge- wännen. Die weitere Veranstaltung großer kriegerischer Expeditionen in die für Deutschland nach der Ab- grenzung gewonnenen Gegenden wurde durch Herrn Woermann lebhaft bekämpft, da sie nicht nur keinen Nuten versprächen, sondern überdies die Bevölkerung beunruhigten und den allgemeinen Wohlstand der Kolonie schädigten. Mit Befriedigung wurde daher die Erklärung des Vorsitzenden ausgenommen, daß nach der in der letzten Zeit erfolgten Verständigung Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1894, S. 304.