15. Juli der erste Zug gegangen. der Strecke Tanga—Pongwe ist auf den 16. d. Mts. festgesetzt. Wir dürfen mit dem Fortgange unserer Arbeiten im Allgemeinen um so zufriedener sein, da wir in einem Lande zu operiren haben, wo es an allen Einrichtungen, an die man sich aulehnen könnte, und an jeder Unterstühuung von dritter Seite fehlt. Unsere ursprünglichen Erwartungen hinsichtlich der Schnelligkeit der Bauausführung konnten freilich nicht ganz erfüllt werden. Auf der einen Seite trägt hieran der Umstand die Schuld, daß die Einwirkung der an Ort und Stellc zu berücksichtigenden elemen- taren Gewalten auf Anlagen von der Art der unse- rigen zunächst unterschäßzt worden ist, auf der anderen Seite aber hat uns vornehmlich die Arbeiterfrage wiederholt Schwierigkeiten und Weiterungen bereitet. Auf die Mitwirkung der Bewohner des Hinterlandes von Tanga ist nicht zuverlässig zu rechnen gewesen und man wird sich auch in Zukunft nicht auf sie verlassen können. Wir haben Arbeiter aus der por- tugiesischen Kolonie Mozambiquc bezogen, indessen auch mit ihnen von Monat zu Monat schlechtere Erfahrungen gemacht. Man ist also bei späteren Bauten darauf angewiesen, das Augenmerk auf den Bezug eines geeigneten Menschenmaterials aus ent- fernteren Gegenden zu lenken. Der langsamere Fort- schritt unseres Eisenbahnbaues veranlaßt naturgemäß von selbst eine Steigerung des Koslenaufwandes. Trotdem ist mit aller Bestimmtheit anzunehmen, daß wir mit unserem Antheilskapital das vorgeseßte Ziel erreichen werden.“ Die Einweihung Vanillenbau. Von der Plantage Kitopeni ist die erste Probe- sendung Vanille in Hamburg eingetroffen und hat bei den dortigen Sachverständigen, sowohl was Wuchs als Bereitung betrifft, großen Beifall gefunden. Allerdings sind die Schoten dem besten Bourbon= Erzeugniß noch nicht ganz ebenbürtig, doch zeigt immerhin die Probesendung schon eine Waare, welche durchaus marktgängig ist und welche zu den besser bezahlten Vanillesorten gezählt wird. RKamerun. Ua#turwissenschaftliche Zammlungen. Der Leiter des botanischen Gartens zu Vietoria Dr. Preuß hat der zoologischen Sammlung des Königlichen Museums für Nakurkunde abermals eine von ihm zusammengebrachte Sammlung zoologischer Gegenstände eingesandt. Die Sendung ging am 5. September d. Is. ein und enthielt: 13 Säugethiere in Alkohol, eine Anzahl Reptilien und Amphibien, 609 900 Diten mit Schmetterlingen, - Hemipteren und Orthopteren, 251 Hymenopteren in 29 Arte 15 Spinnenthiere in 5 2 in n Spiritus, 12 Tausendfüßer 24 Krebse 8 2 2 Regenwürmer und 6 Echinodermen. Die Konservirung sämmtlicher Objelte ist sehr gut. In wissenschaftlicher Beziehung enthält die Samm- lung vieles Werthvolle; ob neue Spezies darin be- findlich sind, läßt sich erst nach genauerer Bestim- mung feststellen. Als sehr werthvoll können die Hemipteren und Orthopteren bezeichnet werden. Zwei Krebsarten (eine Atya und ein Palaecmon) sind, soweit hier bekannt, auf dem afrikanischen Kontinent früher noch nicht gefunden worden. Die Echinodermen waren als die ersten, welche das Museum für Naturkunde aus Deutsch-Westafrika erhielt, sehr willkommen. Togv. Naturwissenschaftliche SLammlungen. Bei dem Königlichen Museum für Naturkunde sind am 30. August sowie am 5. und 13. Sep- tember d. Is. neue, von dem Stalionsassistenten E. Baumann in Misahöhe zusammengebrachte Naturaliensendungen bei der zoologischen Sammlung eingetroffen. Diese drei Sendungen enthielten: 5 Sängehhierfelle bälge, ; - schädel, - gehörne, - fährtenabdruck, 1 Vogelbälge, 3 stelette, 40 erester, 24 = tier, 9 Vögel in Spiritus, eine umsängliche Kollektion Reptilien und Amphibien, 2 Fische, 58 Düten und 416 Rollen mit Insekten, vorwiegend Orthopteren und Hemipteren, einigen Lepidopteren und anderen In- sekten, 20 Orthopteren, meist Larven in Spiritus, 23 Hemipteren und 6 Odonaten, 40 Käfer, 10 Käferlarven, 70 Gläschen mit Spinmenthieren in Spiritus, - Tausendsüßern - -Ameisen Krebse,