Der Lieutenant in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika Halliersch wurde am 13. Ok- tober d. Is. im Gesecht bei Kondo verwundet und starb einige Tage später in Mhualala an Dysenterie. Kamerun. Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne- ments getretene Großherzoglich hessische Finanzaspirant Meyer ist am 11. Oktober d. Is. in Kamerun an- gekommen. — Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne- ments getretene Zollansseher Diebz ist am 8. Sep- tember d. Is. in Kamernn eingetroffen. Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne= ments gelretene Materialienverwalter Bittner ist am 8. September d. Is. in Kamerun eingetroffen. 621 Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne- ments getretene Premierlieutenant a. D. Lübcke ist am Herzschlag gestorben. Die für den Dienst des Kaiserlichen Gouverne= ments angenommenen Zimmergesellen Nickel und Kleemann sind am 10. August d. Is. in Kamerun angekommen. Der in den Dienst des Kaiserlichen Gouverne- ments getretene Gärtner Haupt ist am 7. Septem- ber d. Is. in Victoria angelangt. Der Regierungsarzt Dr. A. Plehn ist 28. September d. Is. in Kamernn eingetroffen. Der Kassenverwalter beim Kaiserlichen Gonverne= ment Hering hat Kamerun am 16. Oktober d. Is. mit Urlaub verlassen. am Wachrichten aus den deulschen Schuhtgebieken. Deutsch-DPlftafrika. Einnahme der Hauptstadt Ubehes. Nach einer telegraphischen Meldung hat der Kaiser- liche Gonverneur Freiherr v. Schele Kuirenga, die Hauptstadt der Wahehes, am 30. Oktober d. Is. nach vierstündigem schweren Kampfe erobert. Die Verluste der Schutztruppe waren trotz der großen Uebermacht der Wahehes, da diese wohl nur wenig Feuerwassen besaßen, gering; die Beute dagegen beträchtlich. Be- sonders erfreulich ist es, daß es dem Gouverneur gelang, die von den Wahehes seiner Zeit erbeuteten Waffen der Zelewskischen Expedition zurückzuerobern und zahlreiche Sklaven zu befreien. Ein Angriff der Wahehes auf die zur Küste rückkehrende Expedition wurde gleichfalls siegreich abgeschlagen. Der französische Marineoffizier Victor Girand, welcher im Jahre 1883 Uhehe besucht hat, beschreibt in seinem Buche: Les lacs de I’Alrique Gquato-- riale. Paris 1890, Hachette, die Stadt Kuirenga folgendermaßen: Der Ort liegt in einer flachen Ebene. Man erblickt zuerst nur eine Reihe parallel gebauter Temben, umgeben von einem Pallisadenviereck. Der Boden ist roth und ganz kahl. Nicht ein einziger Baum ist sichibar. Der Raum außerhalb der Palli- saden ist, wie gewöhnlich bei afemeikanischen Dörfern, mit allerlei Unrath und Abfällen bedeckt. Die Palli- saden sind ganz geradlinig aus sest in die Erde ge- pflanzten Pfählen, die durch Lianen und Dornen verbunden sind, erbaut. Nur drei schmale, durch feste Thüren vertheidigte Eingänge sind vorhanden. Ein krokodilreicher Fluß durchschneidet die gesammte Anlage und theilt den Ort in zwei Hälften, die durch zwei Brücken miteinander verbunden sind. Schwillt das Wasser zu sehr an und sind, wie es bei dem Besuche Girauds der Fall war, die Brücken zerstört, so können die beiden Stadttheile nur schwer miteinander verkehren. An jedem User des Flusses liegen ungeordnet, aber sämmtlich parallel zur Pallisade, 25 bis 30 Tem- ben, einzelne bis zu 130 m Länge. In den Zwischen- räumen wächst hartes, trockenes Gras, das Büffel, welche am Halse schwere Glocken tragen, abweiden. Auch einzelne kleine Mais= und Tabakfelder, die mit Dornen eingehegt sind, liegen innerhalb der Pallisaden. Am Flusse wachsen einige große Bäume. In diesem Orte haust für gewöhnlich der Ober- häuplling der Wahehes Mkuanika mit seinen zahl- reichen Weibern und Kriegern. Giraud schildert eingehend, mit welcher Anmaßung er von ihm und seinen raubgewohnten Leuten behandelt und gebrand- schabt worden ist. Der Reisende durfte erst weiter- ziehen, nachdem er etwa die Hälfte seiner besten Stoffe als Hongo bezahlt hatte. -u den Unruhen in Tilwa Risiwani, welche vor Kurzem durch Telegramme bekannt ge- worden sind, meldet der stellvertretende Kaiserliche Gouverneur Freiherr v. Trotha, daß von ihm an Ort und Sitelle angestellte Ermittelungen ergehtn